Schon wieder: Phone-Out-Bonustrack; mit Balldini, Barth, Rubey.
von Martin Blumenau
Ich hatte mit Widerstand gerechnet, mit Beharren auf alten Gewohnheiten, aber nix da: Vor einer Woche, beim altgewohnten Phone-In-Bonustrack (danke an diese Stelle an Ben & Julia, Wolfi, Tamchen und Jochen), kam die neue Phone-Out-Variante durchaus gut weg.
The daily blumenau bietet seit 2013 ebenso wie sein Vorgänger, das Journal, regelmäßig Einträge zu diesen Themenfeldern.
Also dann, auf ein Drittes (nach dem 12.4. und dem 18.4.): Menschen gezielt anrufen und über das sprechen, was mich interessiert. Zu den immer wichtigen, aber grad speziell aktuellen Themen Sexualität, Journalismus und Musik-Bepreisungs-Moderation.
Barbara Balldini habe ich per Phone-In kennengelernt. Sie war auf Überlandfahrt unterwegs, nach einem Auftritt, hörte FM4 und hat reingerufen. Und es war aufgelegt, die damals nur angerissenen Erzählungen einer Kabarettistin, die ihre Themen aus ihren Erfahrungen als Sexualtherapeutin speist, irgendwann später einmal zu vertiefen. Was hiermit geschehen ist. Die Diva Balldini kann mit dem Liebe/Sex/Zärtlichkeit-Komplex so spielerisch und auf den Humorpunkt gebracht umgehen, weil sie die Untiefen dahinter auch kennt. Und weil nichts Menschliches fremd sein sollte.
Josef Barth ist Veranstalter der österreichischen Journalismustage, der wichtigsten und auch schönsten Tagung der heimischen Medienbranche.
Über die letzten Journalismustage
2014 - zu nah dran
2015 - gegen die Ausweglosigkeit
2016 - Qualität
Denn im Gegensatz zu sonstigen Medientagen, auf denen (meist von Managerseite) Arbeitsleid und Finanzdruck bejammert, die Zukunft gefürchtet und die Gegenwart übersehen wird, überprüfen hier die Journalisten ihr Selbstverständnis und ihr Berufsbild. Im Diskursmodus, selbstkritisch aber selbstbewusst, auf zwei Floors, mit vielen Panels und in-/ausländischen Stargästen. Heuer kommt auch Carl Bernstein (Watergate).
- 4t17, 4. Mai, 13:00 im Semper-Depot. Shout-Outs auch an die Co-VeranstalterInnen Tanja Malle, Dominik Sinnreich und Martin Thür.
Manuel Rubey kenne ich seit seinen frühen Tagen als Musiker. Mittlerweile ist er als Schauspieler und Kabarettist in die A-Liga aufgerückt und moderiert zum sechsten Mal (echt, seit 2012?) die Award-Show des österreichischen Musikpreises Amadeus. Gemeinsam mit Riem Higazi, das wird heute ab 21:45 in ORF1 zu sehen sein. Die Live-Moderation, die sowohl ein Saal-Publikum als auch eine TV-Audience ansprechen soll, das ist ein höllischer Balance-Akt, den Rubey mit Brückenschlägen zwischen Verständlichkeit und Ironie, mit Emotion und Distanz immer wieder gut hinkriegt.
Dazu Musik von Laura della Ponte.
Publiziert am 04.05.2017