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DRK&Foz

Niko Havranek

Die Dialektrapper DRK & Foz reißen Sprachbarrieren ein

Auf dem zweiten Album haben sich DRK & Foz zwar neue Alter Egos zugelegt, „Himalaya versus Leichenberg“ ist aber sonst eine schlüssige Weiterentwicklung ihrer kompromisslosen Ästhetik – und die Dialektrapper sind deshalb FM4 Soundpark-Act des Monats Mai!

von Stefan „Trishes“ Trischler

Wir schreiben das Jahr 2017 und HipHop ist im deutschsprachigen Raum größer als je zuvor. So groß gar, dass die altbekannten Sprachbarrieren auf dem Weg über den Weißwurst-Äquator mittlerweile nicht einmal mehr im Dialekt rappende Österreicher aufhalten können. Die beiden MCs DRK & Foz müsste das eigentlich sehr freuen, sind sie doch seit ihren musikalischen Anfängen der Mundart ihrer Heimat im pittoresken Salzkammergut verpflichtet. Gleichzeitig sind sie aber auch Fans von technisch anspruchsvollem Rap und HipHop-Beats ohne kommerziellen Kompromisse und ohne Hype-Ebene, deshalb bleibt da trotzdem ein Rest-Grant übrig. Der wird aber dafür in bester Battle-Rap-Manier verarbeitet und dann mit einer passenden Wrestling-Parabel visualisiert...

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Für ihr neues Album haben sich DRK & Foz nicht nur mit Lucha-Libre-Masken verkleidet, sondern sind als Lord Leichenberg und Heinrich Himalaya auch in zwei neue Charakter geschlüpft. Trotz der argen 70er-Splatterfilm-Optik des Covers betonen die beiden, dass die Platte kein Konzeptalbum ist. Vielmehr sind viele Tracks mit ihrem Stammproduzenten Alligatorman entstanden und wurden am Ende zu einem musikalischen Ganzen geformt. Im Zentrum stehen dabei die vielsilbigen und schnell, aber kraftvoll gespuckten Lyrics der beiden, die sich neben schlechten Rappern auch gegen korrupte Politiker und die Polizei richten.

Albumlabel von DRK & Foz

Honigdachs

Dass DRK & FOZ noch während ihrer Zeit in Oberösterreich bei Honigdachs angedockt haben, verwundert überhaupt nicht, ist das Wiener Label dank Monobrother oder Kreiml & Samurai doch zu einer DER Anlaufstellen für kompromisslosen Slang-Rap geworden. Auch menschlich dürfte die Zusammenarbeit passen, wie man im Video zu „Helga Ist Tot“ sieht, wo die Posse gemeinsam den Backstage-Bereich beim letztjährigen HipHop-Open zerlegt.

Insgesamt ist „Himalaya versus Leichenberg“ ein in sich schlüssiges HipHop-Album geworden, dem ein wenig grenz- und nischenüberschreitende mediale Aufmerksamkeit zu wünschen wäre. Auch oder gerade weil die beiden Roughnecks sich wohl wie immer nicht an die Hypemaschine anbiedern werden.

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