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Sony

Mit neuem Aim Controller auf Alienjagd

Vor wenigen Tagen wurde der neue Sony Aim Controller im Bundle mit „Farpoint“, einem futuristischen First Person Virtual Reality Shooter veröffentlicht. Wie gut der Controller funktioniert, und wie sich „Farpoint“ spielt, haben wir ausführlich getestet.

Von Christian Stipkovits

Indie-Titel retteten das PSVR

Vergangenen Herbst wurde das PlayStation VR Headset ausgeliefert, Promotions und Ankündiger versprachen den Release einer VR-Brille zu einem vergleichsweise günstigen Preis, qualitativ im oberen Mittelfeld angesiedelt, bei der kein High-End PC und keine stundenlange Konfiguration notwendig sind: Headset anstecken, die Spieledisc rein und los geht’s.

Auf Spielemessen war nahezu ein VR Hype zu spüren. Nur die Spielentwickler zögern offensichtlich mit der Entwicklung von PSVR-Spieletiteln. Gerade kleinere Games haben mein PSVR davor bewahrt, staubig in der Ecke herumzuliegen.

Endlich ein intuitiver VR Controller

Das möchte man mit dem vor wenigen Tagen veröffentlichten First-Person-VR-Spiel „Farpoint“ ändern. Das Besondere an dem Spiel: Im Bundle gibt es einen Ziel-Controller, der wie eine Waffe aussieht.

Das kann man sich so vorstellen, dass man die VR-Brille trägt und mit dem Controller Gegner anvisiert und abdrückt – auch das gesamte Movement lässt sich mit dem Controller steuern. Ich war schon sehr gespannt, auf eine neue Spielerfahrung.

How to get #farpoint after 7pm. #fm4 @radiofm4 Review bald auf fm4.orf.at <3

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Let’s Go Farpoint

Ich setze mir die VR-Brille auf, schnappe diesen neuen Aim Controller und befinde ich mich als Pilot eines Shuttles im Weltraum. Ich sehe neben den Steuerpads des Shuttles futuristische Anzeigetafeln, während ich mich der Raumstation Pilgrim nähere, die der Erforschung einer mysteriösen Energiewolke dient. Mein Auftrag ist einfach: Ich soll die beiden Wissenschaftler Dr. Eva Tyson und Dr. Grant Moon zur Erde zurückbringen.

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Doch bei dem Andockmanöver funktioniert die automatische Andocksequenz nicht, und die Energiewolke – die im Spielverlauf als Wurmloch identifiziert wird - verschluckt nicht nur die beiden Forscher, sondern auch die Raumstation und natürlich mich samt Shuttle.

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Gerade noch rechtzeitig zünden die Bremsraketen auf einem fremden Wüstenplaneten, und meine Suche nach Überlebenden beginnt. Zwischen meiner Landung und jener der Wissenschaftler sind Jahrzehnte vergangen, doch sie haben holographische Videologbücher hinterlassen, die ihren Überlebenskampf erzählen.

Kollege Sigl und ich werden in der FM4 Spielekammerl-Show am Donnerstag, den 1. Juni, ein Let’s Play auf unserem Twitch.tv Channel machen. Um 17.00 Uhr geht’s los!

Das Ziel ist es, zurück zur Erde zu kommen. Auf dem Planeten sind Trümmer der Raumstation verteilt, und in „Farpoint“ muss man nicht lange auf Gegner warten – schon nach wenigen Minuten greifen mich spinnenartige Wesen an, die auch die einzige Tierart auf dem Planeten darstellen. Etwa fünf verschiedene Spinnentypen findet man in „Farpoint“. Als weitere Gegner stolpert man über eine einzige Alien-Art, ein paar Drohnen und größere Roboter, die an Star Wars erinnern.

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Lock and Load

Es gibt ein Sturmgewehr, eine Shotgun, ein ziemlich cooles Plasmagewehr, welches zwar wenige Feuersalven im Magazin hat, dafür aber ein defensives Schild aufbaut, außerdem eine Mitteldistanzwaffe und ein Sniper-Riffle, mit dem das Zielen manchmal Probleme bereitet. Es gibt neben den durchschlagkräftigen Raketen und Granaten als Sekundärfeuer unendlich viel Primärmunition.

Die künstliche Intelligenz der Gegner ist schlecht umgesetzt. Jede Spinnenart verhält sich im Kampf immer gleich, die humanoiden Außerirdischen bleiben meist in ihrer Deckung, um nur kurz hervor zu kommen und eine Salve abzufeuern. Das macht die Kämpfe vorhersehbar.

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Sehr einfach sind die Fights nicht, oft wird man im Spiel von Gegnerwellen überrollt. Abhilfe schafft man sich, indem man mit dem Charakter zurückgeht. Manchmal bleibt man da an Felsen hängen, wird links und rechts von Gegnern attackiert. Hektisches hin und her Schauen mit der PSVR ist die Folge, und man kommt tatsächlich etwas ins Schwitzen.

Das Zielen mit dem neuen Aim Controller funktioniert gut. Dazu hält man den Controller direkt vor das Blickfeld und ein Holovisier poppt auf. Hin und wieder kommt es vor, dass die Augen oder das Gehirn mit dem Zielen nicht ganz klar kommen – oder ist es doch das PSVR Headset? Ich versuche zu fokussieren, doch es bleibt unscharf. Ich ertappe mich dabei, ein Auge zu schließen, um besser zielen zu können – wie man es eben ohne VR-Headset machen würde. Das ist natürlich sinnlos. Manche Bereiche in „Farpoint“ sind sehr dunkel gehalten. Das hat zur Folge, dass man manche Gegner auch auf näherer Distanz nicht erkennen kann, und das nervt.

Spiel Farpoint Screenshots

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Die wenigen Zwischensequenzen, die uns die Story von „Farpoint“ näherbringen, sind grafisch und erzählerisch gut umgesetzt. Es wird eine Atmosphäre von Bedrücktheit geschaffen, als man erfährt, dass die Rückkehr zur Erde mehrere Hunderttausend Jahre dauert. Man auf einem kargen Planeten ohne nennenswerte Flora mit nicht-atembarer Atmosphäre zu zweit ohne Kontakt zur Erde festsitzt. Einen zusammengeklebten Geburtstagskuchen verspeist und dann traurig und langsam zu einem melancholischen Song tanzt.

Leider ist die Geschichte, die in „Farpoint“ erzählt wird, sehr kurz und ohne Überraschungen bis auf eine: Die Credits am Ende kommen unerwartet schnell. Bereits nach sechs Stunden habe ich die komplette Story durchgespielt. Nebenquests gibt es keine, „Farpoint“ ist sehr linear aufgebaut – genau wie das Karten-Design. Im Grunde läuft man mit dem Spielcharakter nur gerade aus. Alternative Wege gibt es keine.

Durch die Veröffentlichung des neuen Ziel-Controllers gibt es endlich eine neue gute Spielerfahrung. Der Controller mit Vibrationsfunktion liegt gut in den Händen, das Zielen und Schießen macht nicht nur Spaß, sondern ist auch präzise. Das Tracking bugged nur selten, und auch im Spiel selbst waren in meinem Spieldurchlauf kaum Fehler festzustellen.

Der Controller rettet Farpoint

Es fühlt sich gut an, mit dem neuen Aim Controller auf Alienjagd zu gehen. Der Standardcontroller der PlayStation ist zwar gut, aber für die VR-Welt suboptimal, ebenso die in die Jahre gekommenen PlayStation Move Controller.

Auf der Welle der neuen Spielerfahrung reitet auch Farpoint mit. Ohne Aim Controller wäre Farpoint bestenfalls ein Drittklassiger Shooter. Viel zu wenig Abwechslung gibt es in den starren Maps, bei den Gegnern mit schlechter A.I.

Die gerenderten Sequenzen der Story sind gut und bieten Atmosphäre, die mich auch ins Spiel gezogen hat, doch das restliche Gameplay besteht aus Point and Shoot und zwischendurch etwas Scannen. Das größte Problem an „Farpoint“ ist allerdings, dass es viel zu kurz ist.

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