FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Waage und Maßband

CC0 - Public Domain

Was ist ein schöner Körper?

Von Lukas Tagwerker

„Leuten ein schlechtes Gefühl über ihre Körper zu geben ist ein Geschäft. Leute Machen viel Geld damit.“ sagt die New Yorker Burlesque-Performerin World Famous *BOB*. Ich habe ihre Worte im Ohr und hole mir ein Eis: Haselnuss und Mascarpone-Mohn, mmmmhhhh.

Im Winter stelle ich mir vor, bis zum Sommer eine „Bikinifigur“ zu erreichen, obwohl ich gar keine Bikinis trage. Jetzt war ich schon zweimal an der alten Donau ohne mein T-Shirt ausgezogen zu haben und ohne im Wasser gewesen zu sein.

Ich habe ein „negative tape“ im Kopf laufen und ich habe vergessen, was World Famous *BOB* noch gesagt hat: „Jedesmal wenn du einen Körperteil von dir betrachtest, von dem du wünschst, dass er anders aussehe, sende ihm stattdessen eine Botschaft guter Gesundheit. Du musst deinen Körper nicht anlügen und ihm sagen, wie toll du ihn findest. Aber wenn du den Körperteil ansiehst, bedanke dich bei ihm, dass er da ist und wünsche ihm große Gesundheit. Wenn du das jedesmal machst, anstatt ihm hatemail zu schicken, wird sich deine Beziehung zu deinem Körper positiv verändern.“

Das Body-Positivity-Movement kämpft für die positive Annahme des eigenen Körpers und die Abwehr gesellschaftlicher Zuschreibungen und Beschämungen von Menschen, die von den herrschenden Körper-Normvorstellungen abweichen. Von Vorstellungen, die in vielen Fällen unerreichbar und/oder ungesund sind. Statt „Bikini-Bridge“ (das Bikini-Schnürchen liegt am Hüftknochen auf) und „Thigh-Gap“ (bei geschlossenen Beinen soll eine Lücke zwischen den Oberschenkeln sichtbar sein) geht es um Selbstwertgefühl, Selbstzufriedenheit, positives Körpergefühl und seelische Gesundheit.

Auch nicht immer einfach.

Wenn die Schwester sagt: „Das Kleid würde ich an deiner Stelle nicht anziehen, weil da schaust du ein bisschen mollig aus“, dann sei das auch schon body shaming, so die Leiterin des Wiener Büros für Frauengesundheit.

Die Hälfte aller 16-jährigen jungen Frauen hat in Wien bereits einen Diätversuch hinter sich. Vorherrschend bei den 12- bis 17-jährigen ist ein Idealgewicht, das untergewichtig ist.

FM4 Auf Laut - Dein Körper ist schön!

Adieu, Körpernorm! Wie wir unsere Bäuche, Brüste und Hintern so richtig schön finden.

Frankreich hat untergewichtige Models mit einem Body-Mass-Index von unter 18,5 auf Mode-Laufstegen und in der Werbung per Gesetzt verboten. Lassen sich Normvorstellungen von Körpern durch solche Maßnahmen verändern? Wodurch wird die reale Vielfalt von Körperformen sichtbar und positiv anerkannt? Und was tun gegen Body Shaming und Diskriminierung aufgrund von körperlichem Aussehen?

Elisabeth Scharang diskutiert am Dienstag, 6.6., ab 21 Uhr mit der Bloggerin Justyna, die unter jus_curvy über Mode, Essen und Körperbefindlichkeiten schreibt, über Scham, Schönheit und den wohlwollenden Blick auf sich selbst.

Du kannst anrufen und ab 21 Uhr auch mitdiskutieren.
Die Nummer ins Studio: 0800 226 996

Aktuell: