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Empfehlungen und Neuerungen rund um das heurige Popfest Wien

Von Katharina Seidler

Vier Tage und Nächte lang wird der Karlsplatz am letzten Juliwochenende wieder zur Festivalzone, mit lauter Musik, Bierständen, Transparenten, Kamerateams, Essensgeruch und fröhlichen Menschen, die ihre Füße im Teich vor der Karlskirche baden. Es ist wieder Popfest-Zeit, zum achten Mal bereits, und wieder hat sich ein KuratorInnen-Team zusammengefunden, das sowohl eine umfassende Rundschau durch die aktuelle heimische Pop-Szene als auch spannende Horizontserweiterungen verspricht.

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Das Popfest 2017 findet von 27. bis 30. Juli am und rund um den Wiener Karlsplatz statt.

Alle Infos auf popfest.at

Mit Ana Threat und Eberhart Forcher haben dieses Jahr zwei ExpertInnen für höchst unterschiedliche Musikbereiche zusammengefunden. Die eine forscht als Musikerin und Musikwissenschaftlerin zwischen Trash-Rock’n’Roll, Surf-Punk, Exotica, DIY-Garagenmusik, Noise und Performance, der andere überblickt als Ö3-Urgestein und Betreiber der „A-Klasse-Pop“-Plattform Austrozone auch die breitenwirksamsten heimischen Popmusik-Phänomene. So ist auch das Lineup des Popfests in diesem Jahr zwischen zwei vermeintlichen Extremen aufgestellt, die bei näherer Betrachtung unerwartete Synergien ergeben.

„Wie und wo gelingt es, Irritation in positive Emotion umzupolen? Darf sich Underground so ungeniert am Mainstream reiben, dass dabei gerade dort der Funke überspringt, wo man am wenigsten damit gerechnet hätte?“ Diese Fragen stellt das KuratorInnen-Duo in seinem beeindruckenden und präzisen Mission Statement, das man hier nachlesen kann.

So finden im Programm des diesjährigen Konzertreigens Artists wie der „Die große Chance“-Teilnehmer und Songwriter Joe Traxler neben konzentriertem Loop-Ambient von Dino Spiluttini Platz, und heavy Rock von Kaiser Franz Josef neben exzentrischem 8-bit-Sounddesign von Wien Diesel.

Auf wunderliche Weise verkündet Ex-Trackshitta Lukas Plöchl, unter seinem neuen Projektnamen Wendja auch nachdenklichere Töne anzuschlagen, um in seiner Single „Abriss Austria“ zu postulieren: „Es kommt vor, dass man sich Mädels schöntrinken muss.“ Und „Zeig mir deine Titten.“ Wir werden sehen.

Am Samstag findet im TU Prechtlsaal die Live-Premiere des neuen Geheimprojekts Satan Satan Satan statt, deren herzerwärmende Indie-Pop-Hymnen dem Umfeld - pssst - einer Band mit dem Namen eines österreichischen Bundeskanzlers entspringen.

Auf seine liebste Schwitzsauna Brut muss das Popfest dieses Jahr wegen Umbaus verzichten, dafür hat es mit dem Kuppelsaal eine neue, atemberaubende Konzertlocation gefunden, für die aufgrund der begrenzten Kapazität Platzkarten ausgegeben werden.

Kuppelsaal in der TU Wien

TU Wien

Kuppelsaal! Popfest-Konzertlocation!

Hier, unter den zehn Meter hohen Holzstreben des TU-Dachs, wird die wunderbare Gustav ausgewählte Songs aus der von ihr neuvertonten „Proletenpassion“ aufführen, bevor Kompost 3 und Mira Lu Kovacs unter ihrem neuen, gemeinsamen Projektnamen 5K HD ihre Livepremiere feiern.

Das komplette Lineup des Popfests 2017 steht hier.

Einen Lageplan zu allen Venues gibt es hier.

Im Wien Museum, traditionellem Austragungsort der Popfest-Session-Talks und der dazugehörigen Konzerte, bekommt man eine Vorschau auf die im Herbst startende Groß-Austtellung „Ganz Wien - Eine Pop-Tour“, nachdem etwa am Tag zuvor die guten Menschen Teresa Präauer, Markus Binder, Tex Rubinowitz, Christopher Just, Andreas Spechtl, Rana Farahani und Hubert Weinheimer über „Das Wort im Pop - Es geht immer ums Vollenden“ sprechen. Auch der beliebte Vinyl- und Label-Flohmarkt im Museum findet wieder statt. Das gesamte Programm der Popfest Sessions steht hier.

Wie ein Schwamm saugst du das Jetzt auf, und verarbeitest es dann, heißt es im Panel-Titel zitierten Song eines der größten Songwriter des Landes, Der Nino aus Wien, der am Freitag auf der Seebühne spielt und mit diesem Satz das Motto des Popfests liefern könnte. Dieses Jetzt setzt sich im diesjährigen Popfest-Programm stärker als früher auch mit seiner Vergangenheit auseinander; die überraschenden Verbindungen, die daraus entstehen könnten, versprechen Gutes.

Und es fließt alles zusammen
Und erzeugt ein Feuerwerk
Aus der Arbeit der Gedanken
Und der Farbe die sie färbt

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