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Chester Bennington

Radio FM4 / Franz Reiterer

All these words they make no sense

Der Linkin-Park-Sänger Chester Bennington ist Donnerstag im Alter von 41 Jahren gestorben. Das ist unerwartet, das ist scheiße, das ist eine weitere unheilbare Wunde, die da übrig bleibt.

Von Christoph Sepin

Gerade haben Linkin Park noch in Österreich gespielt. Am Nova Rock war das, als einer der Headliner damals, für eine Crowd, die zu einem Großteil noch Kinder waren, als das alles so richtig los ging mit Linkin Park. „Die sind echt schon alt“, sagte da jemand zu mir als die Band auf die Bühne trat und wir uns wegen der Masse an Leuten dort die Gesichter der Musiker hauptsächlich am großen Videoscreen anschauen konnten.

Das klang schon mal strange für mich. Linkin Park und alt? Da war doch etwas drin, das den Spirit von diesem seltsamen Nu Metal/Crossover/Genrevermischungsmonstrum zeitlos zu verkörpern in der Lage war. Der HipHop war darin zuhause, der Metal und alles was da so dazwischen lag. Und darüber natürlich Chester Benningtons Stimme, zwischen melodischem Gesang und wütender Verzweiflung.

Linkin Park

Linkin Park gelten als eine der erfolgreichsten Bands der Nullerjahre. Sie wurden im Jahr 2000 mit ihrem Album „Hybrid Theory“ schlagartig berühmt. Es wurde allein in den USA bis heute fast elf Millionen Mal verkauft. Für die Single „Crawling“ erhielt die Band einen Grammy.

Medien sprechen im Fall von Chester Benningtons Tod von Suizid. Was ihn dazu brachte ist jetzt nicht der wichtigste Punkt am viel zu frühen Tod des Linkin Park-Sängers, in den nächsten Tagen wird das aber trotzdem sicher wieder medial ausgeschlachtet werden, wird spekuliert werden, wird durch das Privatleben der Privatperson Bennington gewühlt werden. Und dann dreht sich der ganze Bullshit wieder weiter.

„I wanna heal, I wanna feel what I thought was never real, I wanna let go of the pain I’ve felt so long”, sang Chester Bennington auf “Somewhere I Belong”. Irgendwo dazugehören, irgendwo hingehören, irgendwo muss das doch sein, dieser Ort, wo alles gut wird.

Diesen Ort suchen viele. Auch in unserem nächsten Umfeld. Manchmal sind das kleine Indizien, die darauf hindeuten, manchmal große Gesten, manchmal nur ein kurzes Wortfragment, dass jemand der oder die nahe steht mitteilt. Manchmal so leise, dass es schwer gehört wird. Was bleibt ist zuhören. Auf Freunde und Freundinnen, Familienmitglieder zu achten und füreinander da zu sein.

Und manchmal reicht auch ein kurzes: „Ich versteh das“ und mal abzuheben, wenn man spätabends einen Anruf bekommt. Was wirklich in der anderen Person vor sich geht, weiß man eh nicht. Aber wenn man da ist und ein offenes Ohr bietet, dann kann das für viele schon ein wichtiger – und in manchen Fällen lebensnotwendiger – helfender Moment sein. Und dann können auch Plätze füreinander geschaffen werden, in denen man doch heilen kann.

Berichte über (mögliche) Suizide können bei Personen in Krisen deren Situation verschlimmern. Rat und Hilfe im Krisenfall bietet die Psychiatrische Soforthilfe. Unter dieser Nummer erhalten Menschen in Krisensituationen täglich und rund um die Uhr qualifizierte und rasche Hilfestellung: 01 / 313 30

Rund um die Uhr erreichst du – ohne Vorwahl – unter der Notrufnummer 147 auch Rat auf Draht - die Telefonberatung für Kinder, Jugendliche und deren Bezugspersonen, für alle Themen, die Kinder und Jugendliche betreffen.

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