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Arcade Fire machen gerne Musik mit anderen Leuten

Von David Bowie bis zu Daft Punk: Arcade Fire sind offen für so einige musikalische Kollaborationen.

Von Christoph Sepin

Es ist so ein Ding mit der Gruppe Arcade Fire: Einerseits sticht die Band dadurch heraus, einen ganz eigenen Sound zu haben und als Inspirationsquelle für eine neue Generation von Musikern und Musikerinnen zu dienen (so erzählte mir zum Beispiel James Graham von der Band Twilight Sad mal, dass ohne das Album „Funeral“ der Sound der Schotten ganz, ganz anders geklungen hätte).

Andererseits sind die Einflüsse anderer Artists unüberhörbar in der Musik von Arcade Fire. Zu so einem Grad, dass Musikrezensionen es gar nicht vermeiden konnten, in Bezug auf die neue Platte „Everything Now“ von musikalischen Inspirationen aus dem Universum der Poplegenden ABBA zu sprechen. Aber Arcade Fire lassen sich nicht nur gerne inspirieren, sondern kollaborieren auch mit unterschiedlichsten Acts. Und die können sich sehen lassen. Hier eine kleine Bestandsaufnahme bis jetzt.

Arcade Fire und David Bowie

Eine der beeindruckendsten Zusammenarbeiten stammt aus dem Jahr 2013. Damals veröffentlichten Arcade Fire die große Nummer „Reflektor“ vom gleichnamigen Album. Unüberhörbar drauf als Gastvokalist findet sich niemand anderes als David Bowie, der ja nicht einfach mit jedem und jeder mal einen Track aufnimmt. Angeblich gefiel Bowie die Nummer beim Studiobesuch so sehr, dass er Arcade Fire quasi drohte, den Song vielleicht zu klauen, wenn die ihn nicht veröffentlichen würden.

Mittlerweile haben sich Arcade Fire vor der popkulturellen Bedeutung Bowies verneigt, indem die Band erzählte, dass es ohne die Welt, die der Musiker erschuf, die Gruppe so gar nie gegeben hätte. „We will continue to shout prayers into the atmosphere he created“, so Arcade Fire in einem Statement. Für die Produktion auf „Reflektor“ wurde übrigens niemand anderes als James Murphy von LCD Soundsystem dazugeholt.

Arcade Fire und LCD Soundsystem

Schon im Jahr 2007 wurde gemunkelt, dass Arcade Fire mit James Murphy zusammenarbeiten könnten. Win Butler sprach als Fan von LCD Soundsystem davon, dass er die Band ganz oben mit Gruppen wie New Order und den B-52s sehe, nach Jahren der Gerüchteküche war es dann endlich so weit und James Murphy nahm sich dem Album „Reflektor“ als Produzent an - insbesondere dem Lied „Awful Sound (Oh Eurydice)“. Und laut Arcade Fire soll das nicht alles gewesen sein: Mit James Murphy möchte man auch in Zukunft wieder zusammenarbeiten, so die Kanadier.

Arcade Fire und Daft Punk

Weil wir gerade von Audioproduktion sprechen: Da holten sich Arcade Fire auch am neuesten Album „Everything Now“ große Unterstützer dazu. Nicht nur Pulp-Bassist Steve Mackey, sondern auch Thomas Bangalter, seines Zeichens eine Hälfte der Mensch-Maschinen-Elektroformation Daft Punk. Nicht nur als Producer griff Bangalter der Band unter die Arme, auch ein bisschen Synthesizer-Musik streute er in den musikalischen Mix auf „Everything Now“.

Arcade Fire und David Byrne

Dass es sich bei Arcade Fire um große Fans der Band Talking Heads handelt, das ist kein großes Geheimnis. Schon im Jahr 2011 veröffentlichte die Gruppe das Lied „Speaking in Tongues“ am Grammy-auszeichneten Album „The Suburbs“. Und genau diese Nummer teilt sich auch den Namen mit dem 80er-Jahre-Album „Speaking in Tongues“ von den Talking Heads. Und weil das alles noch nicht genug ist, tritt David Byrne auch als Gastvokalist am Track auf.

Arcade Fire und Debbie Harry

Als Arcade Fire vor ein paar Jahren auf Tour mit dem Album „Reflektor“ waren, wurden gerne Lieder von anderen Bands gecovert und ins Set der Gruppe reingemischt. Mit dabei: Der Blondie-Klassiker „Heart of Glass“. Im Jahr 2014 war es dann schließlich soweit und Arcade Fire spielten die Nummer nicht nur als Cover live, sondern holten sich am kalifornischen Coachella Festival gleich Debbie Harry höchstpersönlich auf die Bühne, um den Track gemeinsam zu interpretieren.

Arcade Fire und U2

Im September 2013 traten Arcade Fire für ein Special namens „Arcade Fire in Here Comes the Night Time“ im US-Fernsehsender NBC auf. Mit dabei neben Comedians wie Ben Stiller, Michael Cera und Aziz Ansari auch U2-Sänger Bono Vox. Das war aber nicht das erste Mal, dass die beiden Bands aufeinandertrafen: Schon im Jahr 2005 trat Bono bei einer Show in Montreal mit Arcade Fire auf die Bühne um eine Nummer zu performen. Nicht um ein U2-Lied zu vertonen, wohlgemerkt, sondern für eine Darbietung von Joy Divisions ewigem Klassiker „Love Will Tear Us Apart“. Den Song „Wake Up“ von Arcade Fire spielen U2 übrigens gerne als Hypetrack vor ihren Konzerten.

Arcade Fire und Madonna

Arcade Fire-Sänger Win Butler ist nicht nur in der einen Band aktiv, daneben hat er auch ein DJ-Projekt mit dem hervorragenden Namen DJ Windows 98. Bei einer Show in Montreal brachte Butler nicht nur den Electro-Producer Diplo auf die Bühne, sondern auch niemand anderen als Madonna. Win Butlers Bruder und Arcade Fire-Bandmitglied Will Butler hat sich übrigens auch mal der Person Madonna musikalisch angenommen: Auf der Nummer „Madonna Can’t Save Me Now“, ein Lied inspiriert von der Entdeckung eines gigantischen Schwarzen Lochs, fast so alt wie das Universum selbst. Und vor sowas kann einen nicht mal mehr Madonna retten.

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