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Figuren aus Final Fantasy XII

Square Enix

Final Fantasy XII: The Zodiac Age

Die Neuauflage des japanischen Rollenspiels Final Fantasy XII fasziniert auch elf Jahre nach dem Erscheinen des Originals.

Von Christoph „Burstup“ Weiss

Als Final Fantasy XII im Jahr 2006 erstmals erschien, waren die Erwartungen aufgrund seiner beiden ungewöhnlichen Vorgänger sehr hoch. Teil zehn galt hinsichtlich seiner Geschichte, Charaktere und Spieltiefe als einer der bis dahin interessantesten Vertreter des japanischen Rollenspiels, und Teil elf bot die erste online spielbare Welt der Serie.

Final Fantasy XII

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Obwohl auch Final Fantasy XII dann die Kritiker überzeugte und als eines der besten Spiele der Serie gefeiert wurde, blieben die Verkaufszahlen hinter den Erwartungen zurück. Das war vor allem dem Umstand geschuldet, dass das Spiel am Ende des „Lebenszyklus“ einer Spielkonsole - der Playstation 2 - erschienen war. Neue Konsolen wir die Playstation 3 und Nintendos Wii standen bereits in den Startlöchern, und so ging Final Fantasy XII zwar beachtliche sechs Millionen mal über den Ladentisch - doch die Zahl verblasste ein bisschen gegenüber Final Fantasy X, das mehr als zehn Millionen verkaufte Exemplare verbuchen konnte und mit FF-X2 sogar eine - für die Serie ungewöhnliche - direkte Fortsetzung erhielt.

Fans waren sich daher immer einig: Bei Final Fantasy XII handelt es sich um einen der am meisten unterschätzten Teile der legendären Serie. Nun sind Neuauflagen alter Videospiele heute keine Seltenheit mehr, und so ist die Veröffentlichung eines Remasters für die derzeit aktuell beliebteste Videospielkonsole, die Playstation 4, eine nachvollziehbare Entscheidung.

Gruppe 2

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Die Geschichte: Das kleine Königreich Dalmasca wird in einen Konflikt zwischen zwei Supermächten hineingezogen. Der Waisenjunge Vaan, seine Freundin und vier weitere Begleiter geraten in politische Verwicklungen und Intrigen. Sie treffen auf Kopfgeldjäger und Kirchenoberhäupter, auf Könige und Piraten. Sie fliegen mit Luftschiffen durch eine Steampunk-Welt, die so bizarr wie unverwechselbar wirkt. Was aber hat sich beim Remaster geändert?

Turbomodus

Beim Fliegen oder Wandern durch die riesige Spielwelt lässt sich das Spiel nun per Druck auf die L1-Taste des Controllers wahlweise in doppelter oder vierfacher Geschwindigkeit genießen. Nicht nur die Reise, auch die Kämpfe sind dadurch schneller erledigt. Eine Wohltat, dessen Entstehungsgeschichte kurios ist: Das Feature war nämlich ursprünglich eine Debug-Funktion für Entwickler. Ich habe mir eine solche Möglichkeit, die Geschwindigkeit zu erhöhen, schon in vielen Rollenspielen gewünscht.

Zodiac Jobsystem

Fähigkeiten, Waffen und Ausrüstungsgegenstände werden in Final Fantasy XII auf einem sogenannten Lizenzbrett ausgewählt und definiert. In der Originalversion des Spiels kam dabei nur ein Brett zum Einsatz, das für alle Spielfiguren identisch war. In The Zodiac Age aber kommt ein neues Klassensystem zum Einsatz, in dem es für jede Klasse ein eigenes Lizenzbrett gibt. Neue Fähigkeiten werden mit gesammelten Lizenzpunkten freigeschalten. Im späteren Spielverlauf kann man eine Zweitklasse für jede Figur auswählen. Das Spiel wird durch das neue Jobsystem anspruchsvoller. Konnte man sich im Original mit genügend Geduld eine Gruppe von Helden züchten, die fast alles konnten, so muss man in The Zodiac Age Schwerpunkte legen.

Viele kleine Verbesserungen

Neu ist die transparente Gebietskarte, die man mit Druck auf die L3-Taste einblenden kann, ohne das Spielgeschehen zu verlassen. Die Ladezeiten beim Betreten neuer Regionen der riesigen Spielwelt fallen auf der PS4 deutlich kürzer aus als im Original. Spielstände werden jetzt automatisch gespeichert. All das sorgt für deutlich höheren Spielkomfort.

Lizenzbrett

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Musik und Grafik

Neu eingespielt wurde der hervorragende Soundtrack von Hitoshi Sakimoto – bisher ertönten hier Synthesizer und Samples, jetzt ist ein Symphonieorchester im 7.1-Surround-Sound zu hören. Im Optionsmenü kann man aber jederzeit umschalten zwischen neuer Version und Originalmusik. Liebhaber der japanischen Sprache können außerdem die Originaldialoge anstatt der englischspachigen Synchronisation auswählen.

Außerdem sei natürlich die deutlich überarbeitete Grafik erwähnt: Final Fantasy XII war eines der schönsten Spiele der Playstation-2-Ära. Dank der höheren Pixeldichte der Playstation 4 kommen Details jetzt besser zur Geltung. Viele Texturen wurden neu gestaltet, Lichteffekte neu programmiert. Charaktere werfen detailreiche Schatten, und selbst die beeindruckenden Videosequenzen des Originals wurden noch einmal verbessert.

Eine der Besonderheiten von Final Fantasy XII war schon im Original das sogenannte Gambit-Kampfsystem: Treffen die sechs Protagonisten auf Gegner, dann kann man mit wenn-dann-Kommandos festlegen, welche Attacken, Zauber und Heilmanöver die Charaktere durchführen sollen. Es ist diese gleichermaßen gemütliche wie herausfordernde Art zu „kämpfen“, die mir eigentlich am besten gefällt - und aufgrund der vielen Verbesserungen macht das Entdecken der riesigen Steampunk-Welt von Final Fantasy XII mehr Spaß als zuvor. Daher gebe ich meine Empfehlung für dieses Remake, das wahrscheinlich sowohl Neulinge als auch zurückkehrende Fans genießen werden.

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