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Screenshot aus Life Is Strange: Before The Storm

Square Enix

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Actions have consequences

„Life Is Strange: Before The Storm“ ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, welche Geschichten Videospiele mittlerweile erzählen können.

Von Christoph Sepin

Es war nicht nur eines der hervorragendsten Adventures im Jahr 2015, sondern eines der besten Videospiele überhaupt: das in Episoden veröffentlichte „Life Is Strange“, die Geschichte der jungen Studentin Max, die plötzlich entdeckt, dass sie Zeitreisefähigkeiten hat und gemeinsam mit ihrer Freundin Chloe versucht, das mysteriöse Verschwinden der beliebten Rachel Amber zu lüften.

Wie eine Mischung aus Serien wie „Twin Peaks“ und Filmen wie „Ghost World“ präsentierte sich das Adventure, mit einer Geschichte voll spannender Wendungen, einem hervorragenden Soundtrack mit Acts wie Amanda Palmer und Bright Eyes drauf und interessanter Spielmechaniken, die den Fokus auf Spielerfreiheit richteten. Entscheidungen hatten in „Life Is Strange“ immer auch Konsequenzen und so konnte man sich seine ganz eigene Geschichte durch spielerische Aktionen zusammenbasteln.

Screenshot aus Life Is Strange: Before The Storm

Square Enix

Jetzt erscheint mit „Life Is Strange: Before The Storm“ der Nachfolger zum Vorzeigeadventure, zeitlich ist das Ganze aber als Prequel eingeordnet: Die Handlung von „Before The Storm“ spielt ein paar Jahre vor dem ersten Teil, statt Max übernimmt man die Kontrolle ihrer Freundin Chloe und ergründet, wie es überhaupt zu den Begebenheiten des Vorgängers gekommen ist.

Der Soundtrack zum Spiel

Nachdem schon der erste Teil von „Life Is Strange“ einen hervorragenden Soundtrack hatte, wird die musikalische Untermalung mit dem neuen Spiel nochmal übertrumpft. Die britische Band Daughter hat nicht nur ein Lied beigesteuert, sondern gleich ein ganzes Album aufgenommen. Das nennt sich „Music from Before The Storm“ und ist keine einfache Auftragsarbeit, sondern auch unabhängig vom Spiel eine großartige Platte. Instrumentaltracks werden von Lyrics aus der Welt des Spiels abgelöst, das alles verpackt in den mit Trauer und Melancholie durchsetzten, verwaschenen Sound, der Daughter auszeichnet.

Müsste man „Life Is Strange: Before the Storm“ in einem Begriff zusammenfassen, dann wäre das: Teenager-Simulation. In der Rolle der Außenseiterin Chloe ist man mit dem Weltschmerz konfrontiert, den ein Mensch in diesen wichtigen Jahren zwischen Kindheit und Erwachsenenalter spüren kann. Gefühle wie Frustration, Isolation und Depression werden auf eine Art und Weise behandelt, wie man sie in Videospielen oft nicht sieht, verpackt in eine Geschichte, die schon in der ersten von insgesamt drei Episoden des Spiels fasziniert.

Die Protagonistin Chloe steckt nach dem Tod ihres Vaters in einer besonders schweren Lebensphase. Alles scheint umsonst und trist, bis Chloe eines Tages bei einem Konzert auf die beliebte Rachel Amber trifft, die ihr Leben urplötzlich verändert. Chloe sieht wieder Sinn in ihrem Leben, muss aber erst lernen, mit dieser verwirrenden neuen Situation umzugehen.

Screenshot aus Life Is Strange: Before The Storm

Square Enix

Die Entwickler des Spiels schaffen es auf beeindruckende Weise, den Alltag einer Teenagerin virtuell umzusetzen. „Life Is Strange: Before The Storm“ ist auch voll mit Momenten der großen Entscheidungen. Entscheidungen, die dem Spieler oder der Spielerin überlassen sind und die auch immer Konsequenzen mit sich bringen. Jede neue Reaktion auf das Umfeld muss überlegt werden und man ist vor die Herausforderung gestellt, wie sich das Leben von Chloe entwickeln soll.

Ein beeindruckend und vorsichtig konstruierter Einblick in den komplexen Alltag eines jungen Menschen mit einer Story voller Geheimnisse und Überraschungen. „Life Is Strange: Before the Storm“ ist ein Highlight des Jahres und ein emotional mitreißendes Beispiel für die Geschichten, die Videospiele mittlerweile erzählen können.

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