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Mount Kimbie

Mount Kimbie

Kein One-Trick-Pony

Mount Kimbie, die Experten für Schönheit ohne Kitsch sind mit einem neuen Album zurück. „Love What Survives“ zeigt, dass Mount Kimbie sich auf keinen Fall wiederholen wollen.

Von Natalie Brunner

Mount Kimbie begleiten uns nun schon seit einigen Jahren. 2008 haben sich Dominic Maker und Kai Campos an der Uni in London getroffen. Haben gemeinsam nicht viel studiert sondern Musik gehört, sind ausgegangen und haben begonnen selbst Musik zu machen.

„Crooks & Lovers“ erscheint 2010 und war noch so etwas wie ein Geheimtipp. Drei Jahre später waren sie bei dem renommierten Elektronik Feinkost Label Warp gesignt und veröffentlichten dort „Cold Spring Fault Less Youth“. Schönheit ohne Kitsch, easy listening für Menschen die mit Aphex Twin aufgewachsen sind, diese Qualitäten machten Mount Kimbie zu einem häufig gebuchten und gerngesehen Act auf Festivals zwischen Brighton und Barcelona.

Die beiden dürften sich aber in den letzten Jahren in eine Art Burn Out gespielt haben. Der Weg aus der Sackgasse führte Dominic Marker nach Los Angeles, wo er jetzt lebt und arbeitet. Kai Campos ist in England geblieben. Eine Transatlantic Affair ist also das neue, dritte Mount Kimbie Album „Love What Survives“.

Mount Kimbie wollen vorallem eines nicht: Sich wiederholen. Und nachdem es das Duo schon einige Zeit gibt, markiert dieses Album sowohl einen Bruch als auch eine Reflektion. Nichts liegt ihnen ferner, als sich selbst zu zitieren oder zu einem One Trick Pony zu werden.

Plattencover "Love what survives"

Warp

Den inneren Faulpelz austricksen

Auf dem neuen Album singen einige WeggefährtInnen aus der der Twilight Zone des elektronischen Shoegaze-Universums. Aber selbstauferlegtes Arbeitmuster war es, mit dem Muster, das man im Lauf der Jahre gelernt hat, zu brechen. Den inneren Faulpelz, der in Routinen verfallen will, den einfachsten und kürzesten Weg nehmen will, auszutricksen. Sich selbst ausgetrickst hat auch James Blake.
Der „There is a limit to your love“ James Blake, der den langen Schatten seines Hits wohl auch die nächsten Jahre nicht abschütteln wird. Auf „Love What surives“ ist er wieder der Fachmann für Liebe, Sex und Zärtlichkeit, nämlich bei der Nummer „We go home together“.
Und auf der Abschlussnummer, dieser doch sehr als Reflexion des bisherigen Schaffens von Mount Kimbie angelehnten Nummer, fragt sich Herr Blake: „How we got by“ - „Wie ham wir das alles nur überstanden?“

Komplex wird es bei den Gastspiel von Mica Levi Micachu von Micachu and the Shapes, „Marylin“ heißt die Nummer, benannt nach einer Freundin, von der die Idee zu der Nummer stammt. In dem polyrhythmisch verhallten Universum, das Mount Kimbie hier aufzieht, wo andere ins Glucken kommen könnten, ist Micachu souverän wie Han Solo in einem Asteroiden-Feld.

Diesen Herbst gehen Mount Kimbie mit ihrem Album „Love what Survives“ auf Tour und kommen am 15. November auch ins Flex nach Wien. Es wird spannend, wie Mount Kimbie das Brechen mit allen Routinen in ihren Live-Auftritt übernehmen.

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