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Play Austria in Wien. Erste Gaming Messe. Besucher und Spielegeräte.

Christian Stipkovits | FM4

Play Austria

Momentan findet im Wiener Semperdepot eine Messe der österreichischen Gaming-Community statt. Das Besondere daran ist, dass Spiele präsentiert werden, die von österreichischen Developern entwickelt werden, und davon gibt es jede Menge.

Von Chris Stipkovits

Auf etwa 800 Quadratmetern engagieren sich nicht nur Ausstellerinnen und Aussteller, um zu zeigen, was die nationale Games-Szene zu bieten hat, sondern auch Ausbildungsstätten zeigen ihre Projekte. Man findet hier mehrere Do-It-Yourself-Stationen, Keynotes, interaktives Gameplay und einiges mehr.

Digitale Spielekultur ganz groß

Bei der Play Austria dreht sich alles um digitale Spiele. Hier hat man sich auf österreichische Entwicklerinnen und Entwickler spezialisiert, und man versucht, einen umfassenden Überblick über die Games-Entwicklung des Landes zu bieten.

Getan hat sich in den letzten zehn Jahren viel. Die Games-Branche ist in Österreich rasant gewachsen, auch deswegen, da Entwicklerfirmen nun leichter die Möglichkeit haben, Spiele zu veröffentlichen und zu vertreiben als früher. Was man allerdings oft weniger mitbekommt, ist, welche dieser Spiele eigentlich aus Österreich stammen.

Die Play Austria ist nicht nur da, damit die BesucherInnen Spiele ausprobieren können, sondern hier wird auch eine Plattform geboten, interessierten Menschen zu zeigen, was die österreichische Entwicklerszene zu bieten hat. Auf der Play Austria sind etwa viele renommierte Entwicklerstudios wie Sproing oder Broken Rules zu Gast. Von Broken Rules stammt übrigens das Spiel „Old Man’s Journey“ – jenes Game, das wir in der allerersten FM4 Spielekammerl-Show Mitte März vorgestellt haben.

Dabei sind auch (noch) weniger bekannte Developer und Projekte aus Bildungseinrichtungen, die nicht im Schatten etablierter Game-Studios stehen, sondern mit schönen Projekten Lust aufs Spielen machen und mit innovativen Ideen punkten. Das gilt auch für die DIY-Area, bei der man unter professioneller Anleitung einen Teil eines Spiels mitentwickeln kann.

Get a proper education

Es passiert viel auf der Play Austria, und es drängt sich die Frage auf: Woher kommt das Know-How? In den letzten zehn bis 15 Jahren hat sich einiges getan. Die österreichischen Bildungsstätten haben erkannt, dass ein hoher Bedarf an Bildungsangeboten bezüglich Gamedesign und Entwicklung herrscht. In den Hallen des Semperdepots findet man deswegen neben den (technischen) Universitäten auch Fachhochschulen und auch die sehr aktive HTL Spengergasse. In den vergangenen Jahren sind technische und kulturwissenschaftliche Studienlehrgänge hinzugekommen, die etwa eine Ausbildung zum 3D-Artist, Gamedesigner, Komponisten oder Audioexperten bieten. Spiele und Projekte der jeweiligen Bildungsinstitutionen kann man sich auf der Play Austria auch ansehen.

Ein Projekt ist etwa eine VR-Weltraumsimulation, in der ein Computerproblem gelöst werden muss. Das Besondere daran: Das Spiel wurde für und mit SeniorInnen entwickelt. Ganz ohne VR kommt ein Projekt aus, bei dem dutzende Playstation-Move-Controller von der Decke hängen und bei dem es um Geschicklichkeit und Schnelligkeit geht. Oder man probiert doch lieber ein Game von einer Spieleforscherin, in dem es statt der in Spielen viel verbreiteten Vater-Kind-Beziehung auch um eine Mutter-Kind-Beziehung geht. Doch die Hauptfigur scheint ein Schaf zu sein - aber mit einem Twist. #nospoilershere

Play Austria in Wien. Erste Gaming Messe. Besucher und Spielegeräte.

Christian Stipkovits | FM4

Keynotes und Networking

Die Entwicklung der hiesigen digitalen Spieleszene hat zwar in den vergangenen Jahren rasant zugenommen, bleibt aber noch überschaubar. Deswegen kennen sich viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer – es herrscht reger Austausch unter den Developern, Keynote-SpeakerInnen und dem veranstaltenden Verein Subotron, der schon jahrelang als „Hub“ für spieleinteressierte Menschen agiert. 

So ist die Play Austria mehr als eine Messe, in der Spiele der Öffentlichkeit präsentiert werden – es ist auch ein Networking-Treffen der guten Art. Auf neue Entwicklungen wird gegenseitig Feedback gegeben, bei den durchwegs interessanten Vorträgen, die sich mit Gamedesign und so manchen Exkursen befassen, herrscht beinahe eine familiäre Atmosphäre.

Diese Atmosphäre, die bekommt man nicht nur bei den Vorträgen zu spüren, die trägt sich auf die gesamte Veranstaltung weiter. Und wenn man trotzdem mal Luft schnappen möchte, dann gönnt man sich in einem der oberen Stockwerke des Semperdepots eine kleine Kunstausstellung, die natürlich auch mit Games zu tun hat.

Wer noch, so wie ich, das strategische Tower-Defense-Game ausprobieren möchte, hat bei freiem Eintritt noch am Samstag, 16. September, bis 20 Uhr die Möglichkeit dazu.

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