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Bildschirmfoto aus "Mario + Rabbids Kingdom Battle"

Ubisoft / Nintendo

Wenn Mario auf XCOM macht

Super Mario und seine FreundInnen treffen auf die doofen „Rabbids“-Comic-Hasen von Ubisoft. Es wird dabei nicht gesprungen, sondern man liefert sich strategische Schlachten.

Von Robert Glashüttner

Im Mushroom Kingdom wird neuerdings nicht nur über Abgründe gehüpft und auf Pilze gestampft, sondern auch mal wesentlich strategischer vorgegangen. Und zwar in einem Game, das ein auf den ersten Blick ziemlicher seltsamer Hybrid ist. In „Mario + Rabbids Kingdom Battle“ treffen sich zwei Welten - und zwar nicht bloß, was die Figuren betrifft, sondern auch die Spielmechaniken.

Durchgedrehtes Crossover

Durch einen sonderbaren Dimensionen-Clash sind die doofen Rabbids von Ubisoft (quasi die Videospiel-Variante der „Minions“) und die BewohnerInnen des Mushroom Kingdom von Nintendo aufeinandergeprallt. Manchmal ist die Fusion der beiden Welten sogar so weit gegangen, dass die Figuren miteinander verschmolzen sind. Da gibt es dann etwa Luigi Rabbit, Princess Peach Rabbid oder die Rabbid Piranha-Pflanze. Manche dieser Hasen versuchen jetzt, das Schlamassel zu lösen, andere haben nur Chaos im Sinn und zehren vom entstandenen Tohuwabohu.

Die beiden Fraktionen treten in rundenbasierten Kämpfen gegeneinander an. Jede unserer drei Figuren kann sich pro Zug einmal bewegen, einmal angreifen und ein Sonderfeature aktivieren. Besonders wichtig ist die Positionierung: Man sollte immer den Abstand der eigenen mit den gegnerischen Hasen miteinbeziehen zu darüber hinaus versuchen, beispielsweise hinter Mauern in Deckung zu gehen. Je besser die Schusslinie zwischen zwei Figuren, desto höher ist die Chance, einen starken Treffer zu landen.

„Mario + Rabbids Kingdom Battle“, entwickelt und verlegt von Ubisoft, ist exklusiv für Nintendo Switch erschienen.

Das Spielprinzip ist kurios und wirkt so, als sei es den späteren Stunden eines feuchtfröhlichen Abends entsprungen. Man hört im eigenen Kopf diverse Vorstandmitglieder förmlich lallen: „Das traut ihr euch doch nie!“. Und doch ist es passiert. Die knallbunte, kindliche Präsentation von Mario und den Rabbids wurde mit einem rundenbasiertes Strategiespiel gepaart, das schnell schon ziemlich herausfordernd wird. Bereits beim ersten größeren Gegner muss man sich jeden Schritt gut überlegen, Bewegungspunkte vergleichen, Wahrscheinlichkeiten abschätzen und Züge vordenken.

Bildschirmfoto aus "Mario + Rabbids Kingdom Battle"

Ubisoft / Nintendo

Möglich ist „Mario + Rabbids Kingdom Battle“ wohl nur, weil das Gamedesign starke Anleihen an der XCOM-Reihe nimmt, die sich dank Remakes seit einigen Jahren wieder an starker Popularität erfreut. Wer sich leichte, unterhaltsame Kost erwartet, wird von dem Mario-Rabbids-XCOM-Hybrid schnell genervt sein. Und wer die rundenbasierten Kämpfe mag, wird wiederum enttäuscht, weil sich das Spielprinzip im Lauf der Kampagne kaum verdichtet.

Der Spagat ist also nicht so ganz gelungen, dennoch ist „Mario + Rabbids Kingdom Battle“ ein gutes, unkonventionelles Game - wenn man ungefähr weiß, worauf man sich einlässt.

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