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Die erschreckende Alltäglichkeit sexueller Gewalt

Mit dem Hashtag „#MeToo“ zeigen Frauen (und einige Männer) auf, dass sexuelle Übergriffe nicht bei Harvey Weinstein anfangen und enden.

von Jenny Blochberger

Angestoßen wurde die Kampagne auf Twitter von Schauspielerin Alyssa Milano, die einen alten Hashtag der Bloggerin Tarana Burke aufgriff und ihre Follower dazu aufforderte, mit „#MeToo“ zu antworten, wenn sie jemals sexuelle Übergriffe erlebt hätten.

Eine Riesenflut von „#MeToo“-Statements ergoss sich über Twitter, schwappte auf Facebook, Instagram und schließlich in die Mainstream-Medien über. Viele der Meldungen trugen eine Variante des bitteren Zusatzes „Wer nicht?“.

Ein Fazit, das für Frauen nicht allzu überraschend kam. Aber auch Männer, die Opfer von sexueller Gewalt geworden waren, meldeten sich mit dem Hashtag zu Wort.

Was auf gemischte Reaktionen traf:

Die Schauspielerin Mayim Bialik („The Big Bang Theory“) setzte sich mit einem unglücklich durchargumentierten Kommentar in die feministischen Nesseln. In der Luft zerrissen wurden ihre Behauptungen: dass man in Hollywood weniger oft Gefahr laufen würde, belästigt zu werden, wenn man nicht dem klassischen Schönheitsideal entspräche; dass man sich vor Belästigung schützen kann, indem man sich konservativ kleidet und nicht mit Männern flirtet; und dass Frauen sich weniger darum bemühen sollten, schön zu sein, sondern lieber andere Stärken kultivieren sollten.

The Internet was not having any of it:

Radiotipp: FM4 Auf Laut befasst sich am 24.10. von 21-22 Uhr mit der Kampagne #metoo - mit Studiogästen und AnruferInnen. Die Nummer ins Studio: 0800 226 996.

Irgendwann tauchte dann auch eine Liste mit „Shitty Media Men“ auf, vor denen Frauen einander warnten. Ursprünglich war die Liste lediglich als Hilfestellung unter Frauen gedacht und nicht zur Veröffentlichung bestimmt gewesen. Eine beinahe anrührend naive Idee in heutigen Zeiten, in denen alles, was hochgeladen und ins Netz gestellt werden kann, hochgeladen und ins Netz gestellt wird. Zur Entrüstung über die Allgegenwart von sexuellen Attacken kam die Entrüstung über den Internetpranger.

Aber was, fragten nun ob des „#MeToo“-Wirbelsturms geschockte Männer, könnten sie denn tun, um die Situation zu verbessern? Sofort waren etliche Frauen mit hilfreichen Tipps zur Stelle:

Liste - wie sollen Männer Frauen behandeln

Guardian

Der neueste Hashtag gibt immerhin leisen Grund zur Hoffnung:

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