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Werbung mit Kopftuch

Eine Drogeriekette wirbt mit einer Frau, die Kopftuch trägt. Es folgt ein rechter Shitstorm.

Eine neue Werbekampagne mit sieben Frauen, darunter Dagmar Koller, Nicole Weser und Lena Hoschek, aber auch unbekannte Darstellerinnen: eine jung, eine älter, eine tätowiert - und eine trägt ein Kopftuch.

Die rechte, ausländer- und islamfeindliche Website Unzensuriert schreibt: „Für die Rewe-Gruppe scheint die Islamisierung in Österreich nicht nur eine freudige Tatsache zu sein, sondern eine regelrechte Marktlücke“ und löst damit einen Shitstorm aus.

Kommentar auf Facebook: "FRECHHEIT dann wunderts an wenn Ausländer feindlich wirst. Überhaupt bei de türken"

Screenshot Facebook

Ähnliches war bereits geschehen, als Supermärkte damit begonnen hatten, Halal-Fleisch anzubieten. Müssen Unternehmen also damit rechnen, von Rechten beflegelt zu werden, wenn sie Muslime als Zielgruppe ansprechen?

Christian Gosch, Kreativdirektor der Werbeagentur Serviceplan, meint im Interview: „Wir nehmen keine Frau mit Kopftuch, nur damit wir eine Diskussion, die möglicherweise Medienpräsenz generieren kann, auslösen.“ Doch dass das Plakat in rechten Kreisen für Aufregung sorgen kann, war ihm bewusst.

Die Agentur legt noch nach, indem sie Unzensuriert in einem Facebook-Posting als „die Startseite aller Gehirnamputierten Österreichs“ bezeichnet, löscht diesen Beitrag aber wieder.

Insgesamt, sagt Christian Gosch, überwiegen die positiven Reaktionen auf das Sujet: „Wir kriegen laufend Mails, in denen sich Leute dafür bedanken, dass man sich traut, sich mit diesem Thema auseinander zu setzen. Was eigentlich ein Wahnsinn ist. Es ist 2017. Und wir sind in Österreich.“

Viele PosterInnen schreiben "Danke Bipa".

Screenshot Facebook

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