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Roller Derby Nationalmannschaft

Gersin Livia Paya

roller derby

Österreich hat ein neues Nationalteam: auf Rollschuhen

Der knallharte Vollkontaktsport hat es 2011 mit einer kleinen Gruppe aus Frauen aus den USA nach Österreich geschafft und wurde schnell zum Trend. Bei einem beliebten Sport allein ist es nicht geblieben. Willkommen, liebes Roller-Derby-Nationalteam!

Von Gersin Livia Paya

Roller Derby hat sich in rasantem Tempo landesweit etabliert. Fünf Vereine in Wien, Salzburg, Innsbruck und Linz sorgen mittlerweile für binnen Minuten ausverkaufte Spiele. Die Zuschauer strömen zu den sogenannten ‚Bouts‘, die Austragungshallen wurden schnell größer und die Frage, ob der Sport sich in Österreich etabliert hat, stellt sich schon lange nicht mehr. Roller Derby - das sich im Übrigen nicht im herkömmlich binären Geschlechtermodell einordnen lassen möchte - wird kollektiv als anerkannter Sport wahrgenommen.

Was ist eigentlich Roller Derby?

FM4 erklärt es hier.

Nun ist auch das nationale Level erreicht: Das erste österreichische Nationalteam trainiert bereits für die lokalen Meisterschaften, um in Folge bei den Weltmeisterschaften anzutreten.

Dahinter stecken viel Zusammenhalt und Community, aber auch Sitzungen, Trainings und, ganz wie es sich für das „Rugby auf acht Rollen“ gehört, viel Schweiß, blaue Flecken und Prellungen.

Aber: „Dieser Sport würde nicht funktionieren, wenn es nicht so einen Zusammenhalt gäbe. Der DIY-Ethos ist sehr stark. Der Spruch ‚For the Skaters by the Skaters‘ trifft hier zu,“ erzählt die Nationalteam-Trainerin und Team-Austria-Managerin Hannah Wagner.

Roller Derby Nationalmannschaft

Gersin Livia Paya

„Beim Roller Derby wird basisdemokratisch entschieden, jede hat Mitspracherecht bei allen Themen. Es gibt monatliche Generalversammlungen und alle Entscheidungen werden in der Gruppe getroffen,“ erklärt sie weiter. Der Verein in Wien hat ca. 100 aktive Mitglieder, die sich alle stark einbringen. Der Spirit des Roller-Derby-Sports kommt eigentlich aus dem amerikanischen „Riot grrrl“-Kontext.

„Damals waren wir vielleicht punkiger, heute sind wir aber eine größere League“

Upcoming Spiele in Wien:

National Teams - Triple Header
11.11.2017
Jedes Team spielt gegen jedes Team
AT vs. DE vs. CH

Austrian National Champs Finals
2.12.2017

A + B Teams vs. Copenhagen
9.12.2017

Trotzdem bleibt die körperliche Anstrengung: „Damals, als ich angefangen habe 2012, wurde bereits dreimal die Woche trainiert. Alles wird schon immer selber organisiert, außerdem stimmen wir demokratisch über Regeln und Spielentwicklungen ab,“ führt die Nationalteam-Spielerin Mara Verlič aus.

Probleme gibt es trotz allem immer noch. Die SkaterInnen haben nicht nur mit GegnerInnen zu kämpfen, sondern auch mit organisatorischen Widrigkeiten, die den Alltag verkomplizieren. „In Salzburg haben sie nicht einmal ein Dach über den Kopf beim Trainieren, sie skaten auf dem ÖAMTC-Parkplatz“ erzählt Eva Baumgartner, eine der Nationalteam-Spielerinnen. Hannah Wagner führt aus, dass sie in Wien nicht mehr die Bodenmarkierungen mit bunten Klebestreifen kennzeichnen müssen, sondern zum ersten Mal in einer Halle trainieren, in der es passende Bodenmarkierungen gibt - weil dort auch Rollhockey gespielt wird.

Support your local team!

Wer das Roller-Derby-Team Austria bei der Weltmeisterschaft im Februar 2018 in Manchester unterstützen möchte, kann das hier tun. Sie sammeln noch Spenden für die Reisekosten.

Die Zukunft ist trotzdem hoffnungsfroh und präsent wie die blauen Flecken der Spielerinnen. Von Roller Derby kann man nicht mehr wegsehen. Die Leidenschaft der taktischen Sportart mit viel Körpereinsatz, politischer Bewegung und Community ist ansteckend und erfolgreich.

Roller Derby Nationalmannschaft

Gersin Livia Paya

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