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Death Coming

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Der Tod steht uns gut

Im kleinen, bösen Indiespiel „Death Coming“ greifen wir Gevatter Tod unter die knochigen Arme.

Von Rainer Sigl

Es ist ein ganz normaler Tag im Museum. Schulklassen wuseln herum, die Museumswärter drehen ihre Runden und Besucher bewundern die ägyptische Sammlung. Doch dann fällt dummerweise eine Säule direkt auf eine Touristengruppe, eine Pfütze wird durch ein loses Stromkabel zur Todesfalle und in der Cafeteria explodiert ein Getränkeautomat.

Wenn sich solche haarsträubenden Zufälle plötzlich zu einer Reihe von tödlichen Katastrophen verketten, hat in diesem Spiel Gevatter Tod vermutlich höchstpersönlich seine knochigen Hände im Spiel. Im Indiespiel “Death Coming” macht der Sensenmann aber mal Pause und schickt seinen willigen Helfer an die Arbeit. Richtig geraten: Wir als Spielerinnen und Spieler sind dafür zuständig, eine möglichst hohe Zahl an ahnungslosen Pixelmännchen ins Jenseits zu befördern. Direkt eingreifen dürfen wir dabei nicht, stattdessen setzen wir immer komplexere Zufallsketten in Gang - ein bisschen so wie in der Horrorfilmreihe “Final Destination”.

Vom Blumentopf zu absurden Todesfallen

An jedem der insgesamt sechs Schauplätze des Spiels müssen wir nicht nur drei bestimmte Zielpersonen um die Ecke bringen, sondern auch eine Mindestanzahl an anderen Figuren. Zu Beginn sind unsere Todesfallen noch eher banal, wenn etwa Blumentöpfe von Fensterbrettern fallen oder Kanaldeckel plötzlich offenstehen. Wenig später jonglieren wir allerdings mit aufwendigen Verkettungen blöder Zufälle, die erst über mehrere Banden tödlich werden. Und die können ganz schön absurd ausfallen und bringen auch den grimmigsten Sensenmann verlässlich zum Grinsen. Diese Mechaniken herauszufinden, ist der Hauptspaß an “Death Coming”.

“Death Coming” ist für Windows erschienen

Weil manche Fallen nur einmal auslösbar sind, steht uns öfter der Neustart des jeweiligen Szenarios ins Haus, doch das macht nichts, denn eine Zeitlang gibt es darin immer Neues zu entdecken. Manche der in den Puppenhauswelten herumlaufenden Minimenschen haben ihre eigenen kleinen Geschichten, die sich erst durch genaue Beobachtung und ein wenig Experimentieren entfalten.

“Death Coming” ist zwar ziemlich makaber, doch die niedliche Darstellung im knuddeligen Pixellook und zahllose witzige Details machen das Spiel trotzdem eher schwarzhumorig als düster. Ein bisschen tun einem die Männchen, die mit ganz eigenen Zielen in den liebevoll und detailliert gestalteten, riesigen Levels herumlaufen, aber trotzdem leid.

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