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Drei Frauen auf Stühlen

Radio FM4 / Clemens Fantur

Licht ins Dunkel

Licht ins Dunkel: Pilot/in für das eigene Leben

Menschen mit Behinderung lernen beim Projekt P.I.L.O.T. ihr Leben selbständig zu führen. Ziel ist es vor allem, einen passenden Job zu finden. FM4 unterstützt P.I.L.O.T. heuer im Rahmen von Licht ins Dunkel.

Von Claus Pirschner

Der folgende Text ist in Zusammenarbeit von FM4 und Teilnehmer/innen von P.I.L.O.T. entstanden. Fanny Neumayer, Bassam Sabha und Lisa Lewandowski haben den Text in die für sie leicht verständliche Sprache umgeschrieben.

LINKS FÜR EINFACHE SPRACHE:

www.leichtlesen.at
www.capito.eu

P.I.L.O.T. ist eines von mehreren Projekten des Elternvereins Integration Wien. P.I.L.O.T arbeitet mit Menschen mit Behinderung um eine gute Arbeit zu finden und gemeinsam ihre Zukunft zu planen. Bei der Zusammenarbeit entscheiden die TeilnehmerInnen selbst.

Der Radiosender FM4 unterstützt P.I.L.O.T. heuer im Rahmen von Licht ins Dunkel.

Luise Jäger ist eine Teilnehmerin im P.I.L.O.T. und 17 Jahre alt (rechts im Titelbild, gemeinsam mit Christina Niedermayer und Begleiterin Stefanie Hiller). Sie erzählt: „Ich kann jetzt alleine mit der U-Bahn fahren. Ich schaff den ganzen Weg alleine von der Schule nachhause“.

Noch vor einem Jahr hat sie Hilfe von ihren Eltern oder anderen gebraucht, um mit der U-Bahn oder Straßenbahn zu fahren. Luise hat Lernschwierigkeiten und ein motorische Einschränkung.

To Do Liste von Luise

Radio FM4 / Clemens Fantur

To-Do Liste von P.I.L.O.T. Teilnehmerin Luise Jäger

Eine Begleiterin von P.I.L.O.T. hat sie solange am Schulweg begleitet, bis sie es selber konnte. Luise besucht derzeit eine Schule in Wien und macht ein Praktikum in einem Kindergarten.

Bei einem Zukunftskreis hat sie mit Menschen, die für sie wichtig sind, darüber nachgedacht, wie es nach der Schule für sie weitergehen kann. „Da bin ich mit meinen Eltern, Großeltern, Verwandten und Freunden zusammen gesessen und wir haben gemeinsam Ideen und Vorschläge gesammelt“.

Bei einem Zukunftskreis werden die Talente der Person gesammelt und es wird darüber nachgedacht wie sie gut unterstützt werden können.

„Das wichtigste daran ist, dann diese Ideen zu nehmen und Luise entscheidet dann, was sie davon umsetzen möchte“ erklärt Stefanie Hiller, Pädagogin, Zukunftsplanerin und Begleiterin bei P.I.L.O.T.

Luise hat daraufhin gelernt, ihre Termine in einem Kalender einzutragen, sie einzuhalten und ihre Woche zu planen. Sie lernt mit ihrem Geld selbständig umzugehen und den Überblick zu bewahren. Sie trägt ihre Ein- und Ausgaben in einem Kassabuch ein und wird dabei von P.I.L.O.T. angeleitet.

Luise ist eine von zehn Teilnehmer/innen mit unterschiedlichen Behinderungen/Beeinträchtigungen im Projekt P.I.L.O.T.

Was wurde aus dem FM4 für Licht ins Dunkel Projekt 2016, Hemayat?

Letztes Jahr hat FM4 für Licht ins Dunkel das Therapiezentrum Hemayat für Kriegs- und Folterüberlebende unterstützt. Inzwischen gibt es bei Hemayat auch Dank der Spenden von FM4 Hörer/innen zusätzliche Therapeut/innen und Behandlungsräume. Mehr Menschen kann geholfen werden. Die Wartelisten für Therapieplätze bleiben trotzdem lang. Wieso das so ist, hat Ali Cem Deniz bei einem Besuch erfahren.

Die Projektleiterin Waltraud Engl erklärt „Wir begleiten junge Menschen bei der Entwicklung ihrer Zukunft. Die wichtigsten Ziele sind, einen persönlichen Wochenplan zu erstellen, eine Arbeit zu finden und die persönliche Zukunft zu gestalten“.

Es geht darum, dass junge Menschen nicht in Werkstätten oder Tagesstrukturen ein Taschengeld erhalten, sondern ein echtes Gehalt bekommen. Dem 20-jährigen P.I.L.O.T. Teilnehmer Fabian Füreder, er hat Trisomie 21, ist das schon gelungen.

TeilnehmerInnen beim Projekt P.I.L.O.T.

Radio FM4 / Clemens Fantur

Fabian Füreder, P.I.L.O.T. Teilnehmer, hat mittlerweile einen Job bei einer Lärmschutzfirma

Im Frühling hat er ein Praktikum bei einer Lärmschutzfirma gemacht und arbeitet jetzt dort: “Ich bin im Kundenservice und ordne Akten. Ich bin dort an zwei Tagen in der Woche. Ich erhalte einen Lohn, das ist für mich viel Geld.“ Der Selbstwert steigt enorm, wenn man einen echten Lohn bekommt anstatt des Taschengeldes.

Bei P.I.L.O.T stehen junge Menschen zwischen 14 und 30 Jahren mit ihren Interessen, Fähigkeiten und Stärken im Mittelpunkt. Wesentlich ist, dass auch Eltern, Verwandte und Freund/innen die Teilnehmer/innen auf dem Weg zu ihrer Selbstständigkeit begleiten.

TeilnehmerInnen beim Projekt P.I.L.O.T.

Radio FM4 / Clemens Fantur

Teilnehmer Maximilian Kremlicka im Gespräch mit Begleiter Christian Wuschnig. Maximilian hat sich gerade an der Reinigungsakademie kundig gemacht, ob Reinigen als Job für ihn in Frage kommen könnte.

Recht auf Teilnahme in der Gesellschaft

P.I.L.O.T. unterstützt die UN-Behindertenrechtskonvention. Darin steht: Menschen mit Behinderung haben das Recht auf Teilnahme in allen gesellschaftlichen Bereichen wie etwa Arbeit, Bildung oder Freizeit. Menschen sollen nicht in gesonderten Einrichtungen leben müssen, sondern mitten in der Gesellschaft dabei sein können. Die Konvention hat auch Österreich unterzeichnet und gilt verbindlich. „In Österreich ist nach der neunjährigen Schulpflicht weitgehend Schluss mit inklusiven Klassen in der Regelschule. Dann gibt’s vor allem separate Einrichtungen“, erzählt Waltraud Engl. P.I.L.O.T. hingegen begleitet seine Teilnehmer/innen dabei, mitten in der Gesellschaft zu sein.

Wir wollen helfen: Für mehr Asssistenz und mehr Teilnehmer/innen bei P.I.L.O.T.

P.I.L.O.T. ist 2016 gestartet und begleitet zehn junge Menschen. Die Finanzierung erfolgt dafür durch die Stadt Wien. „Wir haben bewusst als kleines Pilotprojekt angefangen, um wirklich die Methoden der persönlichen Zukunftsplanung und Sozialraumorientierung voll umsetzen zu können“, so Engl.

TeilnehmerInnen beim Projekt P.I.L.O.T.

Radio FM4 / Clemens Fantur

Teilnehmer David Tritscher, er macht derzeit eine Ausbildung für die Gastronomie, schreibt und moderiert.

„Aber mittlerweile wächst die Zahl der Interessent/innen an P.I.L.O.T. und mit mehr Geld für Assistenz könnten wir mehr Jugendliche im Projekt aufnehmen“. erzählt Waltraud Engl. Viele Lernfortschritte der Teilnehmer/innen erfolgen mit Begleitung durch persönliche Assistent/innen:

  • Wenn es darum geht, Wege mit Öffis selbst zu erlernen, um nicht auf den Fahrtendienst oder andere Menschen angewiesen zu sein;
  • wenn es darum geht, das eigene Grätzl, die eigene Umgebung kennenzulernen und sich damit vertraut zu machen;
  • wenn es darum geht, die Jugendlichen bei Praktika am Arbeitsplatz zu begleiten und bei Bedarf auch Fragen von Arbeitgeber/innen oder Arbeitskolleg/innen zu beantworten und bei Unsicherheiten zu helfen.

Vor allem anfängliche Unterstützung am Arbeitsplatz trägt dazu bei, dass die Teilnehmer/innen es schaffen, den Arbeitsplatz zu behalten.

Mehr Informationen zum Projekt Pilot gibt es unter fm4.orf.at/lichtinsdunkel

Spenden könnten also jedenfalls für mehr Assistenz und die Aufnahme weiterer Teilnehmer/innen eingesetzt werden.
Weiters würde das Team von P.I.L.O.T. mit Spendengeldern Workshops für die Teilnehmer/innen organisieren. Interessante Themen sind Umgang mit Geld, Termine selber organisieren, Freundschaft oder Umgang mit Sexualität.

Wesentlich sind auch Klausuren. Da verbringen die Teilnehmer/innen gemeinsam ein paar Tage außerhalb von Wien, um an Ideen und konkreten Plänen für ihre Zukunft zu feilen. „Für viele ist eine Klausur überhaupt das erste Mal, dass sie alleine ohne Eltern von zuhause weg sind“, erklärt Christian Wuschnig von P.I.L.O.T. Gestärkt werden dabei die Abnabelung von zuhause, die Unterstützung der Gruppe und die eigene Selbstständigkeit.

Spenden für Licht ins Dunkel

Du kannst direkt spenden oder bei zahlreichen FM4-Aktionen mitmachen und Gutes tun:

FM4 Auktionen
Am 15.12. werden den ganzen Tag lang, von der Morning Show bis zu Top FM4, Goodies und Exklusivitäten aus dem FM4-Universum versteigert.

FM4-Tag beim Resselbande-Punschstand
Am 16.12. wird der Resselbande-Punschstand am Wiener Karlsplatz von FM4-DJs beschallt und FM4-ModeratorInnen geben Heißgetränke aus. Die Einnahmen dieses Abends gehen an das FM4-Projekt.

DJ Line-Up:
17:00-19:00 Kathi Seidler & Christian Pausch
19:00-20:30 Dalia Ahmed
20:30-22:00 Sebastian Schlachter

Ausschenken werden Robin Lee, Dalia Ahmed, Eva Deutsch & Riem Higazi

FM4 Stehkalender
Der von FM4-HörerInnen gestaltete FM4 Stehkalender ist heuer der „FMTierkalender" - die perfekte Geschenkidee für Weihnachten. Der Reinerlös des FM4 Stehkalenders geht an das FM4-Licht-ins-Dunkel-Projekt. Erhältlich ist er selbstverständlich im FM4 Shop.

Direkt spenden
„FM4 für Licht ins Dunkel“

  • Per Onlinebanking auf das Licht-ins-Dunkel-Konto mit dem Vermerk „FM4 Weihnachtsaktion“: IBAN: AT20 6000 0000 0237 6000 und die dazugehörige BIC: BAWAATWW
  • Telefonisch: Die A1 Spendenhotline lautet 0800 664 2412. Die Nummer ist ganzjährig und kostenlos aus ganz Österreich erreichbar. Jede/r, der oder die telefonisch eine Spendensumme bekanntgibt, kann diese auch sofort mit Kreditkarte bezahlen oder erhält in den Tagen danach einen Erlagschein zugesandt. Wenn Ihr im Ausland seid, lautet die Telefonnummer +43 1 246 60.
  • Per Erlagschein. Diese liegen in den meisten Postämtern und Geldinstituten auf. Bitte bei Verwendungszweck „FM4 Weihnachtsaktion“ angeben.

Gespendet werden kann natürlich auch jederzeit via Internet aus dem In- und Ausland, per Erlagschein, Telefon sowie Fax. Spenden an Licht ins Dunkel sind übrigens steuerlich absetzbar. Genaue Infos über die Spendenabsetzbarkeit gibt es hier.

Alle Infos zu Spendenmöglichkeiten gibt’s auch auf lichtinsdunkel.ORF.at

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