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Jumanji

Sony Pictures Entertainment

Zurück in die 90er

Mit „Jumanji“ wird ein weiterer Klassiker des 90er-Jahre-Kinos zeitgemäß adaptiert. Ohne magisches Brettspiel, dafür mit The Rock in der Hauptrolle.

Von Christoph Sepin

Auch wenn viele nicht mehr ganz genau wissen, was denn eigentlich die Handlung von „Jumanji“ aus dem Jahr 1995 war, der Name des Films allein sorgt für Wiedererkennungswert. Und dass da irgendwie ein magisches Brettspiel im Fokus stand, das Menschen in seine Welt hineinsaugte, daran kann man sich erinnern. Für Hollywoods Studiobosse reichte das schon, um eine neue, spektakulär inszenierte Adaption der Geschichte in modernem Gewand zu machen - adaptiert für ein junges Publikum und zeitgemäß aufbereitet.

Jumanji

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„Soft Reboot“, das ist ein Begriff, der in letzter Zeit des Öfteren durch die Filmwelt geisterte. Damit gemeint ist ein Neustart einer Filmgeschichte, der aber trotzdem irgendwie Bezug auf die Originalstory nimmt. Eine Art Sequel also, das sich trotzdem stark genug von der ursprünglichen Vorlage distanziert, um auf seinen eigenen Beinen zu stehen und ein eigenes Universum zu erfinden.

Ein besonders passendes Beispiel dafür sind die neuen „Star Trek“-Filme rund um Regisseur J.J. Abrams. Obwohl die alte Serie und die Filme mit William Shatner, Leonard Nimoy und Co. weiterhin in den Kanon des Filmuniversums passen, erzählen die neuen Teile eine ganz neu aufbereitete Geschichte, die so gar nicht mehr besonders viel mit der Originalreihe zu tun hat.

Jumanji

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Noch weiter geht das Reboot des „Jumanji“-Films. Der erste Teil wird zwar nicht ignoriert, mehr als beiläufig wird der aber auch nicht erwähnt. Was auch kaum eine Rolle spielt, versucht „Jumanji: Welcome To The Jungle“, wie die Neuauflage mit vollem Namen heißt, doch ein Publikum zu erreichen, das in den 90ern noch gar nicht auf der Welt war.

Die wichtigste Änderung: Das Brettspiel als zentrales, magisches Element im Film ist weg, stattdessen werden vier zum Nachsitzen verdonnerte High-School-Schüler und -Schülerinnen von einer Retrovideospielkonsole in eine fantastische Welt gesaugt. Das gibt nicht nur Platz für eine modernere Story, sondern auch für jede Menge Jokes über Videospiele und die klassischen Elemente daraus.

Aber auch der Cast des Films präsentiert sich zeitgemäßer: Neben der schottischen Schauspielerin Karen Gillan spielen die aktuellen Comedy-Schwergewichte Dwayne „The Rock“ Johnson, Kevin Hart und Jack Black die Hauptrollen in „Jumanji“. Und wie so oft ist es vor allem The Rock, der durch seine Performance die größten Comedyszenen des Films souverän trägt.

Jumanji

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„Jumanji“ ist dann letzten Endes genau das, was man sich unter einem Reboot der Fantasy-Komödie vorstellen mag: Ein leicht bekömmlicher Familienfilm, der sich selbst nicht ernst nimmt, der den Fokus auf schnelles, bekömmliches Entertainment setzt und ohne Ecken und Kanten eine Geschichte erzählt, die man zwar schon oft gesehen hat, die aber trotzdem für genug Unterhaltung sorgt, dass man sich nie so wirklich langweilt. Perfekt fürs Weihnachtsgeschäft eingeplant und auf sein Publikum zugeschnitten. Wie sich Reboots, von denen sich Filmstudios möglichst große Umsätze erwarten, eben im Jahr 2017 so präsentieren.

Und wer nach „Jumanji“ noch nicht genug hat, von den ganzen Neuauflagen klassischer Filme: Es wird zurzeit auch an zahlreichen anderen Reboots von alten Geschichten gearbeitet: Angefangen bei „Aladdin“ bis zu „Zorro“ geistern jede Menge Skripts und Konzepte durch die Hollywood-Studios. Denn wenn neue Ideen rar werden, kann man immer in die Vergangenheit blicken, so scheint die Devise zu lauten.

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