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Zita Bereuter

Happy End Kalender

Glücklich mit Lotto

Es gibt dümmere und weniger dumme Arten Lotto zu spielen. Aber macht das glücklich?

Von Zita Bereuter

„Das Glück ist wo Sie sind“ – teilt mir das Lotterieunternehmen mit. Aber weiß das Glück verlässlich, wo ich bin? Und wo ist eigentlich Schrödingers Katze? Jedenfalls will ich dem Glück eine Chance geben und testen, wie glücklich Lottospielen macht. Dabei weiß ich wohl, dass die weniger liebevoll genannte Deppensteuer nur wenig mit Glück zu tun hat: „Denn das Casino gewinnt immer. Das ist nicht Glück, das ist mathematische Notwendigkeit.“

Der FM4 Happy End Kalender

Wir sind 24 Tage lang dem Glück auf der Spur und testen uns von 1. bis 24. Dezember durch diverse Glücksversprechungen: von der Tageslichtlampe über verschiedene Apps bis hin zu Sex.

Alle Tage, alle Türchen

Derartige Antworten geben Physiker. Florian Aigner ist ein solcher und in seinem Buch „Der Zufall, das Universum und Du. Die Wissenschaft vom Glück“ erklärt er einiges über das Lottospielen. Etwa, dass die Mathematik die Chancen auf einen Lottosechser eher gering sieht. Die stehen bei eins zu mehr als acht Millionen. „Also mehr als acht Millionen Tipps müsste man abgeben, damit sicher einer dabei ist, mit dem man gewinnt.“

Das übersteigt ein bisschen mein Budget. Aber ich kann doch auch einfach Glück haben! „Natürlich kann das sein. Die Wahrscheinlichkeit ist nur sehr gering.“

Erstaunlicherweise kann mich Lotto aber dennoch glücklich machen, erklärt Florian Aigner: „Es ist nicht notwendigerweise irrational, Lotto zu spielen. Wenn man es als Investmentstrategie sieht, ist es dumm. Wenn man es aber macht, weil man es nett findet und es einfach Spaß macht und man Lust hat, dann ist es vollkommen ok.“

Der Lottotipp vom Physiker
„Es gibt dümmere und weniger dumme Arten Lotto zu spielen.“ Es wäre zum Beispiel ganz schlecht 1,2,3,4,5,6 zu tippen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das gezogen wird, ist zwar genauso groß wie jede andere Zahlenkombination, aber es gibt viele Leute, die diesen Gedanken haben und dann diese Kombination tippen. D.h., wenn ich die tippe und die wird tatsächlich gezogen, muss ich die mit vielen Leuten teilen. Dasselbe gilt bei schönen Mustern. Am besten, etwas Chaotisches, Unregelmäßiges tippen. Ganz schlecht die Tipps auf dem Foto ganz oben ...

Was beim Lottospielen glücklich macht, ist das Kopfkino, das läuft, wenn man über mögliche Gewinne nachdenkt. „Ich weiß natürlich, dass das nicht passieren wird, aber es ist irgendwie lustig, sich ans Internet zu setzen und drüber nachzudenken, welche Wohnung ich kaufen würde, wenn ich einen Lottosechser hätte.“

Diese Träumereien und dieses Herumspinnen nimmt übrigens nicht zu, wenn ich mehrere Tipps kaufe. „Auch bei zwanzig Tipps sind die Gewinnchancen minimal und ich bekomme nicht mehr Kopfkino durch mehr Lottotipps.“

Noch besser sei es natürlich, dieses Kopfkino einfach so einzuschalten. Also über einen Millionengewinn nachzudenken, ohne Lotto zu spielen. Den wesentlichen Gewinn des Spiels bekomme man so gratis. Und aus dem Geld könne man z.B. in andere Träumereien investieren, „die vielleicht sogar noch schöner und spannender sind. In gute Bücher, zum Beispiel.“

Meine Rede - bei guten Büchern bin ich fix mit dabei.

Und das Lottokopfkino probier ich jetzt mit mal einem Tipp.
Toi! Toi! Toi!

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