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Star-Wars Imperator grinsend

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Rebellion gegen den bösen Imperator

Wieso zahlen wir seit 1977 Milliarden für die flache, eintönige und sich ständig wiederholende Film-Saga Star Wars?

Von Todor Ovtcharov

Wir sind alle Untertanen des bösen, galaktischen Imperators. Im Kampf um die ferne Galaxie wird er von der Republik, den Rebellen, Prinzessin Leia, Han Solo und mehr oder weniger bekannten Jedi-Rittern bekämpft. Sie alle aber sind „vor langer Zeit in eine ferne Galaxie“ umgesiedelt und haben unsere Galaxie dem bösen Imperator überlassen. Wie sonst kann man sich erklären, dass in den letzten 40 Jahren der Imperator von jedem Menschen unseres Planeten einen Dollar kassiert hat?

Es mag sich vielleicht übertrieben anhören, aber seit 1977 hat „Star Wars“ etwa 9,5 Milliarden Dollar eingespielt, ungefähr so viel, wie die Weltbevölkerung. Generation über Generation zahlen wir unsere Steuern an den bösen Imperator. Einige, die die erste Serie 1977 gesehen haben, gehen 2017 zusammen mit ihren Enkelkindern ins Kino. Wir zahlen weiter. Und der Sith-Lord reibt sich zufrieden und gierig seine Hände.

Schon nach der zweiten und dritten Episode der Saga gab es Stimmen, die meinten, dass die Geschichte eintönig sei, und dass die Konflikte darin schematisch gelöst würden. Jahrzehnte lang sind die Situationen in jedem „Star Wars“ Film voraussehbar und flach. Man tauscht die Umgebung, die Geschichten bleiben gleich. Die Schauspieler sind süßlich, voraussehbar und langweilig. (Der einzige Schauspieler der Serie, der je für den Oscar nominiert war ist Alec Guinness für die Rolle des Obi-Wan Kenobi, doch man sagt, dass sich der Schauspieler für den Film immer geschämt habe und nur das Millionenhonorar ihn bewegt habe, mitzumachen).

Alle, die „Star Wars“ schauen wollen, wissen, dass sie nichts Neues sehen werden. Die Bösen werden wieder stark, aber am Ende, mit viel Mühe, werden die Guten siegen. Trotzdem, oder vielleicht genau deswegen, zahlen wir dem bösen Imperator Steuern und wir gehen ins Kino.

Vor zwei Jahren ging ich mit meiner lieben M., um mir die neue Episode anzuschauen. Sie ist einer der wenigen Menschen in dieser Galaxie, die vorher keine einzige „Star Wars“ Serie gesehen hatte. Sie konnte nicht zwischen Meister Yoda und Jabba the Hutt unterschieden. Ich überredete sie, sich den Film anzuschauen, nicht weil er gut ist, sondern weil er ein soziales Phänomen ist. Wir gingen ins IMAX. Es gab Schlachten mit Laserschwertern, Raumschiffe, die um uns herumflogen und Blastergeschosse, die uns um die Ohren sausten. Es war sehr laut. In einem Moment schaute ich auf M. Sie schlief seelenruhig im Salon. Das war die beste „Star Wars“ Rezension, die man sich vorstellen kann.

Deshalb rebelliere ich heuer gegen die Tyrannei des bösen Imperators! Und auch gegen seine Feinde – Humanoide, Jedi-Ritter und Droiden! Ich erkläre diesem mittelmäßigen, faden Scheiß mit seiner schwammigen östlichen, esoterischen Philosophie den Krieg! Ich fordere euch auf, euch mir anzuschließen! Hören wir auf, dem bösen Imperator Steuern zu zahlen! Je mehr wir sind und nicht ins Kino gehen, desto schwächer wird er. Wenn wir - die Rebellen, die sich keine Kinokarten kaufen,- genug werden, wird er endlich gestürzt werden. Möge die Macht mit uns sein!

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