FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Das Cover eines Youtube Videos: Geldscheine und ein Playbutton

Youtube.com

Youtuben als Job - in Österreich realistisch?

Einfach ein bisschen vloggen und damit die Miete zahlen - klingt gut, gelingt aber den wenigsten österreichischen YoutuberInnen. Was sind die Voraussetzungen, das Youtuben zum Job zu machen?

Von Pauline Binder

Jenna Marbles, PewDiePie, Shane Dawson – das alles sind internationale Youtube-Stars, die zwei Dinge gemeinsam haben: mindestens elf Millionen AbonnentInnen auf Youtube und ziemlich viel Geld. Na, wenn das nicht zum Nachmachen animiert: Handy raus, ein bisschen vloggen, nachher ein paar Effekte draufhauen, hochladen und schon ist die Monatsmiete bezahlt.

Aber wie realistisch ist es, in Österreich von Youtube zu leben?

Neben Produktplatzierungen und dem Verkauf von Merchandise ist das Youtube-Partnerprogramm die Haupteinnahmequelle für Content Creators. Bist du Partner, werden vor oder während deiner Videos Werbungen gezeigt. Damit genug Geld rausspringt, um die Existenz zu sichern, brauchst du jedoch genügend Menschen, die sich influencen lassen – das heißt genügend Reichweite, also genügend Klicks. (Noch dazu müssen die Videos „werbefreundlich“ sein, aber das ist ein anderes Thema...)

„Da kann man ganz gut leben.“

Daniel Fila ist 27 Jahre alt, wohnt in Wien und ist Youtuber. Mit Gaming Videos hat er angefangen, heute macht er hauptsächlich „Streetcomedy“ und Prank-Videos. Früher war Daniel Student, jetzt konzentriert er sich voll auf seinen Youtubekanal, auf dem er knapp über 100.000 AbonnentInnen hat. Daniel sagt, er verdient ungefähr 50 Cent bis einen Euro pro 1.000 Klicks und kann ganz gut davon leben. Eine kleine Probe seiner Arbeit:

„Ich habe sowieso einen Vollzeit-Job.“

Stefanie aka „Love2Style“ ist 30 Jahre alt, wohnt ebenfalls in Wien und macht seit über sieben Jahren Videos zu den Themen Beauty, Lifestyle und Mode. Einige ihrer Freundinnen (z.B. Kim Lianne) sind auch Internetmenschen.

Stefanie hat 5.700 AbonnentInnen, verdient zwar Geld mit Youtube, das aber nur „minimal“. Besonders ambitioniert, ihre Online-Karriere voranzubringen, ist sie sowieso nicht: Sie ist sehr zufrieden mit ihrem „normalen“, non-Internet Beruf. Stefanie sieht das Videoproduzieren als Hobby. Das Feedback aus der Community und der Spaß am Drehen, diese Dinge freuen sie und deswegen macht sie weiter.

Nur die Größten können davon leben

Zwar haben die 100 erfolgreichsten österreichischen Youtube-Kanäle (darunter z.B. Red Bull) allein im Jahr 2016 zwischen 3 und 7,5 Millionen Euro erwirtschaftet, doch nur die 44 größten können wirklich davon leben. Für die wenigsten österreichischen Youtuber, die Videos auf Deutsch produzieren, ist es also ein Beruf.

Denise Krautz ist Leiterin für Vermarktung bei Studio 71 Vienna, einem Medienunternehmen für Influencer und Creatoren, das zur Prosieben/Sat1-Gruppe gehört. Krautz kümmert sich um die professionelle Vermarktung von österreichischen Youtubern. Die meisten ihrer Schützlinge haben nebenbei einen Job oder studieren, sagt sie.

Was braucht es denn generell, um Erfolg auf Youtube zu haben? Beziehungsweise was soll man tun, wenn man eine ernsthafte Karriere als YoutuberIn anstrebt? „Vor allem Leidenschaft und den Nerv, regelmäßig zu posten!“, sagt Denise Krautz.

So einfach ist es also nicht, das Geldverdienen mit dem Influencen. Aber vielleicht ist es eh gut, wenn das Geldverdienen nicht die entscheidende Motivation darstellt.

Origineller, kreativer Content > Geld, oder?

Aktuell: