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Szenenbild von "The Shape of Water"

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Filmflimmern

Filmflimmern

Neu im Kino: Alles Geld der Welt, The Shape of Water, Black Panther, Arthur & Claire. Außerdem: Die Berlinale wird eröffnet und eine Gynäkologin beantwortet Fragen zu „50 Shades Freed“.

Von Pia Reiser

The Shape of Water

Guillermo del Toro, zärtlicher und opulenter Verschmelzer von Horror und Fantasy, führt mit 13 Nominierungen für „The Shape of Water“ dieses Jahr das Oscarrennen an. Eine Romanze mit Märchenelementen und Anknüpfungen an die Horrormonsterfilme der 1950er Jahre ist „The Shape of Water“ Bildgewalt und erzählerische Originalität in Personalunion. Sally Hawkins spielt eine stumme Frau, die Anfang der 1960er Jahre in einem geheimen Labor der Regierung arbeitet, in dem ein Amphibienwesen, halb Fisch, halb Mann gefangengehalten wird. Mehr sollte man am besten gar nicht wissen, außer vielleicht, dass auch die wunderbaren Michaels (Shannon und Stuhlbarg) in Nebenrollen zu sehen sind.

Petra Erdmann verleiht „The Shape of Water“ 9 von 10 ingenious mixtures of tones and genres.

Alles Geld der Welt

Die Chuzpe muss man auch mal haben, ein Ohr statt SchauspielerInnen am Filmplakat abzubilden, aber immerhin handelt es sich im Falle von „Alles Geld der Welt“ wohl um das zweitberühmteste abgeschnittene Ohr der Geschichte.

Ridley Scotts Film erzählt die wahre Begebenheit der Enführung von John Paul Getty III, Enkel des Millardärs Jean Paul Getty (soviel Geld und dann diese Sparsamkeit bei Namen!) Anfang der 1970er Jahre. Mark Wahlberg und Michelle Williams spielen die Eltern des von der Ndrangheta enführten John Paul und hinter einer ordentlichen Portion Opa-Latex als Getty’sches Familienoberhaupt steckte Kevin Spacey. Als die Vorfälle von sexuellem Missbrauch und Übergriffe von Spacey ans Licht kamen, hat sich Ridley Scott dafür entschieden, Spacey aus dem Film zu schneiden und die Szenen mit Christopher Plummer nachzudrehen. Und als hätte das dem Film noch nicht genug aufgeregte Berichterstattung verschafft, wurde dann auch noch bekannt, dass Mark Wahlberg 1,5 Millionen Dollar als Gage für die nachgedrehten Szenen bekommen hat und Michelle Williams 1000 Dollar.

Wahlberg hat das Geld inzwischen an #TimesUp gespendet, doch es bleibt ein ganz guter Sichtbarmacher für den Pay Gap, den es auch in Hollywood gibt. (Offenbar inspiriert von der Getty-Entführungsgeschichte, weigerte sich Wahlberg, Szenen mit Plummer nachzudrehen, wenn er nicht 1,5 Millionen bekommen würde.) Besides that Mrs Lincoln, how was the show?

Christian Fuchs verleiht 6 von 10 Entführungen.

Mark Wahlberg und Michelle Williams in "all the money in the world"

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Black Panther

Es hat ein bissl gedauert, aber immerhin der 18. Film im sich bis in die Unendlichkeit und noch viel weiter ausdehnenden Marvel Cinematic Universe dreht sich um Black Panther, den schwarzen Superhelden, den Stan Lee und Jack Kirby 1966 erstmals in ihren Comics eingeführt haben. Regisseur Ryan Coogler („Fruitvale Station“, „Creed“) schreibt nun Filmgeschichte mit einem millionenschweren Blockbuster mit fast ausschließlich schwarzen SchauspielerInnen. Chadwick Boseman, Michael B. Jordan und Lupita N’yongo sind die Stars eines politisch aufgeladenen Popcornfilms, der ein großes Vergnügen ist.

Dafür gab es dann 8 von 10 kämpferisch erhobene Pantherpfoten. Die ausführliche doch spoilerfreie Kritik zum Film gibt es hier.

Szenenbild aus Black Panther

Marvel Studios

Arthur & Claire

Arthur (Josef Hader) ist an Lungenkrebs erkrankt und reist nach Amsterdam, um dort in einer Sterbeklinik zu sterben. Am Abend vor dem Termin in der Klinik lernt er in seinem Hotel Claire (Hannah Hoekstra) kennen, eine junge Frau, die versucht, sich das Leben zu nehmen. Hader hat auch am Drehbuch mitgeschrieben, Regie führt Miguel Alexandre. Wer den Kurzinhalt liest, kann sich den Film in etwa vorstellen, aber irgendwie hat sich ja „Hader-Film“ auch schon als Qualitätsmerkmal etabliert.

Erika Koriska verleiht 7 von 10 Zufallsbekanntschaften.

Szenenbild "Arthur & Claire"

FIlmladen

Außerdem

Die Berlinale wird heute mit Wes Andersons Stop-Motion-Film „Isle of Dogs“ eröffnet - und einer Diskussion, ob man denn Regisseure, gegen die Vorwürfe sexueller Übergriffe erhoben worden sind, zu einem Festival einladen soll. Die Berlinale hat es gemacht und Regisseur Kim Ki Duk eingeladen, der habe aber auch zugestimmt, „to face the debate that may go beyond his film“, heißt es von offizieller Berlinale-Seite.

In Sachen Weinstein: Stattsanwalt Eric Schneiderman sagt „we have never seen anything as despicable“.

Und wer ist diese Woche der grauhaarige Mann, der findet, dass #metoo eine Hexenjagd ist und zu „male hating puritanism“ führt? Der Haneke Michael.

Wer noch Fragen zur Eiscreme-Szene aus „50 Shades Freed“ hat, Vulture hat mit einer Gynäkologin gesprochen.

The Wrap ist der Frage nachgegangen, was wohl Wohnungen und Häuser aus Serien auf Airbnb kosten würden. Richard Linklater hat die Hoffnung auf einen vierten Film mit Ethan Hawke und Julie Delpy noch nicht aufgegeben und hier gibt es einen schönen Supercut von allen Filmen, die seit 1929 in der Kategorie „Best Visual Effects“ einen Oscar gewonnen haben.

Termine

  • 20.02: Grandmaster Flash - Hip Hop, People, Places and Things 2018, Gartenbaukino, Wien
  • 20.02: Above Suspicion, Metro Kinokulturhaus, Wien
  • 22.02: Vienna‘s Lost Daughters, Stadtkino, Wien

In diesem Sinn „Corn flakes were invented to prevent masturbation.“ („The Shape of Water“)

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