FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Kunstfigur mit „Klapperschlangen-Charme“

Ankathie Koi ist eine der schillerndsten und stimmgewaltigsten Figuren der heimischen Poplandschaft. Nominiert für den FM4 Award bei den diesjährigen Amadeus Austrian Music Awards.

Von Daniela Derntl

Nominiert für den FM4 Award 2018!

Ankathie Koi ist nominiert für den FM4 Award bei den Amadeus Austrian Music Awards 2018. Wer den Award gewinnt, entscheidet einzig und allein das FM4 Publikum!

Bis Donnerstag 22. März, Punkt 10 Uhr vormittag kannst du deine Stimme für deinen Favoriten aus den Top 5 abgeben.

Hier geht’s zur Übersicht aller Nominierten und zur Abstimmung.

Kompromisslose Selbstinszenierung ist in der heimischen Musiklandschaft die Ausnahme. Viele Nachwuchskünstler und -künstlerinnen kasteien sich selbst im Bemühen um Authentizität, die allerdings in der Popmusik kaum zielführend ist, weil Pop gerade wegen der Künstlichkeit seine Anziehung entfaltet. Nur Wenige finden das Selbstbewusstsein für die ganz große Geste und den Mut, eine Bühnenpersona und eigenständigen Charakter zu kreieren, der sich nicht nur im Sound, sondern auch im Styling und Auftreten manifestiert.

In der letzten Dekade haben immer mehr Acts die Metamorphose gewagt und die aktuell schillerndste weibliche Kunstfigur im heimischen Pop hat die Sängerin Katharina Winklbauer erfunden: Ihre Ankathie Koi bringt mit „Klapperschlangen-Charme“ den Hedonismus der Achtziger Jahre in die Gegenwart, mit Synthie-Pop, Vokuhila, engen Latex- und Synthetik-Outfits und einer extrem wandelbaren, 3 Oktaven umfassenden Stimme, die in Österreich ihresgleichen sucht.

Anfänge

Schon früh war klar, dass Ankathie Koi über ein großes stimmliches Talent verfügt und bereits als Schulkind wusste sie, dass sie auf der Bühne zu Hause ist: „Ich wollte gar nicht mehr runter von der Bühne und ich war auch gar nicht nervös. Und man checkt dann auch bald als Kind, dass sich die Leute freuen, wenn man auf der Bühne steht, und dass man das irgendwie gut macht und dass das so passt.“

Albumcover mit Ankathie Koi

Seayou Records

Das Debütalbum von Ankathie Koi mit dem Titel „I hate the way you chew“ erschien 2017 bei Seayou Records.

Klassische Ausbildung

Nach einer klassischen Gesangsausbildung hat sich Ankathie Koi für ein freieres Format und Umfeld entschieden. Sie übersiedelte von Burghausen in Oberbayern nach Linz, um dort am Konservatorium Jazzgesang zu studieren und landete danach auf der Kunstuni in Wien.

Autodidaktin

Während ihre Stimme perfekt ausgebildet ist, hat sie sich die restlichen Instrumente autodidaktisch beigebracht. Ankathie Koi spielt nach Gehör, notiert wird nichts – und genauso macht es auch ihr großes Vorbild: „Joni Mitchell hab ich immer viel gehört, die hat sich auch extrem viel selbst beigebracht und ist in vielen Dingen Autodidaktin. Sie ist auch immer nach Klängen und Klangästhetik gegangen. Musikalisch bin ich zwar nicht so in der Folk Music beheimatet, aber als Frau in der Musik und musikalisches Vorbild hat sie für mich immer sehr gut funktioniert und übrigens auch für andere Künstler, von denen man es vielleicht nicht annimmt. Von Prince über David Bowie bis hin zu Madonna. Extrem viele Leute nennen sie als musikalisches Vorbild.“

Fijuka

2011 hat Ankathie Koi bei einem Kunst-Uni-Workshop „Women in Pop-Music“ die Sängerin und Bassistin Judith Filimonova kennengelernt und zusammen gründeten sie das experimentierfreudige, quietschbunte Synthie-Pop-Duo Fijuka. Ihre erste EP „Behave“ ist 2013 auf Seayou Records erschienen und das gleichnamige Debüt-Album folgte noch im gleichen Jahr. Obwohl das Projekt enormes, auch internationales Potential hatte, das sie vor allem live virtuos ausspielen konnten, veröffentlichten sie 2015 ihr letztes gemeinsames Album „Use My Soap“.

Live

• 07.04.2018 Dynamo Festival, Spielboden, Dornbirn
• 13.04.2018 Electric Spring Festival, Museumsquartier, Wien
• 27.04.2018 Asta Kneipe, Rosenheim (DE)
• 11.08.2018 Picture On Festival, Bildein

Ankathie Koi Solo

Bereits im Jahr davor, 2014, wagte Ankathie Koi mit der „Sticky Fins“ EP erfolgreich den Alleingang: „Kate, It’s hunting season“ war einer der Indie-Ohrwürmer des Jahres, unwiderstehlich poppig und tanzbar. Michael Jackson und Donna Summer wären stolz gewesen. Ihren Hang zur Achtziger-Jahre-Extravaganz führte Ankathie Koi, imposant schillernd und sexy wie ein hautenges Pailettenkleid mit Schulterpolstern, auf ihrem ersten Solo-Album „I hate the way you chew“ fort.

„I hate the way you chew“

Mit dem Titel setzte sie ihrer Geräuschintoleranz ein Denkmal, musikalisch feiert sie die Lebenslust einer starken, selbstbewussten Frau, die sich nimmt, was sie will, feminin und maskulin zu gleich. Mal Raubkatze, mal verschmust und verspielt, aber immer unberechenbar und fordernd. In den Texten geht es um Liebe („Fruit Flesh“) und Leid („Little Hell“), hinterfotzige Rache („Black Mamba“), Eifersucht („I’m jealous of my boyfriends past“), die Erlösungsfantasien von Sekten („Cult“) sowie Trennung und Betrug („Foreign Heart“).

Ankathie Koi

Antonin Pevny, David Kleinl

Konstante Veränderung

Die meisten Personen, von denen Ankathie Koi auf ihrem Album singt, wollen Veränderung: „Es sind Leute, die nicht glücklich sind mit dem Zustand, und nicht das Jetzt zelebrieren, sondern darauf hinarbeiten, dass die Zukunft zelebriert werden kann. Es geht sehr viel um Bewegung.“

Und Bewegung stellt sich automatisch auch beim Zuhören ein. Es sind zehn Songs voll großer Gesten, großer Stimmen und großer Leidenschaft unter der Discokugel.

Produziert wurde die Platte von Powernerd Paddy, der auch als Co-Autor mitgeschrieben hat, sowie Patrick Pulsinger und Benedikt Brachtel von der Münchner Band Pollyester.

Ankathie Koi ist immer „on the run“, wie die Figuren in ihren Songs. Wenn sie nicht an eigenen Projekten arbeitet, leiht sie Stimme befreundeten Bands wie Powernerd und Black Palms Orchestra. Auch als Kuratorin war sie schon tätig. 2016 hat sie gemeinsam mit dem Falter-Musikjournalisten Gerhard Stöger das Popfest am Wiener Karlsplatz kuratiert.

Kurzum, Ankathie Koi ist ein Chamäleon, das sich trotz steter Veränderung selbst immer treu bleibt.

Nominiert für den FM4 Award 2018!

Ankathie Koi ist nominiert für den FM4 Award bei den Amadeus Austrian Music Awards 2018. Wer den Award gewinnt, entscheidet einzig und allein das FM4 Publikum!

Bis Donnerstag 22. März, Punkt 10 Uhr vormittag kannst du deine Stimme für deinen Favoriten aus den Top 5 abgeben.

Hier geht’s zur Übersicht aller Nominierten und zur Abstimmung.

Aktuell: