FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

intim

Die Zuckerlkettenfrau

Die Zuckerlkettenfrau

Am Wochenende tanzen wir intim im Untergrund!

Es war alles so groß und viel letzte Woche. Bodzin, Fish Market, Technoball - so groß arrangiert, so viele Leute überall. So viel Gedränge, so wenig Zusammensein, so wenig Intimität. Deshalb will ich es diese Woche im intimen tun. Das Feiern!

Von #diezuckerlkettenfrau

#nichtintim

Anders als gedacht, anders als erwartet, so kommt es doch häufig. Keine Erwartungen an etwas setzen, dann wird man nicht enttäuscht. Dran glauben, dass es gut und toll ist, dann wird’s auch so sein. Wirklich. Ich hatte große Erwartungen an meinen Freitag. Riesige für die Forelle, denn Stephan Bodzin und Luna Samara kommen.

Eine Sauna sondergleichen war das, sodass der Schweiß im Raucherbereich von der Decke getröpfelt ist. In den Wasserbecher, ja. #lecker. Warum? Es war bum voll und es wollten wohl viele die große, tolle Show von Bodzin sehen. Und das war sie auch: Groß, protzig, viel Getue und wenig Liebe - so hab ich das in der ersten Reihe mitbekommen. Am quatschen, Autogramme geben und trinken, aber wenig am auflegen. Und dann noch die Tracks doppelt spielen. Warum? Trotzdem: „Strand“, „Wir“ und „Atlas“ haben böse Gefühle eh wieder weggemacht und dann war’s auch ganz lustig. Im Nachhinein war ich froh, als er fertig war, denn dann ist es zum Highlight gekommen:

Die Zuckerwatt Locals am Mainfloor im Trio. Ach, war ich da frei. Ich bin förmlich ausgezuckt, herumgehüpft und hab mehrmals fett JAAA geschrien. Das tut richtig gut und hat wie erhofft die Liebe in mir hervorgeholt. So ein Typ hat das mitbekommen und sich dafür sogar bedankt, mein ehrliches Lachen und Tanzen freut ihn, sodass er auch glücklich ist, meinte er. Ist wirklich passiert, danke dir, Fremder.

#hierwirdsintim

Unten 22/23 (Unten / Linz)
Freitag, 16.03

#oldschoolelectronic

Keine Masse an Meute, die alles verstopft. Die sich klatschnass berührt und den Schweiß von Fremden miteinander teilt. Ich möchte bitte wieder das Gefühl, dass man wo reinkommt, sich ansieht und sofort weiß, was abgeht und woran man ist. In vertraute Gesichter sehen und sich zu Hause fühlen, intim miteinander sein und nicht alles mit anderen teilen müssen.

Toll, dass mein kommendes Wochenende da mitspielen wird: Intim feiern im Untergrund ist angesagt. Und auch unten soll’s ja, wie Nikolaus hier bereits erwähnt hat, so sein. Heißt: kleinere Location, weniger Leute, trotzdem fette Feelings, viel Liebe - und hoffentlich geht die Musik direkt ins Herz. HRTL wird das sicherlich schaffen.

Down the rabbit hole

A post shared by @ guberina_ on


Drum and Bass kann super intim sein. Früher haben Freunde von mir mit 14 so Wohnwagen-Partys veranstaltet, anfangs für 50 Leute und dort DnB „aufgelegt“. Ich glaub einer von ihnen konnte das wirklich, das Auflegen. Und dann gibt’s halt auch Eventreihen wie Beat It oder Futurebeatz wo Massen ranströmen.

Wie viele Leute haben wohl in einem 30 Meter langen Gang beim Heurigen Platz? Eine selbst gebaute Bühne mit DJ Pult und eine Beschallung von „Der Gerät Soundsystem“ werden in der „Maut“ für einen intimen Crossover sorgen. Beides ist mir komplett neu. Mir wurde auf Insta auch geschrieben, dass es Chill Out Couches gibt. Eine Couch, die hab ich letztes WE echt vergeblich gesucht. Also ein Keller mit Anlage, DrumandBass, gutem Wein vom Weingut - ist doch super, um einen engen Kreis von Leuten kennenzulernen.


Deep eingelocht bekommt bei dem Klub ja gleich ne ganz andere Bedeutung, weil ein Iglu ist ein Loch im Schneeberg, könnte man sagen. Und der Tante Emma Club ist auch ein Loch in einer Wand. Similar.

Letzte Woche wurden zum 5. Geburtstag von „Going Deep“ mit Freunden aus Berlin gefeiert. Oder wie sie sagen mit „brothers from another mother“: Sept und Brothers Black. Auch das restliche Lineup wird als „la familia“ bezeichnet. Wem das an Intimität nicht reicht, der hat echt ein Problem. Und der bekommt die Lösung: Pinguine.

Wenn ihnen kalt ist, kuscheln sie sich in kleinen Gruppen aneinander und wärmen sich. So kommt man sich näher, funktioniert gut im Freien, wenn man vor den Dixiklos beim Boiler Room warten muss. Was für eine Ironie. Es wird tagsüber in der Cloud 9 Iglu Bar vorgewärmt und dann munter im Club weiter getanzt. Mach’s wie die Pinguine, such dir einen Partner auf Dauer und werde glücklich. Zumindest mal bis 8 Uhr früh, wenn der Tante Emma Club schließt.


Zählt das Werk zu den kleinen Clubs? Oh, kann man schon lassen. Zumindest ist es im Untergrund intim, weil es auch so eine Art Stadtbahnbogen ist. Passt schon. Und dort machen Ananas und Clockwerk halt und haben einen durchgemischten Localbesuch dabei. Beim Lineup treffen diesmal viele Kollektive aufeinander, was ich sehr begrüße! Mein favorite: Glsky, der war ja eh letztens bei der Aufnahmesession bei Float-FM und da hat er wieder so draufgehämmert.

Das hat richtig Spaß gemacht und das nur zu 5. Weil der rohe Techno war ja trotzdem da und wir haben frei getanzt und wurden glücklichst beschallt ohne viel Tamtam, ohne viele Menschen. Natürlich erhofft man sich bei dem Event zwar viele Menschen, aber ihr wisst eh, was ich mein. In der letzten Kolumne hab ich über seinen Sound und meine Liebe zu ihm mehr erzählt. Und ich erwarte mir das wieder, ja?


Klub Kottulinsky (Kottulinsky / Graz)
Samstag, 17.03

#electronic #house

Warum dürfen wir den Techno hauptsächlich in Locations im Untergrund und unverputzen Wänden ausleben? Noch ein Klub aus Ziegelmauern und in Bogenform. Aber ich bin auch froh darüber, dass nicht immer alles schön und perfekt ist. Einfach roh, dreckig, sporadisch.

Lieber mit 100 Leuten feiern und einem dreckigen Heisl, als mit 3000 und dafür gibt’s Glitzer-Klos. Ich liebe Glitzer immer noch, ich mag aber auch dreckige Garagen. Mal so, mal so.

Wöchentliche Eventreihen haben jedoch auch ihren Flair und dort kommt man jedenfalls auch immer im engen Kreis zusammen. In Wien ist das oft der Donnerstag, in Graz wohl „each and every saturday“ im Klub Kotulinsky.


Elektronisch durch die Nacht und zusammen Tanzen wie am Ball gelingt im House der Puppen sicher ganz gut. Dort, wo man sich normalerweise auch zum Kaffeekränzchen trifft.

Im Café im Künstlerhaus in Klagenfurt werden sich zwei nicht steife Puppen bewegen und von Techno bis House für den Tanz sorgen. Anna Ullrich hat ja am Technoball aufgelegt und ihre Klassiker rausgehaut. Fern oben auf der Stage musste sie jedoch alleine tanzen und wurde von Showeinlagen überdeckt. Im CiK bleiben die Showeinlage jedoch die beiden DJs, die direkt auf der Tanzfläche bei der Crowd spielen.

Part of #cikness!!!

A post shared by 🔹⚜️Cafe|Bar|Club⚜️🔹 (@cik_arthouse) on


Hangin’ Out In Space (Luster / Wien)
Samstag, 17.03

#house #dancemusic

Laminat sagt dir etwas? Ist ein Bodenbelag. „Holz gibt’s jetzt auch als Bodenbelag in welchem Club in Wien?“ Ich erinnere mich, dass das mal eine Frage bei einem Club-Test war, ob man sich auskennt oder eben nicht. Glaube ich. Hm, wie ich wohl abgeschnitten habe? Abgeschnitten ist das Stichwort und ein perfekter Übergang für die zwei Männer namens Laminat und Marc Græbnør, die keine Aushänge-DJs sind.

Jetzt nicht, weil optisch was nicht stimmt. Nicht jeder vermarktet den eigenen Namen und sein Schaffen groß bis in die letzten Reihen. Manche spielen einfach nur, führen Eventreihen, produzieren, haben die Fäden in der Hand, sehen sich aber ungern auf einem Teaserfoto. Es ist die erste Runde von „Hangin’ Out In Space“ im Luster. Etwas Neues, in einer Bar. Tanzbar und technisch top, versteht sich. Die beiden sind in der Technogesellschaft nicht grundlos etabliert. Und im universe wie ein Luster von der Decke chillen, klingt nach meinem Geschmack. Darüber würde ich gern mehr erfahren.

#lustig im #luster

A post shared by Johannes Laminat (@ultra_hansi) on


Disco Frisco (Celeste / Wien)
Samstag, 17.03

#disco #synthwave #protohouse

Der Name CELESTE klingt ja schon nach der Freundin, die man immer wieder mal anruft, weil einem Fad ist und man sich freut, mit ihr Zeit zu verbringen - und ihr verbringt wunderschöne Zweisamkeit und fühlt euch wohl zusammen. So finde ich auch den Klub. Wenn man mal nicht weiß, was tun und wohin mit einem: Im Celeste geht eigentlich immer was. Manchmal stehst du zu zehnt dort und manchmal sind noch zwei Nullen hinten dran. Ein intimer Treff mit gut selektierten winds am desk. Zu Disco und Synth Wave kann das nur ein schöner Treff werden, mit einem tollen Tanz.

„Spezial Gast dieses Mal ist Le Chocolat Noir , der unter anderem auf Helena Hauffs Label Return To Disorder sowie auf den ausgezeichneten Labels Charlois (Pinkman, Rotterdam), Frigio und Kraftjerkz hochgelobte Platten herausgebracht hat.“ Also da fehlt das Eigenlob auf FB auch ohne Grund nicht. Apropos Eigenlob: Am Mittwoch (21.3) findet dort auch wieder die FM4 Swound Sound Session mit Makossa & Sugar B statt, wer nicht bis zum Wochenende warten will.


#intimzuckerlkettentreffpunkt

Dorthin lade ich euch ein hinzuströmen und zu erfahren, was Intimität bedeutet. Dort bin ich im letzten Monat vom Techno ganz anders berührt worden. Liebe auf den ersten Blick war das quasi mit mir und dem Venster, als die Wiener Tanz Freunde dort wieder zu ihren roots gefunden haben und Dimi geschrien hat: „Siehst du, darum geht’s. Das ist Familie, das ist Techno. Gib dir das! One, two, one, two…!“ und Koni gar nicht nachgekommen ist, seinen Schweiß mit dem Handtuch wegzuputzen. Da waren auch ganz viele Tränen dabei, hab ich gesehen. Und ich hab mich dort sowieso verliebt. Bei dem spontanen 3h plus Closing von Trustin Tech von Frieden & Liebe, da steht hier mehr.

Darauf will ich nicht verzichten. Auf diese ganz großen Gefühle durch ganz wenig Glitzer und Co. ausgelöst. Kredo nennt sich das diesmal - und ist wohl verwandt mit Meat Market. „Kredo ist eine Party für all jene, die Techno als eine tiefgreifende Kunstform verstehen und ein hohes Maß an Qualität fordern. (…) Bei Kredo liegt der Fokus auf jungen und aufstrebenden KünstlerInnen. Ihnen wird ein musikalischer Freiraum geboten, in dem sie sich voll entfalten und den Menschen ihre Auffassung von Techno näher bringen können.“

Ich hoffe, dass sie das auch wirklich tun und die Ohren für neue Schmankerln offen halten. In dem Venue waren die bisher nämlich noch willkommen. Hoffentlich bleibt das so.

#intimmiteinander

Wollen wir auch intim werden? Im ganz großen Kreis? Das können wir. Es haben jetzt eh immer wieder Leute gefragt, wie sie sich an der Geschichte hier denn beteiligen können. Also prinzipiell erklärt das die erste #klubkulturkolumne ganz gut bzw. auch die zweite hier. Und zusammenfassend poste ich es eh auch immer wieder auf dem Instaprofil.

Also: #fm4zuckerkette ist das Ding. Auf Facebook und vor allem Instagram könnt ihr damit posten. Eventteaser, Fotos, Videos - alles aus der #klubkultur. So vernetzen wir uns in Österreich und können alle sehen, was die anderen raverpeoplez so tun. Ein großer intimer Kreis, hoffentlich. Dann kennt man am Schluss auch den letzten Schweißtropfen am Geschmack und fühlt sich nicht mehr fremd.

#wirsehenunsindererstenreihe
Bussibaba, deine Zuckerlkettenfrau

Aktuell: