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Lady Bird

Lady Bird

Filmflimmern

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Neu im Kino: „Lady Bird“, „The 15:17 to Paris“, „Stronger“, „Ghost Stories“, „Zauberer“. Außerdem: Will Ferrell interviews Joaquin Phoenix, Bill Hader und James McAvoy jagen Pennywise, Lars van Trier kehrt nach Cannes zurück und die Cannes-Jury ist - mit Cate Blanchett, Kristen Stewart und Ava duVernay - überwiegend weiblich

Von Pia Reiser

Lady Bird

Indie-Königin Greta Gerwig hat mit „Lady Bird“ ihr Regiedebüt abgeliefert. Coming-of-Age in Sacramento mit einer großartigen Saoirse Ronan als Christine, die aber lieber Lady Bird genannt werden möchte. Finanzielle Probleme der Eltern, sexuelles Erwachen, Streit mit der besten Freundin (eine grandiose Beanie Feldstein) und ganz langsames Erahnen von dem, wer man ist und sein möchte. Außerdem: Timothée Chalamet in Lederjacke. Unbedingte Empfehlung, Petra Erdmann verleiht 7 von 10 nerdigen Geld-, Sex- & Beziehungsproblemen. Weitere Empfehlungen für Filme mit Saoirse Ronan hat Christian Fuchs hier für euch.

Stronger

David Gordon Green, einst mit träumerischen, aber doch im Hier uind jetzt verankerten Filmen wie „ALl the real girls“ der Indie-Regie-Köniog der 00er Jahre, betritt mit „Stronger“ das Terrain der „wahren geschichte“. Jake Gyllenhaal (immer super, auch hier) spielt Jeff Bauman, der bei den Boston Marathon Bombings 2013 beide Beine verliert. Wie er zurück in sein Leben finden - und mit Prothesen gehen lernt, hätte ein klassisches tränenreiches Hollywood-Lehrstück sein können, doch David Gordon Green macht vor allem einen Film über die sehr amerikanische Eigenart, aus einem „survivor“ einen Helden zu machen. Wie Bauman mit dieser idealisierten Rolle zu kämpfen hat, erzählt „Stronger“ grandios und mitreißend. Wir verleihen 8 von 10 Boston-Akzenten.

jake gyllenhaal

constantin

The 15:17 to Paris

Clint Eastwood hatte die furchtbare Idee, die drei Männer, die 2015 in einem Zug nach Paris einen schwer bewaffneten mann übermannten und so einen terroristischen Anschlag verhindern, sich selbst spielen zu lassen. „The 15:17 to Paris“ ist eine reaktionäre Fabel darüber, wie Europa das starke und mutige Amerika braucht, um vor Terroristen geschützt zu werden. Ausführliche Kritik gibts hier, für den Film gab es dann nur 1 von 10 Salutes to Uncle Sam.

Szenenbilder "The 15:17 to Paris"

Warner

Ghost Stories

Leider nicht das Sequel zu „A Ghost Story“, in dem Casey Affleck unter einem Leintuch als Gespenst steckte. In „Ghost Stories“ wird die rationale Weltsicht eines Psychologen (Andy Nyman) auf die Probe gestellt, als er einen Brief bekommt, der wohl aus dem Jenseits zu stammen scheint. In dem Brief wird er darin gebeten, sich drei ungeklärte, übernatürliche Fälle aufzuklären...Seltsam, aber so steht es geschrieben. Ein ganz schön guter Cast (Martin Freeman!) in einem nicht wirklich guten - oder gar gruseligen - Film mit einem schnarchigen Twist. Martina Bauer verleiht 2 von 10 Gruselmomenten.

Martin Freeman

constantin

Zauberer

Wenn Maria Motter über einen Film mit dem Titel „Zauberer“ von magischen momenten schreibt, dann nicht wegen des Wortspiels. Im Spielfilm-Regiedebut von Sebastian Brauneis werden ausgehend vom Verschwinden eines Jungen die Überschneidungen verschiedener Figuren aufgerollt. Man muss hier ein bisschen mit Namen um sich schmeissen, denn die Geschichte beruht auf einer Kurzgeschichte von Clemens Setz und „Ce petit coeur“ von Francoise Hardy zieht sich durch den Film. Francoise! Hardy! Sehnsucht, Angst, Begierde, arrangiert in kühler Bildgewalt Maria Motter verleiht 7 von 10 Einblicken in abstruse Gedankenwelten.

Filmstill Zauberfilm

Superfilm

Außerdem

Nicht auch du, mein Sohn Brutus: Steven Spielberg ist auch bald Mitglied im Club der Superheldenverfilmungen und wird die DC-Figur Blackhawk auf die Leinwand bringen. Zuvor kümmert er sich gliücklicherweise noch um ein „West Side Story“-Remake.

Will Ferrell hat den pressescheuen Joaquin Phoenix für das „Interview“-Magazin interviewt, dabei herausgekommen ist ein _sehr_ unterhaltsames Gespräch, das man hier nachlesen kann. Mein Lieblingssatz von Phoenix „I usually have a very strong desire to participate in an experience, and then shortly thereafter, I have an overwhelming desire to move as far away from it as possible.“

Netflix spielt mit dem Gedanken, Kinos zu betreiben, um so ihre Filme auch mal auf großer Leinwand zu zeigen und damit im Award Circus eine Rolle zu spielen.

Jetzt schon freuen, kann man sich auf die Fortsetzung von „IT“, weil nach und nach wird die Besetzung bekannt. Neben Jessica Chastain werden auch James McAvoy und Bill Hader als Bill und Richie dabei sein.

Jonah Hill schaut jetzt aus wie Ben Stiller vor 15 Jahren und spielt neben Emma Stone in der Netflix-Serie „Maniac“ - Regie führte der supere Cary Fukunaga, der nicht nur eine grandiose „Jane Eyre“ auf die Leinwand gebracht hat, sondern maßgeblich an „True Detective“, Staffel Eins, beteiligt war. Die Serie soll es im Herbst 2018 zu sehen geben. Warum sich Streaming-Dienste gerne davor drücken, genaue Ausstrahlungsdaten bekannt geben, bleibt weiterhin ein Rätsel.

Der hitler ban ist aufgehoben, Lars van Trier kehrt dieses Jahr mit „The House that Jack built“ zum Filmfestival in Cannes zurück. Mit einer romantischen Komödie. Nein, eh nicht.

Das Fehlen von Filmen von Regisseurinnen beim Festival in Cannes wurde kritisiert, nur wurde die Jury vorgestellt und die besteht überwiegend aus Frauen- ua Ava duVernay, Cate Blanchett, Kristen Stewart und Lea Seydoux.

Im Gegensatz zum momentanen Hollywood Konsens-Credo des „Pater pecavii“ weil man mit Woody Allen zusammen gearbeitet hat, hat Javier Bardem keinerlei solcher Gefühle, was insofern seltsam ist, da Bardem mit Allen „Vicky Christina Barcelona“ bei einem an Topfen nicht armen Regisseur ein ordentlicher Topfen von einem Film.

Und eine kleine Sensation: Eine schwarze Regisseurin wird am nächsten „Star Wars“-Film beteiligt sein, JJ Abrams hat Victoria Mahoney als2nd Unit director angeheuert.

Der österreichische Film „The Dark“ (ua mit Karl Markovics) wird am Tribeca Festival-Premiere feiern!

Supersuper: Der „Honest Trailer“ zu einem meiner Lieblingsfilme des letzten Jahres: „Baby Driver“.

Termine

mad max fury road

filmcasino

„Mad Max Fury Road“ wie Regisseur George Miller es ursprünglich erträumt hat: In Black and Chrome - am 20. April im Filmcasino, Wien

16.-29.04: Festival du Film Francophone, Votivkino, Wien
19.04.-02.05: Suche Arbeit, mache Alles. Solialer Abstieg und Arbeitslosigkeit im Film
Metro Kinokulturhaus, Wien
20.04: Mad Max Fury Road - Black and Chrome
21.04: Nazis und ihr Krieg im Spielfilm heute (Teil 2), Vorträge ab 15:30 im Depot, Wien
25.04: Rebel without a cause, Leokino, Innsbruck

In diesem Sinn: My name is Max. My world is fire. And blood. („Mad Max: Fury Road“)

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