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Donald Glover in "Solo"

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Filmflimmern

Filmflimmern

Neu im Kino: „Solo - A Star Wars Story“, „In den Gängen“, „The Happy Prince“ und „On the beach alone at night“. Außerdem: Snoop Dogg vertauscht Requisiten-Marihuana mit echtem, die Obamas gehen unter die Filmproduzenten und Moses Farrow verteidigt seinen Vater Woody Allen gegenüber Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs.

Von Pia Reiser

Solo - A Star Wars Story

Ein Weltraum-Western über die Abenteuer des jungen Han Solo (Alden Ehrenreich): das „Star Wars“-Franchise-Universum expandiert in die Sphären der „Origin“-Filme. Endlich wird man also wissen, wie das erste Treffen zwischen Solo und Chewbacca war, doch am spannendsten ist dann doch, dass Donald Glover hier Lando Calrissian spielt und in Interviews den schönen Satz „How can you not be pansexual in space“ gesagt hat. Über „Solo“ und die eventuelle „Star Wars“-Übersättigung haben sich Natalie Brunner und Christoph Sepin im FM4 Film Talk unterhalten, Christoph Sepin hat dem Film 7 von 10 kessel runs verliehen.

In den Gängen

Was für ein Film! Ein Großmarkt in Sachsen unter der filmischen Lupe, aber daraus wird kein Sozialdrama und keine Milieustudie, sondern ein wuchtiger, zärtlicher Blick auf einen Mikrokosmos. Fantastisch spielt Franz Rogowski den Lehrling, der die Regeln des Großmarkts und die Solidarität der ArbeiterInnen kennen und schätzen lernt. Und zwischen Getränkekisten stapeln und Rauchpausen versucht er einen Blick auf Marion (Sandra Hüller) aus der Süßwaren-Abteilung zu erhaschen. Selbst das unerbittliche Neonlicht hat hier eine Schönheit, grandioser Film. Einen ausführlichen Text zum Superfilm gibt es hier, punktemäßig waren das dann 8 von 10 Kaffeepausen vor der Palmen-Fototapete.

Bilder aus dem Film "In den Gängen"

Polyfilm

The Happy Prince

Rupert Everett, der skandalumwitterte frühere Prinz der Tabloids, widmet sich in seinem Regiedebüt einem Mann, den er auf der Bühne schon gespielt hat: Oscar Wilde. Everett besetzt sich selbst als Wilde, der in seinen letzten Tagen im Gefängnis in Paris einen Blick auf sein Leben wirft. Trotz großartiger Besetzung (Colin Firth, Emily Watson) eine etwas langatmige Angelegenheit, Erika Koriska verleiht 5 von 10 ungerecht behandelten Poeten.

Rupert Everett in "The Happy Prince"

Constantin

On the beach alone at night

Martin Scorsese nennt Hong Sang Soo den südkoranischen Woody Allen - und das nicht, weil der verheiratete Regisseur eine Affäre mit einer Jüngeren gehabt hat, sondern weil auch das Werk von Hong Sang Soo nur so wimmelt von neurotischen Künstlerfiguren. Seine Filme sind oft selbstreflexiv, doch „On the beach alone at night“ schrammt am Autobiografischen. Der Film erzählt von einer Schauspielerin (Kim Min Hee), die nach einer Affäre mit einem verheirateten Regisseur mit Schmerz und Sehnsucht durchs Leben, Hamburg und einen südkoreanischen Küstenort wandelt. Die Affäre zwischen Hong Sang Soo und Kim Min Hee war ein Skandal in Südkorea, wo Ehebruch erst seit 2015 straffrei ist. Inzwischen sind die beiden getrennt, und so wirkt der Film wie ein Abgesang auf den Schmerz der Geliebten. Bedächtig, minimalistisch und mit den üblichen Irritationen wie Kamera-Zooms, die ins Leere gehen. Eine melancholische Annäherung an den Schmerz, den Liebe verursacht, dafür gibt’s 6 von 10 schmerzenden Herzen.

Kim Min Hee in "On the beach alone at night"

Filmgarten

Außerdem

Moses Farrow, Adoptivsohn von Mia Farrow und Woody Allen, hat einen Essay veröffentlicht, in dem er Allen verteidigt und Farrow „the fatal dysfunction within my childhood home“ nennt. Die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs, die seine Adoptivschwester Dylan seit Jahren gegenüber dem Regisseur erhebt, bezeichnet Moses Farrow als erfunden.

Die Ermittlungen gegen Harvey Weinstein wurden auf Bundesebene ausgeweitet.

Die Anzahl von LGBTQ Charakteren in Filmen ist 2017 zurückgegangen. Ian McKellen hat gerade in einem Interview Hollywood seine fehlende Repräsentation von Minderheiten vorgeworfen - nicht ohne Humor: "Well, nobody looks to Hollywood for social commentary, do they? They only recently discovered that there were black people in the world.”, McKellen hier.

Todd Haynes arbeitet an einer Serie über Sigmund Freud, Haynes Doku über „The Velvet Underground“ bekommen wir auch hoffentlich bald zu sehen.

Was machen die Obamas eigentlich so? Die werden Serien und Filme für Netflix produzieren.

Apropos Netflix: Nur noch 5 Tage, dann gibt es die fünfte Staffel „Arrested Development“ zu sehen. Ich hatte das große Vergnügen, sie schon zu sehen und es ist alles wie immer, das heißt: grandios!

Michael Keaton hat an seiner Alma Mater eine Rede vor den Abschluss-Studenten gehalten, eine Rede, deren letzten Worte zur schwer zu übertreffen sind: “I’ve got two words that I want you all to remember. They’re very important. And if I leave you with anything, I’m going to leave you with these two words. And those two words are, I’m Batman.”

Taron Egerton wird zum Experten für Darstellung von realen Personen mit seltsamen Brillen. Nach Eddie The Eagle wird er in „Rocketman“ Elton John spielen, der Film soll im Mai 2019 in die Kinos kommen.

Lena Dunham und Jenni Konner arbeiten nicht mehr am Drehbuch des „Toni Erdmann“-Remakes, das wird nun von Lisa Cholodenko und Stuart Blumberg geschrieben - die u.a. für den wunderbaren Film „The Kids are alright“ verantwortlich sind.

Bei Weed versteht Snoop Dog keinen Spaß: Bei den Dreharbeiten zu „The Beach Bum“ hat er Matthew McConaugheys Requisiten-Marihuana gegen echtes ausgetauscht.

Eine Doku über Catherine Coulson, die Log Lady aus „Twin Peaks“ kann man via Kickstarter unterstützen.

Und apropos Lynch: Hier gibt’s Fotos mit John Malkovich als David Lynch, Log Lady und andere Figuren aus der Lynch-Welt. David Lynchs Autobiografie „Room to Dream“ erscheint im Juni 2018.

Patti Smith ist nun auf Instagram. „I still cant figure how to get these self pictures straight.“

Termine

Jason Schwartzman in "Rushmore"

filmcasino

„Rushmore“, am 26. Mai im Filmcasino, Wien

29. Mai - 4. Juni 2018: VIS - Vienna Shorts. 15. Festival für Kurzfilm, Animation & Musikvideo
29.05-03.06: International Film Festival Innsbruck
24.05: The Imitation Game, Metro Kinokulturhaus, Wien
24.05: Kassbach, Stadtkino, Wien
25.05: Klub Kaputt: Black Sabbath, Filmcasino, Wien
28.05: The Man who fell to Earth, Filmhaus, Wien
26.05: Rushmore, Filmcasino, Wien
26.05: Cache, Metro Kinokulturhaus, Wien
27.05: Lawrence of Arabia, Gartenbaukino, Wien
28.05: Meine liebe Republik, Metro Kinokulturhaus, Wien
29.05: The Woman in the Window, Metro Kinokulturhaus, Wien
29.05: EX LIBRIS – The New York Public Library, Kino am Dach, Wien

In diesem Sinn: I saved Latin. What did you ever do? („Rushmore“)

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