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Die Zuckerlkettenfrau

springfestival

Ganz frei wird in Graz gespringt!

Das „Spring“, wie es die GrazerInnen nennen, ist noch im vollen Gange. Seit Mittwoch wird draußen und drinnen gefeiert, es ist Halbzeit auf der Festival-Clock. Es steht 1:1 Besucher vs Organisatoren.

Von #diezuckerlkettenfrau

Mieses Wetter, miese Stimmung?

w/ festival Line Up
5 days and 5 nights electronic art & music

#techno #dnb #house #absent #festival

Leider will die Sonne gerade nicht so wirklich und der Sturm dafür umso mehr. Er wütet und bringt uns Festival-GeherInnen nicht den erhofften SummerVibe am „Spring“. Das LineUp im Parkhouse muss nach drinnen ins Blendend verlegt werden, die Murinsel ist kaum besucht, da Regentropfen und graue Wolken nicht zum verweilen einladen.

Musikalisch jedoch: Das WarmUp für den Donnerstag begrüßt mich mit deepen, housigen Wellen und Disco-Sunshine. Versprüht durch Edward Surf und Corné. Die Tribüne draußen ist leider leer auch drinnen sind keine Massen. Es ist der Wettergott, der nicht wollte, denn Anlage, DJs, Venue und Uhrzeit passen nicht nur auf diesem Spot.

Zuerst schüchtern und dann Auszucken!

Im PPC sollte es ab 20 Uhr dann eine Show von Lea Santee geben. 30 Minuten verspätet, na guad, das darf noch sein. Trotzdem der kurze Schock - die Halle ist leer. Ist Graz bereit dafür, fünf Tage und Nächte durchzufeiern?

Laut dem erstem Eindruck, nein. Alle Befragten sind erst gekommen, waren gestern nicht unterwegs und hatten am Donnerstag auch noch nichts besucht. Wie das? Das frag ich mich.

murinsel

Harry Schiffer

Die ersten Reihen bleiben leer, die Band muss bis in die 5. Reihe schießen, um Treffer zu landen. Doch umso später der Abend, umso ausgelassener die Menschen. Und Kids.

Anders kommt es nämlich bei Act #2. Jugo Ürdens & Einfachso. Ha - da ist die Halle gleich voll, da schwitzt dann auch die erste Reihe.

Neben dem fetten Bass hat was ganz anderes in den ersten Reihen geschwingt oder gespringt: Die weibliche Bauchtaschen-Gang.

„Du bist mein Lieblings-Jugo!“ ‚Du meiner auch...!‘

Das Konzert bei Jugo Ürdens zeigt wunderschön, welch Inspiration Künstler sind, wie sie angehimmelt werden und welchen Fels in der Brandung sie für einen in der Pubertät darstellen. Die erste, die zweite und dritte Reihe war im Schnitt jung, wirklich jung, textsicher und in „Three Strip“-Hose gekleidet. Wie passend, also hier hat das Festival alles richtig gemacht und mit TripHop-Beats den jungen Mädels in Graz wohl den schönsten Abend ever verschafft. Das Leuchten ihrer verliebten Augen bereitet mir auch immer noch Freude.

springfestival location map

springfestival

Eine Premiere, ein Highlight, ein Gig!

Mavi Phoenix haut eine Single nach der anderen raus, zwischen durch ihr Label LLT Records und dann beschließt sie auch noch, mit Band aufzutreten. Und was für eine: Perfekte Abstimmung im Takt, eingespielt als wäre es nie anders gewesen. Der Schlagzeuger: Mein Traum!

#maviphoenix #live #springfestivalgraz #ppcgraz #lofipop #trap #electro

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So viel Gefühl und Schwung. Der gleichzeitig vorgegebene, harte Takt in Kombination mit sanften Berührungen des Beckens, leichtes Streicheln davon und das rechtzeitige Stoppen, um den Beat nich zu versauen. Ja, so sollte jeder Schlagzeug spielen: Diesem Kerl macht man nichts vor. Und auch hier: der Bass durch die Drums versetzt mir jedes Mal einen harten Stoß in den Beckenbereich - liegt vielleicht auch daran, wenn man sich an den Subwoofer lehnt. Beste Sicht auf die Bühne, bestes Gefühl.

Bei Mavi Phoenix war die Hütte dann endgültig voll und die Hände in der Höhe. Trotzdem verspüre ich eine Verklemmtheit, dass noch nicht so alle aus sich rauskommen. Vielleicht doch einen Stockwerk höher?

Der Schilling Herr Humbug

DiPhilippMeikl

Der Bass muss f*cken, um zu springen - tut er!

Downtempo und Absent-Sounds haben auf mich in der PPC Bar gewartet. T.A.N.Z hieß es dort! Tu es, auch es, es wird getan. Viel ausgelassener und älter war das Publikum dort. Auch hier wieder: Die Einstellung und Aufstellung des Sounds beeindruckt mein Gemüt und lässt mich sofort losspringen. Sanft, ruhig und genießend.

murinsel

DiPhilippMeikl

Hier sind die Augen zu und Grinsekatzen am Tanzen. Einen Stockwerk weiter unten waren die jüngeren Hände in der Luft und es wurde im Battle-Style getanzt.

Mollono-Bass live war deshalb auch eine richtige Bereicherung. AfroBeats, Tropen-Hitze, schellen Klänge und die Leichtigkeit im Sound wurden auch von den Visuals dazupassend Perlen projiziert, die leicht, schwebendschwimmen. Wie sich das anfüllt, klingt und aussieht, hat sich bei diesem live-Gig vereint.

Danach wurden weibliche, tanzende Silhouetten auf den Beamern präsentiert: Eigentor, dieses Spielverhalten ist altmodisch. Für die rote Karte reicht es trotzdem nicht. Auch keine gelbe.

/ Blendend

Die Zuckerlkettenfrau

Blendend geht’s weiter!

Parkhouse goes Blendend, weil der Park wegen des Wetters eben gesperrt ist. Schade, doch besser hätte das Venue das Line Up am Donnerstag nicht treffen können. Oder umgekehrt. Cheever und Chrystoph Karl von RDMH überzeugen innerhalb von Sekunden mit einem wallenden, füllenden Sound in dem kleinen Keller, umhüllt von vier Monitoring Boxen und hüpfenden Menschen. Links rechts, rauf und runter, endlich wird gespringt, wie es sein soll: Nutze den Latz, nutze die Beats, nutze den Bass und lass deine Seele frei hüpfen. Zu sphärisch entführenden Sounds und harten Basslines, oder zu schellenden Klängen eines Xylophons oder Klaviers.

DJ mischkonsum / Blendend

MariaKesinovic

Wer, was mag, das bleibt jeden selbst überlassen. Das Blendend hat Donnerstag Nacht fette BreakBeats und Techno auf Vinyl geboten. Andere Location als geplant und selbst wenn sich die Platte mal verschiebt, wird das vom Publikum keinesfalls übel genommen. Das Festival bietet Platz zum Ausweichen: Spring einfach deiner Angst vor Fehlern davon und hinein ins Vergnügen. Spring zu hartem Techno im Berg, Downtempo in der Garage, HipHop oder DnB, House auf der Insel. Hauptsache, du springst - das muss man sich trauen und in Graz ist man kurz davor, im Torjubel aufzuhüpfen.

Noch ist es der Spannungsmoment davor, bevor es ab heute Freitag mit dem Wochenende richtig los geht. Das wird noch intensiver, besser und freudiger als meine ersten 24h Spring: Sowohl das Wetter, als auch die Stadt werden aufblühen, wenn die Arbeitswoche aufhört und wir Anlauf nehmen, um den Elfmeter ins Ziel zu schießen und die Freudenfeier durch einen gemeinsamen Sprung ins Wasser wagen, um das neue Ufer in Sichtweite zu erreichen. Denn dort wartet noch großes auf uns: Let’s go for a spring, baby!

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