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Die Mitglieder von Culk in deinem altmodischen Wohnzimmer

Michael Würmer

Eine Welt der Zerrissenheit – das Debüt von Culk

Die Wiener Band Culk hat letztes Jahr einen mehr als passablen Start hingelegt: alle Gürtellokale durchgespielt, am Waves Vienna abgeliefert und FM4 Soundpark Act im Dezember. Im Februar ist jetzt ihr Debütalbum erschienen.

Von Michaela Pichler

Culk ist eine dieser Musikhoffnungen aus der Hauptstadt, um die man 2018 nicht herumgekommen ist. Dabei ist an ihrer Musik eigentlich gar nichts hoffnungsvoll: Beklemmend und befangen klingt der Sound, der sich vor allem aus leidenden E-Gitarren-Riffs und Sophie Löws Gesang speist. Als erstes Lebenszeichen der Band hat die Single „Begierde/Scham“ für Beifall und erste Fan-Bekundungen gesorgt. Mit einer treibenden Dringlichkeit singt Sophie Löw von Machtkämpfen, verzerrte Akkorde untermalen die düstere Szenerie zwischenmenschlicher Abgründe.

Mit der zweiten Single „Faust“ haben Culk in ähnlicher Manier nachgelegt, wie Gitarrist Johannes Blindhofer im Interview erklärt: „Der Song ‚Faust‘ war für uns mit dem Drive – dass es relativ schnell zündet – eine gute, logische Ergänzung nach ‚Begierde/Scham‘.“

Beide Songs sind auf Deutsch, am Album gibt es Löws Gesang aber auch in englischer Sprache zu hören. Diese Zweisprachigkeit ist nicht nur eine stilistische Eigenart der Band, sondern vielleicht gerade ihr Steckenpferd. „Deutsch oder Englisch kann einfach auch als Instrument verwendet werden – verschiedene Stimmungen zu erzählen. So wie man bei der Gitarre verschiedene Effekt-Pedale verwendet, kann man Sprache verwenden, um einen anderen Sound zu kreieren.“ Sprache wird bei Culk vor allem dann zum Instrument, wenn Worte verschluckt werden und sich in lautmalerische Soundeffekte verwandeln, wie im Song „Salvation“ zelebriert wird.

Die Mitglieder von Culk in deinem altmodischen Wohnzimmer

Michael Würmer

Culk gibt es live zu sehen am 22. März 2019 in der ArgeKultur in Salzburg und am 23. März in der Kapu in Linz.

Stimmliche Kampfansagen

Culk kreieren in ihrem Debüt eine Welt der Zerrissenheit – Kontraste, Gegensätze, innere Kämpfe. „Manchmal fühle ich mich auch im Proberaum erst mal vor so eine riesige Wand gedrängt, wo ich mich erst einmal behaupten muss“, erzählt Sophie Löw. Standzuhalten gegen unglaublich schwere Gitarren, die einen in dunkle Gefilde ziehen: Löw gelingt es auf dem Debüt jedenfalls, sich mit ihrem aufheulenden Gesang zu behaupten.

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