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SLAV: Wiener Rap und Polski Sklep

SLAV geht sehr zielstrebig seinen Weg. Kurz vor dem neuen Album ist der junge Rapper aus Wien deshalb unser „Soundpark Act des Monats“.

Von Stefan „Trishes“ Trischler

Als SLAV die ersten Male im Club rappte, war er eigentlich noch zu jung, um im Club zu sein. Aber die Welt der Rap-Battles zog den Wiener früh in ihren Bann - und bald machte er sich dort auch einen (damals noch anderen) Namen. Es folgten sehr intensive Jahre an der Seite von YUGO, mit dem SLAV nicht nur in einer WG wohnte und viele Songs machte, sondern auch hochenergetische Shows spielte - von kleineren bis zu großen Bühnen, etwa am Donauinselfest oder im Vorprogramm der Deutschland-Tour von RIN.

Von Citybike bis Bus in weniger als vier Jahren: Nicht nur die bevorzugten Transportmittel von SLAV haben sich seit seinem öffentlichen Debüt ordentlich gewandelt. Er hat viel gesehen, auch in Sachen Musikindustrie - und arbeitet wahrscheinlich genau deshalb jetzt mit einem deutschen Major-Ableger, aber noch immer über sein eigenes Label. Das nennt sich Plusvieracht, wie auch sein Debüt-Album und der Merch-Store.

Die Telefonvorwahl von Polen steht dabei für die starke Verbindung, die SLAV noch immer zu seinem Mutterland hat. Er ist zwar selbst schon mit drei Jahren nach Wien gekommen, aber durch die Sprache und regelmäßige Ausflüge bleibt es ebenso präsent wie durch die zahlreichen Polski Sklep Shops in Wien. Dort erhältliche Getränke erwähnt SLAV in seinen Songs fast ebenso gerne wie seine liebsten Marken für sportliche Textilien und Schuhe. In Zukunft wird es möglicherweise auch komplett polnische Rap-Songs von ihm geben - dann aber wohl mit durchgestrichenem Ł im Namen und dementsprechend wie das französische suave ausgesprochen. Fix ist jedenfalls sein für Ende des Monats anvisiertes neues Album, das diesen Bezug auch im Titel tragen wird: Der Pole aus Wien.

Wenn die vielen SLAV-Releases der letzten Monate als Anhaltspunkte halbwegs verlässlich sind, wird es darauf zeitgeistige Drill-Beats und Songs übers Klubben ebenso zu hören geben wie ruhige und melodiöse Nummern. Denn neben seinem Perfektionismus in Bezug auf präzise und unverwechselbare Rap-Technik hat sich der junge Rapper in den letzten Jahren auch mit einem gewissen Pop-Faktor angefreundet. Diese Vielseitigkeit kommt gut an: Bei den erstmals verliehenen HipHop-Awards des Wiener Magazins The Message wurde SLAV zum „Act des Jahres“ 2020 gekürt.

Mit der Combo EP an der Seite seines alten Freundes Bibiza und dem kommenden Album wird SLAV wohl auch nächstes Jahr für diverse Preise in Frage kommen. Und auf den Eskalationsfaktor der ersten Comeback-Shows darf man sich auch richtig freuen!

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