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Licht ins Dunkel

FM4 für Licht ins Dunkel: Wir unterstützen das neue Frauenhaus im Tiroler Oberland

Ab 25. November 2021 unterstützt FM4 im Rahmen der „Licht ins Dunkel“-Kampagne die Errichtung eines weiteren Tiroler Frauenhauses.

Von Diana Foidl und Claus Pirschner

„Früher bin ich von einer Abhängigkeit in die nächste gerutscht. Ich war bei vielen Beratungsstellen, eine Freundin hat mich schließlich, als sie gesehen hat, dass es Zuhause nicht mehr geht, ins Frauenhaus gebracht.“ Das war Ende März. Schließlich schafft es Sylvia (Name von der Redaktion geändert), sich von dem Täter, ihrem Partner, und damit aus einer lang andauernden Gewaltspirale zu lösen.

„In den ersten Tagen im Frauenhaus habe ich das Zimmer überhaupt nicht verlassen“, erinnert sich die Tirolerin. Irgendwann freundet sie sich mit anderen Frauen an, betreut den Garten, beginnt, die traumatischen Jahre aufzuarbeiten. Ende August zieht sie in eine Übergangswohnung vom Frauenhaus. Dass sie nach all den Jahren noch einmal allein leben wird, hätte sie lange nicht für möglich gehalten: „Das Frauenhaus hat mir Schutz und Geborgenheit gegeben.“

FM4 berichtet ab 25.11.2021 über das Tiroler Frauenhaus, insbesondere auch über die Ursachen und die Bekämpfung von Gewalt an Frauen, über Femizid, über Prävention, über das Recht auf Unversehrtheit und Selbstbestimmung. Was passiert dazu politisch und gesellschaftlich? Wo mangelt es an Ressourcen? Wie ist die Gesetzeslage? Was ist zu ändern?

Start ist am 25.11. mit der FM4 Morningshow gegen Gewalt an Frauen: We STILL need to talk about it

Das Frauenhaus Tirol

Sylvia ist alles andere als ein Einzelfall. Jede fünfte Frau in Österreich ist Opfer von körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt durch Männer. Nur ein Bruchteil davon sucht sich Hilfe. Die Wohnungen im Tiroler Frauenhaus sind dennoch so gut wie immer belegt, die Nachfrage sei sehr hoch, erzählt die Geschäftsführerin Gabi Plattner: „In unserem Haus haben wir 15 Wohnungen für alleinstehende Frauen oder Frauen mit Kindern, die von akuter Gewalt betroffen sind. Wir bieten nicht nur Schutz, sondern auch Beratung und Begleitung an und eröffnen den Frauen neue Perspektiven.“ Es geht um die Perspektive auf ein Leben ohne Gewalt, auf das Recht auf Unversehrtheit. Neu ist ein gruppentherapeutisches Angebot nach dem Frauenhausaufenthalt.

Gabi Plattner

Radio FM4 / Pauline Binder

Gabi Plattner, Geschäftsführerin des Tiroler Frauenhauses

Frauenhaus Tirol

Das Frauenhaus Tirol wurde bis 2019 nach den modernsten Standards geplant und gebaut – auch was die Sicherheit der Frauen betrifft. Die Adresse ist geheim. Therapie- und Spielräume für Frauen und Kinder, barrierefreie Wohnungen, Gemeinschaftsküchen, ein Garten und ein großer Spielplatz machen das Haus nicht nur zu einer Gewaltschutzeinrichtung, sondern zu einem vorübergehenden Zuhause für Betroffene und ihre Kinder. Frauen, die nicht ins Frauenhaus können oder wollen oder auf einen Platz warten müssen, finden in der ambulanten Beratungsstelle in Innsbruck psychosoziale und rechtliche Hilfe in mehreren Sprachen. Das Tiroler Frauenhaus ist Teil des Netzwerks Autonomer Frauenhäuser in Österreich.

„Wollen wir Gewalt verringern, müssen wir Abhängigkeitsverhältnisse abbauen“

Egal welchen Alters, welcher Nationalität oder Gesellschaftsschicht: Gewalt durch Männer im engsten Familienumfeld kann Frauen aus allen gesellschaftlichen Schichten treffen. Laut Gabi Plattner kommen meist Frauen, deren Beziehungen mit Männern auf patriarchalen Strukturen basieren. „Je größer ökonomische oder emotionale Abhängigkeitsverhältnisse in Beziehungen sind, umso größer ist auch die Gefahr, dass sie gewaltvoll missbraucht werden. Wenn Frauen viel unentgeltliche Care Arbeit verrichten, weniger verdienen – das steigert die Abhängigkeit, wenn ihnen dann zum Beispiel der Partner Haushaltsgeld streicht oder Kontakte untersagt.“ Österreich sei Vorreiter im Gewaltschutz, aber eben nicht beim Gender Pay Gap, bei der Gleichberechtigung von Frauen und Männern, so Plattner.

Bei Frauen mit Behinderung ist diese finanzielle Abhängigkeit oft noch viel stärker gegeben. „Wenn wir also Gewalt verringern wollen, müssen wir Abhängigkeitsverhältnisse abbauen und für Gleichberechtigung und Teilhabemöglichkeiten sorgen. Ohne Geschlechtergerechtigkeit gibt es keine Gewaltfreiheit.“ Abhängigkeiten erschweren auch das Weggehen aus einer Gewaltbeziehung immens.

Wie lange die Frauen im Haus bleiben, ist unterschiedlich. „Manche kommen nur für eine Nacht in unser Notaufnahmezimmer, andere bleiben bis zu einem Jahr“, sagt die Therapeutin Tina Knapp. Das Frauenhaus bietet auch nachsorgende Unterstützung an - acht betreute Übergangswohnungen.

Tina Knapp

Radio FM4 / Pauline Binder

Tina Knapp, Therapeutin im Tiroler Frauenhaus

Wofür deine Spende verwendet wird

Um das Angebot vor allem im ländlichen Bereich zu verbessern, unterstützt FM4 nun ein weiteres Frauenhaus und zwar im Tiroler Oberland.

In einem bereits bestehenden Haus entstehen fünf barrierefreie Wohnungen in verschiedenen Größen. Noch stehen Gabi Plattner und ihr Team am Anfang der Renovierung. Finanziert wird das Frauenhaus in Tirol zum großen Teil von öffentlichen Subventionen. Damit könne laut Gabi Plattner der laufende Betrieb abgedeckt werden. Für alles, was darüber hinausgeht, ist das Team des Frauenhauses auf Spenden angewiesen. Dazu gehören finanzielle Direkthilfe für Betroffene, Spielzeuge, Kinderwägen, Sachen des täglichen Bedarfs für Frauen, die überhastet ihr Zuhause verlassen mussten, ein Bus für den Transport und vieles mehr.

Spielzeug

Radio FM4 / Pauline Binder

FM4 ruft daher zu Spenden auf. Und zwar für:

  • Barrierefreiheit, zum Beispiel den Einbau einer mit Rollstuhl unterfahrbaren Küche, Brailleschrift an Handläufen, taktile Bodenindikatoren für Frauen mit Sehbehinderung.
  • Anschaffung eines Kleinbusses für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
  • Ausbau der Personalressourcen in der Unterstützung von Frauen mit Behinderung und Gewalterfahrung
  • Therapeutische Materialien und Spielsachen
  • Infomaterialien für Frauen und Kinder mit Behinderung und Gewalterfahrung in mehreren Sprachen, in Brailleschrift.

Es gibt viele Möglichkeiten wie du uns dabei unterstützen kannst: Vom Kauf eines FM4 Stehkalenders (ab 1. Dezember im FM4-Shop) über Musikwünsche, einen Auktionstag bis hin zum Good Game Festival auf Twitch.

Good Game Festival

Das Good Game Festival findet wieder gemeinsam mit dem österreichischen Streamer*innenverband Austrian Entertainment statt. Vier Tage lang, nämlich vom 9.-12. Dezember, sammeln Streamer*innen gemeinsam mit FM4 Redakteur*innen auf Twitch Spenden für das Tiroler Frauenhaus und sorgen im Gegenzug für gute Unterhaltung.

FM4 Auktionstag

Am 16.12. werden den ganzen Tag lang tolle Aktionen und Exklusivitäten aus dem FM4-Universum versteigert.

Spenden und Wünschen!

Ab sofort könnt ihr online für das Tiroler Frauenhaus spenden und gleichzeitig eure Musikwünsche abgeben. Du suchst dir einen Song aus, legst fest wie hoch deine Spende an das neue Tiroler Frauenhaus sein soll und verrätst uns dann in einem nächsten Schritt noch warum du dir genau diesen Song ausgesucht hast. Hier geht’s zum Wunschtool!

FM4 Stehkalender

„rund“ ist das Thema für den FM4 Stehkalender 2022. Die Bilder für den Stehkalender kommen von den FM4-Hörer*innen und der gesamte Reinerlös aus dem Verkauf geht an das „Licht ins Dunkel“-Projekt von FM4. Den FM4 Stehkalender 2022 gibt es ab 1. Dezember im FM4 Shop!

Direkt spenden

Per Onlinebanking auf das Licht-ins-Dunkel-Konto mit dem Vermerk „FM4“
BAWAK P.S.K. / BIC: BAWAATWW / IBAN: AT20 6000 0000 0237 6000
Damit deine Spende dem Frauenhaus zugerechnet wird, bitte unbedingt im Verwendungszweck „FM4“ angeben. Du kannst auch via Kreditkarte, PayPal, Bankeinzug oder Handyrechnung, per Anruf und SMS spenden. Alle Infos zu Spendenmöglichkeiten gibt’s auf lichtinsdunkel.ORF.at

Spenden an Licht ins Dunkel sind übrigens steuerlich absetzbar. Genaue Infos über die Spendenabsetzbarkeit gibt es hier.

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