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Anger in schwarzen Lederjacken

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Anger sind den ganzen Tag lang auf FM4 zu Gast!

Fünf Bands sind für den FM4 Award beim Amadeus nominiert – und alle Nominees werden ein Tag lang den Sender crashen. Den Auftakt machen Anger!

Von Daniela Derntl

Skater Girl trifft Emo Boy. Sie hassen sich. Sie lieben sich. Sie gründen eine Band. So geht die Geschichte von Nora Pider und Julian Angerer und ihrer Band Anger, die sie vor drei Jahren gegründet haben. Zu Beginn produzierten sie Dream-Pop mit englischen Texten, doch auf ihrem im September 2019 erschienen Debütalbum „Heart/Break“ ließen sie die Genre- und Sprachgrenzen hinter sich. Sie singen jetzt zweisprachig – auf Englisch und Deutsch – was auch ihren natürlichen Umgang mit Sprache reflektiert:

„Wir kommen aus Brixen in Südtirol. Wir haben einen sehr starken Dialekt. Wie sind zweisprachig aufgewachsen mit Italienisch und Deutsch. Dann haben wir natürlich Englisch gelernt und Französisch. Sprache ist deshalb auch ein Element, dass sehr wichtig ist für uns. Die Mehrsprachigkeit ist ständig ein Thema. Wir empfinden das als total positiv. Und für uns war es auch logisch, das zu nutzen. Wir sind einfach in einem Europa, in dem man mehrsprachig ist – im besten Fall. Warum das nicht dann auch benutzen?“

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Anger sind eine von fünf Bands, die für den FM4 Award beim Amadeus nominiert sind, und diese Tatsache hat in ihrer Heimat Südtirol einen kleinen Hype ausgelöst. Von den Medien bis zur Politik, alle sind topmotiviert, ihren Landesleuten den Sieg zu ermöglichen:

„Dass wir nominiert sind, ist schon eine Sensation. Das hat es halt noch nie gegeben, dass jemand aus Südtirol unter die Top Fünf beim FM4 Award gekommen ist. Oder generell beim Amadeus nominiert ist. Und das freut die Leute. Wir haben ja sonst nur Rechts-Rock und Schlager. Und für uns ist das einfach cool, weil wir zeigen, dass man es auch schaffen kann, wenn man vom Land kommt.“

Warum verdienen Anger den FM4 Award?

„Alle Bands verdienen einen Award. Alle, die nominiert sind, und auch alle, die nicht nominiert sind. Alle, die hackeln und das mit Herzblut machen, haben das verdient. Ich könnte jetzt auch mehrere Gründe aufzählen, warum wir ihn verdienen. Der erste Grund ist, weil ich eine Frau bin und wir eine Band sind, in der Mann und Frau gleichberechtigt an der Front stehen, und es leider sehr wenige Frauen-Sternchen in den Nominierungen gibt. Und ich finde, dass FM4 auf jeden Fall für Gleichberechtigung steht, und ich würde es komisch finden, wenn dann eine reine Männerband gewinnen würde. Das ist meine persönliche Meinung. Und FM4 ist einfach der Grund für alles, warum es uns in dieser Form gibt. FM4 hat uns entdeckt. Vorher hat es uns nicht gegeben. Und hätte FM4 nicht unseren Song gespielt vor drei Jahren, würden wir heute nicht da stehen. Und keiner würde uns kennen. Deshalb glaube ich, dass das gut zusammenpassen würde, wenn wir jetzt den FM4 Award gewinnen würden.“

Welche Amadeus-Kategorie möchtet ihr erfinden, und wer soll sie gewinnen?

„Ich würde eine Kategorie dazugeben, in der es um female Acts geht. Da würde ich eh alle coolen, weiblichen oder queeren Acts nominieren. Also Dives, My Ugly Clementine, Kerosin95, Hunny Pimp und Keke. Die Kategorie ‚Bestes Video‘ gibt es nicht, und das wäre auch cool. Bei den NME-Awards gibt’s viel mehr Kategorien. Da könnte man schon noch kreativer sein. Ein ‚Best Style‘ Award wäre auch super. Ein Preis für die bestgekleidete Band. Den würden wir gewinnen. Easy!“

Was ist das Beste am Musikmachen?

„Das Beste am Musikmachen ist das Songs Schreiben und Produzieren. Und dann die eigenen Songs zu spielen vor Publikum und das Publikum mag das dann. Das ist einfach das Coolste. Dass du was von dir gibst und was sagen kannst, und es dann wirklich wen gibt, der dir zuhört, der das annimmt und darauf reagiert. Das finde ich echt super!“

Gab es ein Schlüsselerlebnis beim Musikmachen?

„In Südtirol wird sehr viel Musik gemacht in allen Kontexten. Singen ist unsere Freude. Aber es gibt nicht so viele Pop-Bands. Aber Singen, Gitarre spielen, Ziehorgel und Harmonika. Du musst dich ja wehren, wenn du in Südtirol nicht Musik machst. Sonst gibt’s noch Fußball oder Wintersport. Aber dass du dann in eine Band kommst, ist vielleicht nicht ganz gewöhnlich. Wir haben uns da langsam vorgearbeitet.“

Was bedeutet Erfolg für euch?

„Abgesehen von monetärem Erfolg ist es sicher, dass man das machen darf, was man machen möchte. Letztens haben wir in Salzburg gespielt und da waren vier Teenies aus Südtirol, die haben drei Tage Schule geschwänzt für das Anger-Konzert. Das war schon auch ein Erfolg für mich, weil die so happy waren, dass sie uns sehen dürfen. Und ich war super happy, dass ich sie gesehen habe, wie sie es gefeiert haben. In dem Moment war auch klar, dass ich viel Verantwortung habe, und das war schon ein Erfolg, in irgendeiner Form.“

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