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Die Siebenkämpferin Ivona Dadic

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Pros & Profiles

Ivona Dadic ist Profi im Siebenkampf und auf Instagram

Sie ist 26, kommt aus Oberösterreich und eines der Aushängeschilder der heimischen Leichtathletik. Ivona Dadic hat 2021 gute Chancen auf eine Olympia-Medaillie im Siebenkampf. Und mit mehr als 170 Tausend Followern ist sie - trotz Nischensportart - eine der erfolgreichsten heimischen Sportler*innen auf Social Media.

Von Felix Diewald

„Wenn’s in den Oberschenkeln brennt, wisst ihr, dass ihr die Übung richtig macht", sagt Ivona Dadic und lacht. Gerade leitet sie ein Video-Home-Workout für ihre Follower*innen. Immer wieder gibt die Leichtathletin Einblicke wie diese in ihren Alltag. Vor allem aber findet man auf ihrem Instagram-Account sehr viele Fotos von perfekt inszenierten Foto-Shootings. Auf diesen zeigt Dadic viel Haut und mitunter auch Bikini-Fotos. Trotzdem gibt es bei dem Content, den sie teilt, für sie eine Grenze. „Ich gebe viel von meinem Training und meiner Persönlichkeit her. Aber mein wirkliches Privatleben, sei es mein Freund oder meine engste Familie, das behalte ich für mich. Vor allem, wenn es gerade nicht so einfach ist, kann man darauf zurückgreifen. Und manche Situationen sind einfach schöner, wenn man sie nicht öffentlich teilt."

Die Siebenkämpferin Ivona Dadic

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Vier Mitarbeiter für Social Media

Das Feedback ihrer Fans ist auf Facebook weniger geworden, deshalb fokussiert sich Ivona Dadic voll auf Instagram. Ihr Account wirkt hoch professionell. Wie viel davon postet die Leichtathletin noch selbst? „Ich mache schon sehr viel. Alles, was gepostet wird, passiert in Absprache mit mir. Natürlich kann ich nicht alle Posts über die Woche selbst posten, da brauche ich Unterstützung. Die Insta-Stories kommen aber alle von mir." Dadic schätzt ihren persönlichen Aufwand für Social Media auf drei Stunden die Woche, betont aber, dass ein professioneller Auftritt viel Arbeit ist. Sie hat vier Mitarbeiter*innen, die für ihren Social Media-Auftritt und die Verwaltung von diesem zuständig sind. Ein Fotograf, ein Social Media-Manager, ein Statistiker sowie ein Agent gehören zum Team.

„Sehe mich als Sportlerin, nicht als Influencerin.“

Alle paar Monate hat Ivona Dadic große, mehrtägige Shootings mit ihren Ausrüstungsponsoren. Das Material von diesen Shoots wird über das gesamte Jahr gepostet. Dadic achtet aber auch darauf, dass sie auch aktuellen Content von ihrer momentanen Trainingssituation oder vom Urlaub zur Verfügung hat. „Ich find’s wichtig, dass auf meinem Account Abwechslung ist." Versteht sich Ivona Dadic selbst auf Social Media noch als Sportlerin oder schon als Influencerin? „Ich sehe mich immer als Sportlerin. Nicht als Influencerin oder Bloggerin. Ich gebe ja einen Einblick in meinen normalen Trainings- und Wettkampf-Alltag.“

Dadic bekommt, wie sie sagt, „sehr, sehr viele Anfragen, auch international.“ Sie werde vor allem von Firmen aus dem Sport-Bereich gesponsert, Anfragen aus dem Beauty- und Mode-Bereich nimmt sie nur vereinzelt an. In Dadic‘ Verträgen ist genau festgelegt, wie viele Postings sie für eine Marke pro Monat zu machen hat. Für sie steht bei Sponsoren aber nicht immer das Finanzielle im Vordergrund. „Ich möchte nicht ununterbrochen Werbung machen. Es gibt Sportler, die das andauernd machen. Da schaut man irgendwann weg. Werbung zu machen ist okay, aber es sollte sich in Grenzen halten. Die Menschen folgen mir schließlich, weil sie sich dafür interessieren, was ich sportlich mache."

Ivona Dadic’ Follow-Empfehlungen

Ivona Dadic schaut sich gerne Mode-Accounts an wie @Chiquelle. „Wenn ich für einen Wettkampf in einer anderen Stadt bin, nehme ich mir, wenn möglich, immer auch Zeit zum Shoppen.“

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Social Media als Chance für Athlet*innen abseits der Weltspitze

Ivona Dadic ist im Siebenkampf in der Weltspitze angekommen. Sie hätte auch ohne die zusätzlichen Einkünfte durch Social Media mit Wettkampfpreisgeldern und Ausrüsterverträgen ein gutes Einkommen. „Ich sehe Social Media als Chance für Athleten, die nicht so große Partner haben wie ich. Wenn die ihre Kanäle gut bedienen, können sie die finanzielle Unterstützung, die sie vielleicht nicht durch Preisgelder bekommen, auf diese Weise reinholen."

Für Ivona Dadic bietet Social Media auch die Möglichkeit ihren Sport, die Leichtathletik, einer größeren Zielgruppe zu vermitteln. Denn die Leichtathletik bekommt in Österreich medial nicht so viel Aufmerksamkeit wie etwa Fußball oder Skifahren. „Über Social Media kannst du so viel erreichen. Heimische Medien sind wichtig für Sponsoren. Aber die Reichweite, weltweit gesehen, ist über Social Media viel größer als zum Beispiel über eine Zeitung." Laut Statistiken ihres Teams hat Dadic neben Österreich besonders viele Fans in den USA und in der Heimat ihrer Eltern, Kroatien.

Vorbild für Jugendliche

Ivona Dadic ist sich durch das direkte Feedback ihrer Fans auf Instagram auch ihrer Vorbildwirkung bewusst. Das betrifft zum Beispiel das gängige, von Mode-Casting-Shows geprägte, Schönheitsideal. „Viele Mädels schreiben mir: ’Super, dass du zeigst, dass man auch sehr schön ist als Frau, wenn man muskulös und durchtrainiert ist.“ Oft bekomme Dadic auch Nachrichten von Jugendlichen, die sich von ihr inspiriert fühlen, mit Sport zu beginnen oder intensiver zu trainieren. „Ich kann mir nicht immer alles durchlesen, aber das treibt mich. Ich überlege mir dann immer neue Sachen für Social Media – um Menschen da draußen zu motivieren."

FM4 Draußen: Pros & Profiles - SportlerInnen auf Social Media

Auf Social Media aktiv zu sein ist für SportlerInnen Teil ihres Alltags geworden. Sie müssen nicht nur sportlich erfolgreich sein, sondern sich und ihre Erfolge auch verkaufen können. Unseren Timelines bringt das jede Menge Super-Content, Hochglanzbilder, Actionvideos, Inspirationen? Was aber bedeutet das für die SportlerInnen und ihre Sportart? Empfinden sie Social Media mehr als Chance oder als Belastung? Diesen und anderen Fragen spürt FM4 Draußen in der Porträtserie: „Pros & Profiles – SportlerInnen auf Social Media“ nach.

Folge 1: Freestyle-Fußballer Martin Schopf
Folge 2: Kletterin Babsi Zangerl
Folge 3: Parcour-Athlet Alex Schauer
Folge 4: Downhill Mountainbikerin Vali Höll
Folge 5: Yoga-Lehrerin Sara Ticha
Folge 6: Wakeboarder Philipp Turba
Folge 7: CrossFit-Athletin Vanessa Wagner
Folge 8: Outdoor-Fotograf Tom Klocker
Folge 9: Snowboarder Thomas Feurstein
Folge 10: Skateboarder Chris Pfanner
Folge 11: Snowboarder Clemens Millauer
Folge 12: Freeskier Dennis Ranalter
Folge 13: Freerider Roman Rohrmoser
Folge 14: Bergführer Guido Unterwurzacher und Toni Moßhammer
Folge 15: Trailrunnerin Sandra Koiblmüller
Folge 16: BMX-Flatland-Riderin Irina Sadovnik
Folge 17: Mountainbike-Exfluencer Stevie Schneider
Folge 18: Extrem-Kayaker Andi Brunner
Folge 19: Siebenkämpferin Ivona Dadic

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