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Zwei Männer und eine Frau sind vergnügt im Freien unterwegs, sie sehen aus wie gute Freunde. Filmstill aus "3freunde2feinde".

Studio Brauneis

Gewinn Kinotickets für „3Freunde2Feinde“!

Durch die Nacht, gegen das Patriarchat und in Herzblut getaucht: Der Spitzenfilm „3Freunde2Feinde“ ist von 1. bis 13. Oktober im Metrokino in Wien zu sehen. Wir tanzen im Viereck vor Freude und verlosen Kinogutscheine.

Von Pia Reiser

Es ist eine oft nervige Angewohnheit des Filmjournalismus, alles immer einordnen zu wollen, vergleichen zu wollen, Referenzen herausstreichen zu wollen. Natürlich kann man, wenn man über den Spitzenfilm „3Freunde2Feinde“ von Sebastian Brauneis spricht, mit einem kleinen „Nouvelle Vague“-Etikett daherkommen, man kann die Energie des Films mit frühen Filmen von Danny Boyle vergleichen, man kann sich freuen, dass der Spirit von „Müllers Büro“ und „Kottan“ wiedermal durch einen österreichischen Film weht. (Tatsächlich haben wir das in einer Episode des FM4 Filmpodcasts, die sich dem jungen, österreichischen Film widmet, getan.)

Noch besser aber: Man stürzt sich einfach rein in diesen Film der unzähligen visuellen und erzählerischen Ideen und der einen großen Idee, die wie ein roter Herzblutschwall durch den Film wabert: Freundschaft!

Drei Freunde beim Plattenauflegen. Filmstill aus "3freunde2feinde".

Studio Brauneis

Die drei titelgebenden Freunde Emil, Franzi und Johanna (Noah L Perktold, Marlene Hauser und Christoph Kohlbacher) flanieren, laufen und tanzen durch eine Nacht in Wien, weniger aus Spaß an der Freud, als auf der Suche nach einem Taschendieb, der anhand seiner Plattentasche (die ihm Johanna abnehmen konnte beim Versuch sich ihre Tasche zurückzuholen) identifiziert werden soll.

Die „drei Hackler im Hipsteroutfit“ (danke, Kollege Philipp Emberger, für die Beschreibung) arbeiten für schlechten Lohn in einem Unternehmen namens Kratochwil. Dort arbeiten auch die titelgebenden Feinde, der Karli (Christoph Radakovits) und der Heinzi (Lukas Watzl).

Die sind weniger wortgewandt und präsent im Moment als die drei Freunde, ist aber egal, weil sie sitzen (noch) am längeren Ast, weil der Kratochwil-Patriarch, der nur Papa genannt wird, den wenig liebevollen, aber halt doch schützenden Arm des Nepotismus über die beiden hält.

Doch der kleine Arbeiter*innen-Aufstand ist nur eine Mitarbeiterversammlung weit entfernt. Freundschaft als Antwort und Gegengift zum Kapitalismus, auch darum geht es in diesem Film, der das Bild, das Wort und die Montage gleichermaßen umarmt.

Die Schauspielerin Marlene Hauser als "Franzi" im Film "3freunde2feinde", sie trägt eine Schutzmaske.

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„3Freunde2Feinde“ inszeniert die herrliche Technik des Playback in schönster Manier und treibt einem mit einem Wienerlied beim Heurigen, wo auch Voodoo Jürgens herumsitzt, die Tränen in die Augen. Da sitzen alle bei ein, zwei Glaserl Wein, während später der nur mittelhelle Heinzi im Le Troquet fast 12 Pernod bestellt, weil Französisch halt doch nicht so einfach ist.

Nächste Woche sind Marlene Hauser und Sebastian Brauneis zu Gast im FM4 Filmpodcast um über die Filme zu sprechen, die sie geprägt haben.

Ein wahnsinnig ideenreicher, wahrhafter, geerdeter und abgehobener Film, der mit low-budget, aber umso höheren Idealen gedreht worden ist. Eine Liebeserklärung an Wien und den Sommer und die Möglichkeit der Revolte. So wie es Tom Schilling in „Verschwende deine Jugend“ sagt: Das Auge aufs Große und den Großen aufs Auge.

FM4 hat sich sehr gefreut „3Freunde2Feinde“ im Rahmen der „Diagonale 2020 - Die Unvollendete“ im März 2020 via Stream zu zeigen. Jetzt kann man den Film dort sehen, wo Filme halt in den meisten Fällen schon hingehören: im Kino. Im schönen Metrokino noch dazu. Und jetzt sagt ihr: Na, das ist ja ein verdammt ausgeschlafener Plan.

Kinogutscheine zu gewinnen!

Wir verlosen 4x2 Kinogutscheine für „3Freunde2Feinde“, einzulösen für eine der Vorstellungen vom 5. bis zum 13. Oktober 2020, der Termin ist frei wählbar.

Um an der Verlosung teilzunehmen, müsst ihr nur die folgende Frage richtig beantworten: Im Jahr 2018 lief ein Film von Sebastian Brauneis mit Nicholas Ofczarek in der Hauptrolle auf der Diagonale - wie lautet der Titel dieses Films?

UPDATE: Der Einsendeschluss ist vorbei, die Gewinner*innen wurden bereits per Mail verständigt. Die richtige Antwort war: „Zauberer“.

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