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Besteckset

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Zahlenspiele mit den Corona-Beschränkungen

Die Regierung wird sich wohl etwas dabei gedacht haben, als sie die Sechs-Personen-Regelung erlassen hat, oder? Oder wollte sie nur unsere Kreativität und unseren Sinn für Humor herausfordern?

Eine Kolumne von Todor Ovtcharov

Wie wir bereits alle wissen, dürfen sich ab jetzt nicht mehr als sechs Personen in einem Raum aufhalten. Wir sind brave Bürger und werden diese Maßnahme der Regierung befolgen. Man fragt sich nur, warum gerade sechs und nicht sieben?

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Im historisch-philosophischen Kontext ergibt die Zahl Sieben viel mehr Sinn. Sieben sind die Todessünden, sieben sind auch die denen gegensätzlichen Tugenden, sieben sind auch die Chakren (ich habe keine Ahnung, was eine Chakra ist, wenn es mir wer erklären kann, dürfte er oder sie sich bei mir melden), sieben sind sogar die Tage in der Woche. Die Zahl sechs hingegen hat überhaupt keine Symbolik. Wenn man sechs auseinander nimmt, dann hat man zwei Dreier oder drei Paare. Wenn man das auf unseren Alltag überträgt, können sich in einem Raum drei Paare treffen, die danach zu zwei Dreiern werden können. Die Sechs ist die Zahl der Liebesgöttin Venus, deshalb muss man aufpassen.

Die meisten Bestecksets beinhalten sowieso jeweils sechs Gabeln, Löffel und Messer, man wird wenigstens keine Probleme mit dem Tischbesteck haben. Die Regierung hat bestimmt daran gedacht, als sie die Sechser-Regel erlassen hat. Es wäre natürlich blöd, wenn man eines der Messer verloren hätte, denn genau dieses fehlende Messer könnte ein Menschenleben retten, falls Liebespaare zu Liebesdreiecken werden.

Wenn man über Dreiecke spricht – die Zahl sechs wird von zwei Dreiecken dargestellt – eines, das nach oben und eines, das nach unten ausgerichtet ist. Von uns hängt es ab, ob wir zum nach oben gerichteten Dreieck gehören, und somit geistige Entwicklung anstreben, oder im Dreieck, das nach unten gerichtet ist, sind und uns dadurch nur mit dem Materiellen beschäftigen.

Das Dreieck der geistlichen Entwicklung bringt lauter Schwierigkeiten mit sich. Zum Beispiel in Schultheaterstücken, die theoretisch noch erlaubt sind. Wie wird „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ gespielt, wenn man dafür acht Personen braucht? Schneewittchen kann natürlich nicht ausfallen. Man könnte nur die Zwerge reduzieren. Denn wer zählt die Zwerge nach, ob es nun fünf sind oder sieben? Schneewittchen könnte auch die Rolle der bösen Stiefmutter spielen und einer der Zwerge sich in den Prinzen verwandeln.

Liebe Leser*innen, man soll die neuen Maßnahmen von ihrer positiven Seite sehen. Denn sie fördern unsere Kreativität und Optimismus und unseren Sinn für Humor, falls wir den noch haben.

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