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Sluff

Martina Lajczak Susanne Schwarz

Song zum Sonntag

Der Song zum Sonntag: Sluff - „Regain“

„World Wide Worries“ wird das neue Album der Wiener Gruppe Sluff heißen, das im Herbst erscheint. Mit „Regain“ präsentieren wir schon einen ersten Song davon.

Von Christoph Sepin

  • Alle Songs zum Sonntag auf FM4
  • Auch die geschätzten Wissenschafts- und Popjournalist*innen Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter machen sich in der Presse am Sonntag zum jeweils selben Song ihre Gedanken.

Hier ein Lied, das hört man am besten bei entweder sehr heißem oder sehr kaltem Wetter - zum Glück hat es ja gerade mindestens eines davon. Cool bleiben mit Sluff und ihrem neuen Song, in dem alles schön wabbert und wandert. Rock’n’Roll-Freude, Sommerträumereien, Herumlungern und spät nach Hause gehen - all das und noch viel mehr lässt sich beim Hören von „Regain“ fühlen.

Sluff kennt man als Freund*in von FM4 natürlich gut, die Band aus Wien gibt’s ja auch schon ein Weilchen. Im September 2018 sind Sluff unser Soundpark Act des Monats gewesen, damals als Trio mittlerweile sind sie ein Quartett. Das war damals schon die leiwande Slacker-Utopie, die es in der Musik der Band, auf dem sehr guten Album „On Debris“ zu entdecken gab - was damals aufgebaut wurde, wird nun fortgesetzt.

Sluff Regain Cover

Sluff

„Regain“ von Sluff gibt es um 19 Uhr im FM4 Zimmerservice zu hören.

Es beginnt alles verschwommen und verträumt, wie in schönster Shoegaze-Harmonie, Menschen, die auf Schuhe starren wohl hinter den Melodien dieses Songs, gleich einmal werden die Vocals durch das Effektpedal geschickt: „Can’t tell it to one another“, singt Vokalist Martin Zenker mit verwaschen-verzerrter Stimme.

Im Intro also der Nebel und dann folgt schnell die Eingängigkeit: Wie in den Hits der guten, alten Indie-Rocker geben Gitarrenakkorde die weitere, doch ausgelassene Instrumentierung und Stimmung vor, dazu gibt’s viel zu erzählen, eine ganze Geschichte, von Anfang an. „Tell you a story from a long time ago“, singt Martin Zenker und führt fort: „with all the distance to recover and grow“. Es ist anscheinend schon genug Zeit vergangen, seitdem das zu Erzählende passiert ist, Zeit genug zumindest um darüber ein Lied zu schreiben.

Dinge, die gewesen sind, eben und ein Protagonist, der durch die Erinnerungen wandert: Man ist lang gereist, durch große Ozeane („I am traveling through far away seas“), man hat gelernt („Here’s where the lighting strikes“), man weiß, was zu tun ist („You’ve got to stand each other“). Die Welt wird in den Fokus gerückt, die eigene Rolle darin betrachtet und eben alles andere auch. In seinem Understatement beschäftigt sich dieses Lied also doch mit den allergrößten Themen.

Das klingt nach Neubeginn, das klingt nach erstem Kapitel, Entdeckung und Blick nach vorne. Passt also gut in die Zeit, in den Sommer, der nach grauen Monaten voller Optimismus steckt. „Regain“, das heißt schließlich auch, dass man etwas wiedererlangt. Wenn das neue Album von Sluff rauskommt, wird’s dann wohl schon wieder kälter sein, das erscheint nämlich im Herbst. Passt wohl trotzdem, schließlich heißt das dann auch „World Wide Worries“.

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