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Peter Rehberg

Magdalena Blaszczuk

Peter Rehberg ist tot

Der Mitbegründer von Mego-Records und eine Schlüsselfigur nicht nur der Wiener, sondern der internationalen Avantgarde-Musik-Szene ist gestern überraschend gestorben.

Von Martin Pieper

Peter „Pita“ Rehberg war eine der zentralen Figuren der experimentellen elektronischen Musikszene Wiens, die sich Mitte der 90er Jahre um das von ihm mitgegründete Plattenlabel Mego-Records – seit 2005 dann Editions Mego - formierte. Er selbst war als Musiker unter dem Pseudonym Pita sowohl solo als auch in zahlreichen Kollaborationen tätig. So war er Teil der Band Shampoo Boy, veröffentlichte Platten gemeinsam mit Fennesz oder Jim O. Rourke, machte die Musik für Choreographinnen wie Meg Stuart oder Chris Haring.

Shampoo Boy in Tokyo 2018

Christian Pausch

Shampoo Boy in Tokio, 2018

Die elektronische Musik, für die Peter Rehberg als Künstler und Labelbetreiber stand, war stets kompromisslos, gegen den Strich gebürstet, herausfordernd. Gerade deshalb wurde er zu einem der international gefragtesten Elektroniker, der weit über Österreich hinaus Strahlkraft erzeugte. Sein erster Release auf Mego Records, die „Fridge Trax“ die er gemeinsam mit General Magic veröffentlichte, verarbeitete die Geräusche eines Kühlschranks zu Musik. Der grimmige Humor, der schon in diesen frühen Stücken zu bemerken ist, war eine seiner künstlerischen Strategien. Ideologisch mit Postpunk und Industrial sozialisiert, hat sich Peter Rehberg – auch als DJ – dem Wohlklang verweigert. Noise, digitale Glitches, Improvisation waren die Eckpunkte seiner Ästhetik, die den Zuhörer mitunter auf eine harte Probe schickte.

Peter Rehbergs Netzwerk an gleichgesinnten Musikerinnen und Musikern, die quer über den Globus verstreut, in den verschiedensten Konstellationen mit ihm zu tun hatten trauern um einen einzigartig Unbeirrbaren.

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