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Martin Blumenau

Ingo Pertramer

thomas edlinger

Ein Nachruf auf Martin Blumenau

Er unterstützte, was und wen er für unterstützenswert hielt. Mit Verve. Er war neugierig, begeisterungsfähig und streitbar.

Von Thomas Edlinger

Erinnerungen an Martin Blumenau

Wir trauern um Martin Blumenau
Nach kurzer schwerer Krankheit ist Martin Blumenau am 30.7.2021 in Wien verstorben.

Aus der Redaktion: Erinnerungen an Martin Blumenau

Reaktionen zum Tod von Martin Blumenau: Wichtige Kratzbürste, Forderer und Förderer

Robert Rotifer: Die Revox-Queen. Erinnerungen an Martin Blumenau von früher.

Er brachte Dinge ruckzuck auf den Punkt, suchte Argumente und fand sehr oft sehr gute. Lange Zeit hieß es, er verstehe sich mit Frauen besser als mit Männern. Vielleicht war das wahr. Aus meiner Sicht kann ich nur sagen, dass unser nicht immer ungetrübtes Verhältnis über die Jahre immer besser wurde – ohne verbindliche Konstanz zwar, aber mit plötzlich aufflackernden Nähebekundungen, die nicht zuletzt auch etwas mit dem Leben mit kleinen Kindern zu tun hatten, einer Existenzform, die wir beide in den letzten Jahren gemeinsam hatten.

Was sicher stimmte und vielleicht in Zusammenhang mit seinen persönlichen Neuerfindungen stand, die vom Musikjournalisten über den in letzter Zeit vor allem junge, engagierte Frauen in die Öffentlichkeit stellenden Radio-Talker bis zum erstaunlich vielseitigen Netzkolumnisten, der auf Komplexitäten beharrte, reichten: Martin sah das Schlechte und glaubte an das Gute. Mit dem Herzen und dem Hirn stand Martin, so denke ich, für eine das träge Selbst immer wieder überwindende Idee von Fortschrittlichkeit. Er wollte und konnte nicht stehenbleiben. Er war das Gegenteil eines Sitzenbleibers, jemand, der aus der Kritik des Heute ein besseres Morgen mit zu erschaffen trachtete.

Schreibend und sprechend versuchte er, die Medien, die (Jugend-)Kultur, die Politik, den Sport, ja, letztlich einen Weltzusammenhang zu verstehen und das alles in eine Kommunikationsform einzubetten, die Rede und Widerrede mitbedachte und so nicht nur Meinungen und Haltungen in die Welt setzte, sondern Diskurse anstieß oder entscheidend mitprägte. Damit einher ging eine Art von Förderung anderer, die für ihn wohl eine Selbstverständlichkeit war. Er bemühte sich (trotz oder vielleicht sogar wegen seiner direkten oder auch teils brüsken Art der medialen Ansprache) darum, jenen Kräften, vor allem jenen jungen Kräften, die die Welt vielleicht besser machen könnten, Gehör zu verschaffen. Und ihnen Mut zu machen. Martin war neben vielem anderen genau das: ein Ermutiger. Hoffentlich hilft dieser Wesenszug seinen Liebsten, die nun allen Mut und alle Kraft brauchen.

Martin Blumenaus hat viele Texte für diese Seite und ihre Vorgängerinnen geschrieben. Er hat ein extrem breites Themensprektrum abgedeckt. Es gab wahrscheinlich nichts, zu dem er nicht zumindest einmal etwas geschrieben hat. Hier ein paar Links zum Reinklicken, ein Eindruck und eine Erinnerung an seine umfassende Textproduktion in den vergangenen zwanzig Jahren.

Die allererste Geschichte: Luis Figo hat Sorgen
Das erste Fußball-Journal: WM 2002
Das erste Journal: Journal 2003
Afrika Cup 2004
EM 2004
Journal 2005
WM 2006
Journal 2007
Africa Cup 2008
EM 2008 | Tournierplan
Journal 2009
WM 2010
Journal 2011
Afrika Cup 2013
Journal 2013
The daily Blumenau 2014
WM Journal 2014
The daily Blumenau 2015
The daily Blumenau 2016
Texte seit 2016

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