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Screenshot aus dem Computerspiel "The Big Con"

Mighty Yell / Skybound Games

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In „The Big Con“ spielen wir eine Teenage-Taschendiebin in den 90ern

Es ist immer wieder ein kleiner - verbotener - Rausch, der fast abhängig macht. Doch Alis ständiges Klauen ist ja für den guten Zweck. Sie braucht 97.000 Dollar, um die Videothek ihrer Mutter zu retten.

Von Robert Glashüttner

Wenn einem jemand einfach zu verdienendes Geld schmackhaft machen möchte, sollte man in der Regel vorsichtig sein. In den meisten Fällen handelt es sich um Betrug oder Abzocke. Sicher, wenn man frei von Scham und Gerechtigkeitsgefühl ist, eröffnet sich ein weites Feld an kriminellen Tätigkeiten. Die Einsteigervariante: Man kann Leute bestehlen oder in einem Geschäft etwas mitgehen lassen. Die meisten von uns probieren so etwas vielleicht ein, zwei Mal als Kind aus, werden danach zurechtgewiesen und lassen es fortan wieder bleiben.

Klauen in Videospielen ist natürlich etwas anders – das macht man ja fast ständig. Verbreiteter sind ehrlicherweise ja eher Rauben, Morden und Plündern. Hier soll es jetzt aber nicht ums virtuelle Lynchen und Looten gehen, sondern eben um die eingangs erwähnte Kleinkriminalität als auch das sogenannte Social Engineering - wenn man also Leute austrickst und manipuliert, um so an Geld und Gegenstände heranzukommen. Im Englischen gibt es dafür den schönen Begriff to con someone. Ein con artist ist auch Ali, die 17-jährige Protagonistin im 90ies Comedy-Comic-Game „The Big Con“.

Wir brauchen 97.000 US-Dollar

Hätte unsere Mutter für ihre VHS-Videothek damals nur nicht den Kredit von diesen unseriösen Halsabschneidern angenommen. Denn jetzt wollen die ihr Geld zurück, natürlich mit absurden Zinsen obendrauf. Wie kann ein durchschnittlicher Teenager da schon helfen? Taschendiebstahl ist zwar keine besonders einfallsreiche oder edle Lösung, aber wenn mal weiß, wie es geht, ist es doch verlockend. Unser Mentor ist Ted. Er ist gerade mal ein Jahr älter als wir, doch er hat die Tricks drauf. Es ist eigentlich recht einfach: Wir stellen uns hinter das Opfer, halten eine Taste gedrückt und lassen im richtigen Moment los. Kurz entschlossen ziehen die beiden gemeinsam los, um Zug um Zug den hohen Geldbetrag für Alis Mutter zusammenzuklauen.

"The Big Con, entwickelt von Mighty Yell, ist im Vertrieb von Skybound Games für Windows und Xbox erschienen.

„The Big Con“ ist eine leichtfüßige Mischung aus Comedy-Game, Adventure und Rätselspiel. Den Leuten Geld und andere Dinge aus den Taschen zu ziehen ist dabei zwar immer relevant, aber wir können auch gut Figuren manipulieren. So quatschen wir etwa einen Fahrgast im Zug so lange zu, bis er uns 50 Dollar gibt, damit wir ihn in Ruhe lassen. Wenn wir uns verstecken und dabei Charaktere belauschen, erfahren wir oft, welche Gegenstände sie haben oder besitzen wollen. Oft muss der eine um etwas erleichtert werden, das der andere gerne möchte. Easy.

Screenshot aus dem Computerspiel "The Big Con"

Mighty Yell / Skybound Games

Kleine Beträge können leicht erbeutet werden - wenn man im blauen Feld die Taste loslässt -, später wird es dann aber schwieriger. Man kann das Minigame allerdings optional auch komplett abschalten.

Von Kleinbeträgen zu großen Fischen

Bei jedem neuen Schauplatz geht es um mehr als vorher. In unserer Heimatkaff beklauen wir die Leute noch für 5 bis 20 Dollar, später kommen wir etwa in ein Glücksspielressort, wo es dann schon um dreistellige Beträge geht.

Spielerisch allzu herausfordernd ist „The Big Con“ nicht, denn das Stehlen und Gegenstände finden und kombinieren geht recht zügig voran. Man kann sich jedes Level vorstellen wie eine Mini-Sandbox mit mehreren Orten und Figuren, an denen wir uns abarbeiten können. Nicht jeder Charakter muss beklaut und genervt werden - aber, natürlich: je mehr, desto besser.

Screenshot aus dem Computerspiel "The Big Con"

Mighty Yell / Skybound Games

Wichtig für Con Artists ist nicht nur das Klauen, sondern auch die richtige Verkleidung.

Im Vordergrund steht die witzige Interaktion mit den schrägen, oft wiederkehrenden Figuren und das bunte 90er Setting im Comic-Look. Mama wird sich freuen, wenn wir mit dem großen Geld wieder heimkehren und ihren Laden retten. Sollte sie draufkommen, wie wir es erwirtschaftet haben, spulen wir aus Reue eben einen Tag lang VHS-Kassetten zurück.

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