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Voidtrain

Nearga

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Bahnfahrt ins Nichts

Auf endlosen Schienen durch eine fantastische Dimension fahren: Das Survival-Sandboxspiel „VoidTrain“ hat eines der originellsten Settings der Games-Geschichte und ist auch sonst nicht zu verachten.

Von Rainer Sigl

Eine Draisine ist ein kleines Schienenfahrzeug, das mit Muskelkraft betrieben wird. Ich wähle die Fahrtrichtung (vorwärts oder retour), löse die Handbremse, beginne am Hebel zu pumpen, und schon geht es los.

Vor meinem Gefährt ein endloser Schienenstrang, hinter mir dasselbe. Nur was über, unter, vor und hinter mir ist, ist außergewöhnlich. Im Videospiel „VoidTrain“ fahre ich auf Schienen durchs Nichts, aber eigentlich gibt es in dieser schwerelosen Paralleldimension dann doch erstaunlich viel zu sehen. Seltsame Lebewesen tummeln sich in der Schwerelosigkeit, überall schweben Trümmer und sogar kleine Inseln herum. Dazwischen finde ich das, was ich brauche, nämlich Rohstoffe, um mein klappriges Gefährt Stück für Stück zur mächtigen Lokomotive und später zum ganzen Zug auszubauen.

Sandkiste in der Schwerelosigkeit

„VoidTrain“ ist ein First-Person-Survival-Sandbox-Spiel, in dem ich sammle, baue und ums Überleben kämpfe. Die im Intro und in raren Cutscenes erzählte Story um eine okkulte Nazitechnologie, die den Weg in diese kuriose Dimension geöffnet hat, ist dabei nur Nebensache.

Mit einem beherzten Sprung darf ich mein Gefährt verlassen, gesichert durch ein langes Kabel schwimme ich dann wie ein Astronaut durch die Schwerelosigkeit. Entlang der endlosen Schienen gibt es Metall, Holz und sonstige Rohstoffe aufzuklauben, davon brauche ich auch jede Menge, um mein Gefährt immer weiter aufzurüsten. Aus Erzen und Schrott werden in der Schmelze Eisen- und Kupferbarren, an der Werkbank darf ich diese und viele andere Rohstoffe zu immer komplexeren Maschinen und Gegenständen ausbauen.

„VoidTrain“, entwickelt und vertrieben von Nearga, ist im Early Access für Windows erschienen.

Was anfangs mühsam und langsam geht, wird durch neue Gadgets im Spielverlauf zur kurzweiligen, fast meditativen Aufgabe, bei der man aber von immer gefährlicheren Monstern wie Haien oder gewaltigen Walen gestört wird. Hin und wieder fahre ich auch in Depots ein, hier darf ich mein Gefährt erweitern und muss gegen Nazisoldaten kämpfen. Der Shooter-Part ist aber nicht unbedingt die Stärke von „VoidTrain“, auch wenn es in späteren Duellen zwischen dahinrasenden Zügen noch actionreich wird.

Voidtrain

Nearga

Zug fährt ab!

Sandkiste bleibt Sandkiste, egal, wo sie steht - oder fährt. „VoidTrain“ hat ein spektakulär originelles Setting, das auch nach Stunden noch atemberaubende, bizarre Entdeckungen bietet, sein Gameplay bleibt im Vergleich dazu aber recht konventionell. Sandbox-Auskenner werden sich dabei nicht selten an „Raft“ erinnern, nur dass man in dem auf einem schnöden Ozean dahinschippert.

Trotzdem macht es Spaß, sich in diese seltsame Welt einzuarbeiten, umso mehr, wenn man sich zu viert ins Abenteuer stürzt. „VoidTrain“ ist noch im Early Access, aber schon jetzt ein faszinierender Spielplatz mit Wow-Effekt.

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