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"Venom: Let there be Carnage" Filmstills

Sony Pictures

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„Venom: Let there be Carnage“ hält nicht, was der Titel verspricht

Ein Film, der sich selbst so ausbremst wie der Mensch Eddie Brock den in seinem Körper wohnenden Venom.

Von Natalie Brunner

Bald geht es wieder ab ins Spiderverse. Davor gibt es aber Jux und Tollerei mit Venom, dem außerirdischen Symbiont, der nur allzu gern bösen Menschen den Kopf abbeißt. Er schlüpft wieder in den Körper des menschlichen Journalisten Eddie Brock, um gegen noch bösere Monster Symbionten zu kämpfen, die unter ganz menschlichen Traumata leiden.

Venom und Gemetzel im Titel - da bin ich dabei. Wie schon im ersten Venom Film aus dem Jahr 2018 spielt Tom Hardy den menschlichen Journalisten Eddie Brock und auch den in ihm lebenden, schwer zu zügelnden, außerirdischen Symbionten Venom, der nach wie vor brav nachfragt, ob er jemanden den Kopf abbeißen darf. Die beiden streiten mehr um einen Körper als dass sie sich ihn teilen.

"Venom: Let there be Carnage" Filmstills

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Venom, einer der Erzfeinde von Spiderman, ist einer meiner Lieblingscharaktere, weil er auf anarchische Weise jenseits der Moral der Superheld*innen Riege steht. Anstatt diesen Aspekt von Venom durch gewitzte Dialoge zwischen Symbiont und Wirt zu betonen, ist die Interaktion von Venom und Eddie Brock durchgängig auf dem Niveau eines für die Zuseher*innen zermürbenden Ehestreits.

Die Handlung von „Venom: Let there be Carnage“ dreht sich um das Zusammentreffen des Mensch/Symbiont Doppelpacks mit dem Serienmörder Cletus Kasady, gelangweilt gespielt von Woody Harrelson, der leider vergeblich versucht, sein finsteres Mickey Knox-Charisma zu versprühen.

Cletus sitzt in der Todeszelle und weigert sich mit irgendjemand außer dem Journalisten Brock zu sprechen, weil er über die Artikel von Brock seiner von der Regierung weggesperrten Mutanten-Freundin Frances alias Shriek Nachrichten zukommen lässt.

"Venom: Let there be Carnage" Filmstills

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Es kommt, wie es kommen muss: Auch der Serienmörder Kasady wird mit einem Symbionten, namentlich Carnage, infiziert. Wütend, rot und mit Tentakeln durchstreift die Union aus Carnage und Kasady San Francisco auf der Suche nach Freundin Shriek, die mit ihrem Schrei Köpfe zum Platzen und Gebäude zum Einsturz bringen kann.

Das Gemetzel kann oder besser: könnte beginnen. Leider bremst sich „Venom: Let there be Carnage“ selbst aus, bevor der Tentakel Body Horror in die Vollen geht. Dieses Zugeständnis an die Altersfreigabe und die nicht besonders ambitionierte Darstellung der Symbiont-Wirt-Beziehung machen „Venom: Let there be Carnage“ trotz vieler Tentakel zu einer mäßig aufwühlenden Angelegenheit.

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