FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Screenshot aus dem Videospiel "Metroid Dread"

Nintendo

Game

„Metroid Dread“ bringt die Serie an ihre Ursprünge zurück

Die erste große Games-Heldin Samus Aran ist in einem neuen Teil der Action-Adventure-Serie zurück, der nahtlos an die 2D-Spiele aus 1986 bis 2002 anknüpft.

Von Robert Glashüttner

Wie sieht eine Mischung aus dem Gehüpfe aus „Super Mario Bros“. und dem Entdecken in „The Legend of Zelda“ aus? Das Ergebnis dieser Frage sollte 1986 ein unkonventioneller Hybrid werden, aus dem heute längst eine klassische, erfolgreiche Nintendo-Serie geworden ist. Zwar sind „Metroid“ und dessen Protagonistin Samus heute, 35 Jahre nach dem Debütspiel, nicht ganz so legendär wie Mario, Peach, Link und Zelda, aber dennoch spannt die Science-Fiction-Games-Saga mittlerweile bereits rund ein Dutzend Teile. Alle paar Jahre gibt es einen neuen Teil oder zumindest ein Remake. Wie etwa 2021, wo nun vor kurzem „Metroid Dread“ erschienen ist, das zu den Ursprüngen der Serie zurückkehrt.

Biowaffen, tödliche Roboter, überdimensionale intergalaktische Monster. „Metroid“ war eigentlich immer schon ziemlich düster, ist dabei aber gleichzeitig stets auch Nintendo-typisch bunt geblieben. Ein bisschen zumindest. Samus ist vor allem durch ihre legendäre Rüstung in Rot und Gold und ihre flinken Bewegungen bekannt geworden. In „Dread“ erstrahlt der stylishe Schutzanzug zusätzlich auch in Blau.

Meistens sind wir mit Samus irgendwo unten in einem beengten, labyrinthartigen Höhlensystem. Das Ziel: Schnell wieder raus hier und zurück zum Raumschiff, indem wir laufen, springen und schießen, doch das ist natürlich alles andere als einfach. Denn die Gänge sind zahlreich, in sich verschlungen und oft auch verschüttet oder nur mit bestimmten Techniken passierbar. Das ist die Basis der Games-Gattung Metroidvania, die „Metroid“ - der Name macht es deutlich - mitbegründet hat: Man kehrt immer wieder an Orte zurück, wo man schon mal war. Meistens gibt es dort dann wahlweise etwas Neues zu entdecken, oder wir haben nun endlich eine Möglichkeit gefunden, an der Wand raufzuklettern oder diese eine bewegliche Plattform zu aktivieren.

Screenshot aus dem Videospiel "Metroid Dread"

Nintendo

An den blauen Wänden lässt es sich nicht von Anfang an klettern.

„Metroid Dread“ ist der erste Teil seit knapp 20 Jahren, der sich wieder genauso spielt wie das Original aus Mitte der 80er Jahre: Das Game findet spielerisch fast ausschließlich* auf einer 2D-Ebene statt, wir laufen dort aber nicht nur von links nach rechts (und umgekehrt), sondern auch nach oben und unten. Die verwinkelten Levels sind nicht-linear, sprich, wir müssen immer wieder auch zu Orten zurück, wo wir schon mal waren, uns nun aber etwa - Stichwort Metroidvania - ein anderer Weg offensteht, weil wir zum Beispiel einen neuen Greifarm haben oder ein automatisches Türschloss austricksen können.

*Im Gegensatz zur Unterserie „Metroid Prime“, deren Teile man aus einer 3D-Egoperspektive spielt oder Hybridvarianten wie „Metroid: Other M“, wo eine Mischung aus 2D und 3D zum Einsatz kommt.

Die Jägerin wird zur Gejagten

Samus darf sich darüber freuen, immer wieder Upgrades für ihre Rüstung zu erhalten, und die braucht es auch, denn überall gibt es kleine und größere Gegner, die wir mit unserer Blasterkanone (die praktischerweise in Samus’ rechtem Arm verbaut ist) bearbeiten.

Doch das ganze Hochrüsten unseres Raumanzugs und des Schussarms nützt nichts gegen eine besonders hartnäckige und tödliche Gefahr: die E.M.M.I.s. Ursprünglich wurden diese Roboter auf den Planeten, auf dem „Metroid Dread“ spielt, geschickt worden, um ihn auszukundschaften - doch deren KI wurde gehackt. Nun machen die E.M.M.I.s Jagd auf uns, und gegen sie hilft erst mal nur flüchten oder verstecken.

Die Passagen mit den Todesrobotern fühlen sich ein bisschen so an wie die Hunter-Killer-Szenen aus den „Terminator“-Filmen und sollen das klassische „Metroid“-Gameplay - wo stets wir die Jägerin sind - mit Katz-und-Maus-Passagen auflockern. Das gelingt durchaus: Die Notwendigkeit zu flüchten, sorgt für Spannung, und obwohl einem die E.M.M.I.s oft fangen (und Gegenwehr dann - fast - sinnlos ist), sind diese Passagen nicht frustrierend, weil es meistens mehrere Ein- bzw. Ausgänge gibt, wohin uns die Roboter dann nicht mehr folgen können.

Hervorragend präsentiert, faire Herausforderung

Wie für von Nintendo selbst entwickelte Spiele üblich, ist auch die Produktionsqualität von „Metroid Dread“ erwartbar hoch. Leveldesign, Steuerung und Präsentation sind durch die Bank fantastisch und motivierend. Das Spiel ist zwar nicht leicht und nur mäßig einsteigerfreundlich, aber auch alles andere als sperrig: Mit ein bisschen Konzentration und Geduld ist jeder Endgegner bezwingbar und jede versteckte Route irgendwann freigelegt.

Screenshot aus dem Videospiel "Metroid Dread"

Nintendo

Schön, dass es mit „Metroid Dread“ nun einen komplett neuen klassischen Teil der Serie gibt, der kein Remake oder 3D-Spiel ist. Übrigens ist „Dread“ gleichzeitig das erste „Metroid“, das – natürlich exklusiv - für die Switch erschienen ist.

Aktuell: