FM4 Gästezimmer mit Boys Noize
Musik, die uns „körperlich in Bewegung und geistig zur Ruhe bringt“, das sind die Spannungsfelder, die der Berliner Musiker auf seinem Album „+/-“ (= „Polarity“) auslotet. Anziehung und Abstoßung, alles dazwischen eben um unvorhersehbare Wege zu gehen. Nach den im letzten Jahr erschienen Album „Strictly Bvnkers Vol 1“ das im Lockdown auf Twitch entstanden ist, hat Boys Noize für „Polarity“ mit einigen seiner Lieblingskünstler*innen zusammengearbeitet.
FM4 Gästezimmer mit Boys Noize am 14.11. von 16-17 Uhr auf FM4 und im FM4-Player.
Die Liste der Künstler*innen die Boys Noize schon geremixt, produziert oder mit ihnen zusammengearbeitet hat ist lang und beeindruckend: Lady Gaga, Depeche Mode, Skrillex oder Rico Nasty. Im FM4 Gästezimmer stellt Boys Noize einige Künstler*innen vor, die ihn im Studio bei seiner Arbeit an „Polarity“ inspiriert haben und Songs, die ihn seit Beginn seiner musikalischen Laufbahn begleiten.
INXS – I Need You Tonight
Ein Pop Track aus den 90er Jahren: INXS „I Need You Tonight“ war einer der Leitmotive meines neuen Albums. Ich hab versucht so einen Song (zu machen), der im Club funktioniert, der funky, sexy ist, ein bisschen härter klingt und auf meinem Album sind so ein paar Lieder von diesem Song auch beeinflusst.
Roisin Murphy – Something More (Soulwax RMX)
Das ist von einer meiner Lieblings Künstlerin Rosin Murphy. Sie hat im letzten Jahr ein neues Album releast, was mir sehr gut gefällt und ich schon öfter durchgehört habe. Und dann kam auch noch ein Remix von meinen Lieblings-Brüdern aus Belgien, nämlich Soulwax. Die haben den Song „Something More“ geremixt. Soulwax ist für mich einer der besten Produzenten der Welt. Sie haben mir auch bei einem Song auf meinem Album, nämlich „Love & Validation“ bei dem Mix geholfen.
Depeche Mode - Strange Love
Depeche Mode, eine der Bands, die mich auch viele, viele Jahre lang begleitet haben, ich auf vielen Konzerten war und ich auch schon zwei, drei offizielle Remixe machen durfte. Für mein neues Album „Polarity“ ist auch der Sound von Depeche Mode, gerade so der Anfangs-Sound in den 80ern auch sehr entscheidend gewesen.
Rico Nasty - Smack A Bitch
Rico Nasty, eine Rapperin aus Amerika. Es gab den Songs „Smack A Bitch“, der mir sehr gut gefallen hat, wo ich das erste Mal gedacht habe WOW! Da traut sich jemand ein bisschen heraus aus dem üblichen Trap, nämlich mit harten Metal-Gitarren á la Beastie Boys oder Metallica. Und kurz darauf musste ich sie auch kontaktieren und wir waren im Studio und haben zusammen einen Song aufgenommen auf meinem Album nämlich „Girl Crush“ ist da entstanden. Ich habe so was wirklich sehr, sehr selten, dass ich jemanden aus dem Rap Bereich treffe, der offen ist auf ein 90 bpm Industrial-Techno-Beat rauf zu singen oder gar zu rappen. Und das ist wirklich das erste Mal in meiner ganzen Laufbahn als Produzent passiert, dass ich jemanden treffe wie Rico Nasty, die so cool ist.
DAF - Brothers (Gabi Mix)
Deutsch Amerikanische Freundschaft! Auch eine Band der späten 70er und hauptsächlich 80er Jahre, bekannt durch wavigen Punk und polarisierenden Sound und Image. Und dann gab es die große Veränderung, nämlich Ende der 80er, als sie auf einmal angefangen haben House Tracks zu produzieren. Damals waren sie auch beeinflusst von dem Club-Sound, der zu der Zeit entstand, um House Musik. Und ich glaube, sie waren sogar mit der Berliner Legende Westbam auf Tour, der damals ja einer der ersten Club DJs war, der House und Techno nach Deutschland gebracht hat in die Clubs. Ganz interessant zu sehen, wie der Sound sich in diesen House Sound verändert hat. Der Song „Brothers“ im Gabi Mix, der ist für mich auch so ein Motiv für den Sound, den ich so ein bisschen fahr auf meinem neuen Album.
Debbie Deb - When I Hear Music
Ein Klassiker aus den 80er Jahren. Den Song habe ich zusammen mit Abra im Studio gehört, als wir schon „Affection“ aufgenommen haben und es war einer der references sozusagen. Abra wollte unbedingt so eine Art Freestyle - den style des Songs nennt man tatsächlich Freestyle - so Breakbeat mit RNB Vocals. Ein toller Track kann man auch immer noch sehr gut spielen im DJ-Set.
Villager – Nobody
Als nächstes möchte ich euch einen neuen Künstler vorstellen, den ich gerade auf Boys Noize Records gesignt habe. Villager heißt er und ist einer der jüngsten Produzenten auf unserem Label, der mich wirklich jeden Monat aufs Neue beeindruckt mit dem, wie schnell er sich einfach als Produzent weiterentwickelt. Und von seiner neuen EP ist der Song „Nobody“ wirklich ein Meisterwerk.
Abra ft Playboi Carti - Unlock It
Ein Song, den ich für sie produziert habe, mit ihr zusammen tatsächlich auch und wahrscheinlich eine eher unübliche Produktion meiner Seite, aber ich liebe es halt auch rappend bisschen unterwegs zu sein und Rap Beats zu machen. War früher schon immer ein Traum von mir und jetzt kann ich es ein bisschen ausleben mit Künstlern wie Abra featuring Playboi Carti.
Kelsey Lu – Shades of Blue
Als nächstes hören wir Kelsey Lou, eine meiner absolut Lieblings Künstlerin. Ich habe sie das erste Mal auf einem Live-Konzert in Los Angeles gesehen, da hat sie einfach mit ihrem Cello in einem großen Raum performt und es war wirklich magisch, wie sie alleine mit ihrem Cello die Energie des ganzen Raum füllen konnte und hat dann mit ihrem Cello relativ experimentelle Dinge auch noch gemacht, Beats daraus gestaltet und Bassline geloopt mit ihren Paddles und dann darüber gesungen und danach wurde ich Fan. Habe viel Musik von ihr entdeckt, die eher auch ein bisschen ruhiger ist und hatte dann das große Glück, dass wir auch im Studio zusammen waren und zwei Songs für mein neues Album „Polarity“ aufgenommen haben. So richtig Gänsehaut Momente mit ihr zusammen im Studio. Aber hier jetzt erst mal ihr eigenes Lied: „Shades of Blue“.
A.G. Cook – Stargon (Boys Noize RMX)
Das ist mein neuer Remix für A.G. Cook. Ich habe mir das Lied „Stargon“ ausgesucht und das ist im Moment auch einer meiner Closing Tracks meiner DJ-Sets. Absolute Euphorie in diesem Song.
Publiziert am 14.11.2021
