FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Forgive Me Father

Byte Barrel

Horrorspaß für Trash-Feinschmecker

Der Retroshooter „Forgive Me Father“ ist schon im Early Access ein gelungenes Zombie-C-Movie zum Spielen.

Von Rainer Sigl

Italienische Zombiefilme genießen bei Horrorfilmfreunden Kultstatus. Die trashigen C-Movies aus den Achtzigerjahren haben großartige deutsche Titel wie „Ein Zombie hing am Glockenseil“ und sind ein großer Spaß für Splatterfreunde. Es ist die Mischung aus ernstgemeintem, ziemlich grausigem Horrorkitsch und sichtlich billiger Produktion, die den Reiz dieser Filme ausmacht.

Genau diesen Reiz verströmt auch „Forgive Me Father“. Das ist ein First-Person-Horror-Shooter, in dem ich als Priester mit Kruzifix und Schusswaffen rabiat gegen das Böse kämpfe. Die lose erzählte Hintergrundstory schwafelt von Lovecraft’schen Monstergöttern. Bevor wir gegen die etwas unternehmen können, müssen wir aber erst einmal eine völlig überrannte Stadt von Untoten befreien.

Cartoon-Zombies mit Augenzwinkern

Die genretypisch hungrigen Monster kommen in verschiedenen Varianten, gefährlich sind sie aber alle. Rabenschwarzer Humor kommt dabei nicht zu kurz: Manche der Zombies haben einen abgehackten Kopf in der Hand, wenn ich sie per Headshot erledige, setzen sie einfach den auf und schlurfen weiter heran. Die fetten grünen Untoten mit Anzug und Hut krabbeln auch als Torso weiter in meine Richtung, und bei den bösen Kultisten schauen Tentakel aus der Kapuze.

„Forgive Me Father“, entwickelt vom Danziger Studio Byte Barrel und im Vertrieb von 1C Publishing, ist im Early Access für Windows erschienen.

„Forgive Me Father“ ist blutiger Horrortrash, weil aber die Grafik im schicken Comic-Look gehalten ist, kommt eher augenzwinkernd als furchterregend daher. Je mehr ich übrigens gegen die gruseligen Monster kämpfe, desto mehr wird mein Verstand in Mitleidenschaft gezogen, aber: „Madness makes you stronger“, wie mir das Spiel verrät - wenn ich am Ende meiner psychischen Kräfte bin, putze ich die Gegner bedeutend schneller weg.

Forgive Me Father

Byte Barrel

Interessante Mischung

„Forgive Me Father“ ist ziemlich herausfordernd geraten, genauso wie seine Retro-Vorbilder. Das klassische „Doom“ aus dem Jahr 1993 ist hier die Blaupause, auch technisch. Das heißt: Die Monster sind keine eckigen Polygon-Gestalten, sondern flache Sprites. Tatsächlich passt der 2003 mit dem vergessenen Klassiker „XIII“ erstmals eingeführte Celshading-Comiclook hervorragend zum Horror-Trash. Mit modernen Lichteffekten sieht diese Mischung vor allem in Bewegung durchaus stimmig aus.

Was auch modern ist, ist ein Talentsystem, durch das ich mich auf einzelne Waffen spezialisieren oder zusätzliche Fähigkeiten freischalten kann. Momentan ist „Forgive Me Father“ noch für ein paar weitere Monate im Early Access, der ebenso trashige wie stylische Horrorshooter macht aber schon jetzt viel Spaß - vor allem, wenn man ein Herz für den Charme fast vergessener C-Movies mitbringt.

mehr Rainer Sigl:

Aktuell: