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Aktueller Musiktitel:

Oskar Haag tanzt zusammen mit anderen

Oskar Haag

fm4 soundpark weekly

Neues von Oskar Haag, Sophia Blenda, Resi Reiner u.v.m.

„Wir halten dich weiter ohne Ungeduld“ - Sophia Blenda schreibt den Satz der Woche. Die österreichische Musikwelt und ihre aktuellen Highlights.

Von Lisa Schneider

„Der europäische Sound von heute und morgen“ wird jährlich im Rahmen des Music Moves Europe Talent Award gesucht - und natürlich gefunden. Dieser Award ist ein Preis der Europäischen Union, der jedes Jahr aufstrebende Künstler*innen auszeichnet. Und unter den Nominierten für das Jahr 2022 ist einmal mehr eine österreichische Band: Friedberg.

Spätestens seit dem Frühjahr 2020 kennen sich auch Anger gut mit Awards aus, in besagten wärmer werdenden Wochen haben sie nämlich den FM4 Award beim Amadeus entgegengenommen. FM4 Redakteur Florian Wörgötter hat Nora Pider und Julian Angerer in einer neuen Folge der besten Spaziergeh-Reportageserie der Welt, „FM4 im Viertel“, daheim in Brixen in Südtirol besucht. Oben am Berg gab’s dabei sogar eine ganz von Autotune befreite Premiere zu hören.

Es soll ja Menschen geben, bei denen sich das Wetter in den Musikhörgewohnheiten spiegelt. Wer also genug hat von Joy Division und Co. könnte kurz umschwenken auf einen etwas leichteren, aber schon noch immer gut trübsinnigen Musikentwurf. Manic Youth haben gerade ihr Album „Funland“ veröffentlicht. Und wer lieber nur Instrumente mag und den Trübsinn auch nicht besonders, dem sei das Album „Shuffle Waffle, Muffle Duffle And Other Stories Volume 1“ von My Friend Peter empfohlen.

Für die, denen das Wetter scheißegal ist, weil sie an gebrochenem Herzen leiden: Hört euch mal Resi Reiner an. Resi Reiner mag Vicky Leandros, Schlager und Indie und macht jetzt selbst Indie-Schlager mit Popnote. Dass das mit dem Schlager und dem Indie ein Widerspruch in sich ist, macht das Ganze noch ein bisschen besser. „Tischtennis“ ist die seit langem schönste Metapher für eine zerbröselnde Beziehung, da treffen die Jane-Austen’schen verliebten Idioten den Ball nicht einmal. Keiner hat’s je böse gemeint.

Noch ein paar Musikvideos der Woche:

Sophia Blenda „Wie laut es war“

Einer der letzten großen Paukenschläge 2021, das ist die erste Debütsingle von Sophie Löw als Sophia Blenda, die wir sonst als Sängerin und Texterin der Postpunkhelden Culk kennen.

Fans von Aldous Harding haben es vielleicht schon erraten. Da gab es ein Lied auf deren hochgelobten, 2017 veröffentlichten Album „Party“, es eröffnet die Platte und nennt sich „Blend“. Gute Künstler*innennamen sind eben im besten Fall gut ausgesucht, so ziemlich alles an Aldous Harding ist fantastisch: ihr Auftreten, ihr entfesselter Ausdruck, aber vor allem ihre Texte zwischen Geheimnis und Überraschung. Gedankenfallen und unergründete Räume: Ganz ähnlich darf man auch „Wie laut es war“, die erste Single von Sophia Blenda, hören und lesen.

Auch Christoph Sepin hat sich für den „Song zum Sonntag“ seine Gedanken über diese hervorragende Debütsingle gemacht.

Ein Gedicht, ein Lied. „Kammerpop“ steht da im Pressetext, es stimmt schon so. Das ist Musik, die ohne Band auskommt, aber nicht ohne große Instrumentierung. Oder ohne große Worte: Sophia Blenda ist eine der besten Texterinnen Österreichs. Ihre Sprache ist klar und stark, aber nicht nackt und kalt, sondern bis oben voll mit Bildern. Selbstfindung und die Möglichkeit glücklicher Momente, die Fesseln der Vergangenheit und der Schmerz im Jetzt. Und das alles in einem einzigen Lied.

Oskar Haag - „Stargazing“

Standing ovations in der Wiener Karlskirche, Juli 2021. Das Popfest ist auch heuer traditionsgemäß in diesen heiligen Musikhallen zu Ende gegangen. Und Oskar Haag war gerade mal 15 Jahre alt, als er da allein mit seiner Gitarre vor dem Publikum saß.

Gut ein halbes Jahr später hat Oskar Haag endlich seine erste, offizielle Single veröffentlicht. „Stargazing“ ist einer dieser minimalistisch arrangierten, aber immer auf den Punkt genau getroffenen Popsongs, bei denen schon im Titel die Liebe zu Bowie, Beatles und den ganzen anderen Großen mitschwingt. Ein Instagram-User schlägt dabei aber eine besonders schöne Brücke in die Gegenwart: Er bekäme totale Harry-Styles-Vibes, wenn er sich das anhört und ansieht, schreibt er unter ein Posting von Oskar. Genauso wie es sein sollte, empfindet er das als großes Kompliment.

HVOB - „Bruise“

„Die härteren Parts werden härter, die weicheren Parts werden weicher.“ So umreißen Anna und Paul von HVOB ihr neues Album, das nächstes Jahr erscheinen wird. Die Mitte ist fad. Und „Bruise“, die erste Single, ist es nicht.

Das drückt auf Brust, Kopf und Kiefer, wenn der gute, alte Techno zu pumpen beginnt und man hineinkatapultiert wird in eine Zeit, als enges, exzessives Tanzen noch erlaubt war. HVOB preschen in den Club mit einer ganz eigenen Eleganz, das mag an der Stimme, das mag an der Inszenierung liegen. Wenn du beim ersten Date angeben willst, flüsterst du deinem Gegenüber bei diesem Lied ins Ohr, es sei dein aktueller Lieblingssong.

Sharktank - „Too Much @ MENT Session“

Keine Zeit und Lust auf Livemusik-Entzug, deshalb haben Sharktank da was für euch - respektive fürs Showcasefestival MENT - aufgenommen. „Too much“ stimmt in diesem Fall natürlich gar nicht.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Wenn ihr wissen wollt, wie gutes Social-Media-Marketing aussieht, folgt der Band Schapka auf Instagram. Wenn nicht, hört euch ihre neue Krachmacher-Single „Showdown“ an, ein Cover der lieben Freunde von Just Friends and Lovers.
  • Da kämpft sich wer durchs Drunter und Drüber, das Leben heißt, das musikalische Ergebnis bleibt trotzdem rund und angenehm für den Sonntagmorgen. Liz Metta mit „Fragile & Strong“.
  • „HipHop, R’n’B und Soul im Bandkontext ist unsere Homebase, unser Zuhause, unser Soulfood - das hält uns zusammen“, erzählt Stephan Paulitsch von Almost Famous. Diese Köstlichkeiten teilen sie natürlich gern mit der Welt: „N.O.M.B.“ heißt die aktuelle Single.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Da mausern sich zwei Richtung Meta-Ebene: „blah blah“ heißt die neue Single von Dramas, die gut mit Belanglosigkeit und Substanzfragen spielt. Wer das Pop-Game gut spielt, darf dem Nihilismus frönen.
  • Packt die Sagan wieder aus, es ist Zeit für musikbegleitende Lektüre. „Bonjour Tristesse“ heißt der tolle Roman und jetzt auch ein gar nicht so arg trauriges Lied Marke Tatort von Salò.
  • „Ich glaub’, um drei Uhr morgens fangen oft die besten Dinge an“, singen Strandhase, dabei wissen wir doch spätestens seit „How I Met Your Mother“, dass es genau umgekehrt ist (nach zwei Uhr morgens passiert nichts Gutes mehr!). Naja, lassen wir die Band mal Überzeugungsarbeit leisten: „Streuner“ als Soundtrack spätnachts in Begleitung der letzten Zigarette.
  • Still I’m coming back to you“: Manche Menschen lassen einen auch trotz coolstem Basslauf nicht los. Sladek schreiben sich mal wieder Groove, Gespür und die gute Verzweiflung auf die Fahnen.
  • Orwells Tierfarm und Bojack Horseman: Für die Folkpopband Witwer hat Sebastian Freudenschuss vom Wiener Animationsstudio Bounty ein sehr gelungenes Video zum Lied „Taube“. gedreht. Nicht umsonst ist es beim Festival Best Austrian Animation in der Rubrik „Musikvideo“ nominiert.
  • Ein Schulball in den späten 90ern oder Nullerjahren, die Zeit ist schon weit vorgerückt und die Bowle ist auch aus. Dann kommt dieses Lied: Curb mit „Spit you out“.
  • Eli Preiss hat gerade mit Gola Gianni einen neuen Song namens „D.O.D.“ rausgebracht. Viel wichtiger aber an dieser Stelle ist der beste Advent-Content für euch: Der SwiftCircle (diesmal vertreten von Bibiza, liebcozy, prodbypengg und Eli herself) hat die erste Folge „Swiftmess“ aufgenommen. Es geht um den Adventkranz!
  • Für Menschen in Österreichs Gegenden, bei denen leider schon wieder nur Gatsch statt schönes Weiß vor der Tür liegt: „Dezemberschnee“ von Les Machines Molles holt euch die Stimmung zumindest auf den Bildschirm.
  • Letzten Donnerstag haben wir endlich, endlich die erste, offizielle Single von Oskar Haag als exklusive Premiere gehört, Clemens Fantur hat die Newcomerin und Singer-Songschreiberin Liz Metta vorgestellt, und Florian Wörgötter war mit Anger in Brixen spazieren.
  • Und im Soundpark am Sonntag mit Christian Pausch gab es vor allem viel Livemusik von Ankathie Koi, Alicia Edelweiss, Katie Trenk und anderen mehr zu hören - ebenso wie die neuesten Lieder von Dramas bis Pauls Jets.

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