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Mensch mit Schutzmaske vor Laptop

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Marc Carnal

Aufeinander zugehen in einer gespaltenen Gesellschaft

Die Corona-Pandemie spaltet unsere Gesellschaft. Gerade jetzt ist es wichtig, einander zuzuhören und die Hand auszustrecken.

Eine Kolumne von Marc Carnal

Nie waren die Gräben zwischen uns größer. Die Stimmung ist aufgeheizt, Proteste werden aggressiver und Kontroversen extremer. Rechte und esoterische Milieus erfahren massiven Zulauf, das Vertrauen in Demokratie und etablierte Medien schwindet. Der Riss, den die Corona-Krise durch unsere Gesellschaft gezogen hat, geht quer durch politische Lager, Freundeskreise und Familien.

Doch was können wir tun, um diese Spaltung zu überwinden? Was kann jede*r einzelne von uns dazu beitragen? Es sind Kleinigkeiten, die zählen. Die scheinbar unbedeutenden Gesten. Einfach mal zuhören, eine andere Warte einnehmen, die Sicht des Gegenübers zumindest für möglich halten. Auch wenn wir nur in winzigen Schritten aufeinander zugehen, sind wir irgendwann am Ziel.

Verständnis zeigen!

Wenn zum Beispiel die Friseurin die FFP-Maske unters Kinn zieht, um nicht zu ersticken bei der Erklärung, warum sie sich ganz sicher nicht das Erbgut mit einem mRNA-Impfstoff zerstören lässt, einfach ruhig bleiben und Verständnis zeigen. Es ist schließlich ihre eigene und ganz persönliche Entscheidung, wenn sie das mit dem Testen nicht ganz so genau nimmt und ein paar Omis mit der Omikron-Variante ansteckt.

Drehen die Nachbarn im Lockdown bei der Ansteckungs-Party den Bass ein bisschen zu laut auf, nicht gleich die Polizei rufen! Wieso nicht anläuten und eine Flasche Wein vorbeibringen? Wer wird denn plötzlich spießig werden! Man war doch selbst auch mal jung und völlig verantwortungslos.

Auch mal ein bisschen Spaß verstehen! Wenn die Godi auf Whatsapp ein Wegscheider-Video über die linksversiffte Impfdiktatur weiterleitet, nicht immer so entsetzt tun oder ihr mit irgendwelchen seriösen Statistiken kommen. Warum nicht mit einem lieben Lol-Emoji antworten? Der Wegscheider ist doch Satiriker, der meint das alles gar nicht so ernst!

Auch mal was zulassen!

Wenn Querdenker eine Krankenhaus-Zufahrt blockieren, nicht immer mit Unverständnis und Wut reagieren! Vielleicht wollen die Demonstrierenden ja gar keinen Schaden anrichten, sondern nur auf etwas überspitzte Weise Schwachstellen in unserem Gesundheitssystem aufzeigen?

Teilt der Arbeitskollege ein Interview von kritische-newz.eu.biz mit einem russischen Astrophysiker, der die Demokratie durch FFP2-Masken gefährdet sieht, nicht gleich widersprechen! Einfach mal draufklicken und in Ruhe lesen. Vielleicht hat er ja recht und die ganzen Virolog*innen, die sich ihr halbes Leben lang nur mit Viren und Pandemien beschäftigt haben, sind vielleicht schon ein bisschen betriebsblind?

Wenn sich neben dir am Doppelsitz ein maßnahmenkritischer Fahrgast bei erstbester Gelegenheit die FFP2 runterreißt und dir aus nächster Nähe seine Aerosole auf Gesicht und Jausenbrot ballert, nicht sofort maßregeln oder den Schaffner rufen. Auch mal was zulassen! Warum nicht gleich die Chance beim Schopf packen, dieses verdammt Corona endlich hinter sich zu haben?

No risk, no fun!

Empfiehlt die Yoga-Lehrerin als Covid-Prophylaxe statt der gefährlichen Impfung die regelmäßige Einnahme von Galgant-Globuli bei Vollmond, nicht reflexartig belächeln! Warum nicht einfach ausprobieren? Und den Booster ein bisschen verschieben? No risk, no fun!

Marschiert der wutbürgerliche Arbeitskollege bei der FPÖ-Demo mit, nicht sofort ins rechte Eck stellen! Lieber Verständnis zeigen, dass er sich Sorgen um die Zukunft seines, nein UNSERES Landes macht. Man ist schließlich noch lange kein Nazi, nur weil man bei einer Demo Schulter an Schulter mit Nazis Nazi-Parolen schreit.

Kündigt ein besorgter Bürger per Facebook-Nachricht an, einen für diese verfassungswidrige Impf-Propaganda brutal umzubringen, nicht gleich hysterisch werden! Lieber das Gespräch suchen und zuhören. Vielleicht hat man die Morddrohung ja einfach nur in den falschen Hals bekommen?

Hände ausstrecken!

Wenn wir alle wieder ein bisschen zusammenrücken, haben wir die historische Chance, geeint und gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Gräben zwischen uns noch größer werden. Zusammenhalten statt weiterspalten! Wir schaffen das.

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