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Autos im Stau, daneben besetzte Baustelle

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Aus für den Lobautunnel?

Gerüchten zufolge soll der heftig umstrittene Lobautunnel, der als Teil der Wiener Außenring-Schnellstraße vorgesehen war, jetzt doch nicht gebaut werden.Im Protestcamp will man auch dann weiter Widerstand leisten, wenn Autobahnen ohne den Tunnel gebaut werden.

Von Christoph „Burstup“ Weiss

Seit Monaten wird im Norden Wiens auf besetzten Baustellen gegen den geplanten Lobautunnel demonstriert. Weil es zwar Gerüchte, aber noch keine konkreten Aussagen seitens der Regierung gibt, wissen auch die Menschen im Protestcamp noch nicht, wie es weiter geht. Sie sagen aber: Mit halben Lösungen werden sie sich nicht zufrieden geben.

Seitens des Ministeriums wollte man die Gerüchte heute „weder dementieren noch bestätigen". Umwelt- und Mobilitätsministerin Leonore Gewessler ließ in den letzten Monaten das Projekt Wiener Außenring-Schnellstraße evaluieren.

Das Ergebnis steht noch nicht fest, derzeit werden drei mögliche Varianten kolporiert: Das Projekt wird so gebaut wie geplant, also mit S1 und Lobautunnel. Das Projekt wird gestoppt. Oder, und dieses Gerücht hält sich heute am hartnäckigsten, der erste Streckenabschnitt (von Süßenbrunn bis Groß-Enzersdorf) mit Stadtspange wird gebaut, der zweite Abschnitt mit dem Lobautunnel bis Schwechat nicht.

Letzteres würde bedeuten, dass der Transitverkehr weiter mitten durch Wien rollt. Für Lena Schilling von #LobauBleibt ist das eine halbe Lösung: “Grundsätzlich ist klar, dass wir uns gegen das ganze Lobau-Projekt stellen. Denn es besteht ja aus mehreren Teilen: oben der S1, dem Lobautunnel, der Spange und der Stadtstraße. Dieses Konzept macht nur zusammenhängend Sinn. Jetzt also faule Kompromisse einzugehen, wäre eine noch größere Katastrophe.”

Dagegen würde sich die Bewegung auch starkmachen, wenn der Lobautunnel nicht gebaut würde, #LobauBleibt sei allgemein gegen den Bau von Autobahnen: “Jeder Meter Autobahn mehr ist eine Katastrophe in bezug auf die Klimakrise. Es hat erst letztens eine Studie gezeigt, dass 63 Prozent der Österreicher*innen gegen den Bau von Autobahnen sind. Mit diesem Trend sollten wir weitergehen.”

Im Protestcamp wundern sich die Menschen, woher heute die Gerüchte in den verschiedenen Medien stammen und warum es noch keine konkreten Informationen gibt. Ministerin Gewessler will die Ergebnisse der Evaluierung und die daraus resultierenden Pläne am Mittwoch um 9 Uhr in der Früh bekanntgeben.

Lena Schilling: “Wir werden die Pressekonferenz sehr gespannt gemeinsam im Camp verfolgen. Und der Protest wird weitergehen. Mit der Absage des Tunnels wäre ein großer Teil geschafft, aber die Stadtstraße macht dann noch weniger Sinn und darf so nicht gebaut werden. Sollte nur ein Teil gebaut werden, wäre das noch viel absurder. Das heißt, wir werden Widerstand leisten und den Grünen und der SPÖ ganz genau auf die Finger schauen.”

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