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Lobaucamp-Aktivsten stoßen an, Prost

Burstup

Freude und Skepsis in den Lobau-Camps

Heute Früh wurde das Gerücht bestätigt: Der umstrittene Lobautunnel wird nicht gebaut. Weil aber nicht das ganze Projekt hinfällig ist - der Tunnel war ja nur Teil eines großen Autobahn-Projekts - gab es in den Protest-Camps der “Lobau Bleibt”-Bewegung heute Jubel gemischt mit Skepsis und Lust auf fortgesetzten Protest.

Von Christoph „Burstup“ Weiss

Auch Kälte und Regen der letzten Wochen haben die Aktivist*innen in den Lobau-Camps nicht davon abgehalten, weiter zu protestieren. Heute sind in den Zeltstädten - angesichts der Verkündung des Baustopps - alle der Meinung, dass es sich ausgezahlt hat. “Es ist einer der größten Erfolge der Klimabewegung in Österreich”, sagt ein junger Aktivist. “Who shut shit down? We shut shit down!” wird skandiert. Ein Protestierender sagt: “Es war ein erster wichtiger Schritt, das Naturschutzgebiet Lobau zu retten”, als einen “wichtigen Etappensieg” bezeichnet es ein anderer.

Lobaucamp-Aktivisten trinken Sekt

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Als Etappensieg sehen die Protestierenden den heute verkündeten Baustopp deshalb, weil nun zwar Planung und Arbeit für den Lobautunnel und die Nordostumfahrung offiziell eingestellt sind, nicht aber jene der sogenannten Stadtstraße. Sie ist nicht von der Evaluierung durch das Ministerium betroffen, weil sie von der Stadt Wien errichtet werden soll. Die Aktivistin Lena Schilling sagt dazu: “Im Moment reden wir da von einer Stadtautobahn - einer Straße mit vier Spuren und bei den Auffahrten mit sechs Spuren. Eine Autobahn ist auf keinen Fall eine Lösung. Die Frage ist, was Bürgermeister Michael Ludwig jetzt als Kompromiss eingehen würde. Wir sind nicht besonders kompromissbereit - und damit bisher ja auch ganz gut gefahren.”

Besprechung im Lobaucamp

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Der Protest soll also, darüber sind sich in den Lobaucamps alle einig, weitergehen. “Natürlich ist der Kampf noch lange nicht gewonnen”, sagt ein Aktivist. “Wir sind nicht nur gegen den Bau der Stadtstraße und der Lobau-Autobahn, sondern auch für Klimagerechtigkeit. Dieser Kampf ist ein langer.” Ein anderer stimmt ein: “Wir bleiben hier!” Tatsächlich sollen auch die Zeltstädte der Protest-Camps bleiben. “Solange nicht alle Bauprojekte gestoppt sind, protestieren wir”, sagt Lena Schilling. “Aber jetzt ist klar: Die Stadt Wien hat es in der Hand.”

Schon heute Abend, um 18 Uhr, wollen die Protestierenden aus dem Camp vor die SPÖ-Zentrale in Wien ziehen und ihrer Forderung nach einer Einstellung des Projekts Stadtstraße Nachdruck verleihen.

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