FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Adaolisa

Adaolisa / Matches Music

fm4 soundpark weekly

Neues von Adaolisa, Oxyjane, Apollo Sissi u.v.m.

Alle haben Heimweh oder Liebeskummer, manche schreiben gute Lieder darüber. Die österreichische Musikwoche im Überblick.

Von Lisa Schneider

Manic Youth "Funland" Albumcover

Manic Youth/Sissi Records

„Funland“ heißt das neue Album von Manic Youth.

Sie haben ein Album geschrieben und es „Funland“ genannt, nicht nur wegen, aber vielmehr trotz der Weltlage. Manic Youth sind unser FM4 Soundpark Act im Dezember, weil sie wissen, wie man das macht, mit der gut verzerrten Gitarre und der Nostalgie, die nicht immer alles verklären muss.

Wer sich genau da musikalisch zuhause fühlt, wird vielleicht auch das erste Album von Combat Beach mögen: Genretechnisch eher mehr im Slacker-Lo-Fi-Bereich, gelingt es hier ganz ähnlich, mal die Augen zuzuschlagen und sich da irgendwo in den Gedanken ein neues Zuhause zu suchen. Und in der Musik natürlich. Unbedingter Anspieltipp: „Kristen Stewart 2016.“

Adventzeit ist die Zeit, in der man Gutes tun könnte, so man möchte, und das geht selten besser als beim Good Games Festival. Von 9. bis 12. Dezember rufen FM4 und Austrian Entertainment einmal mehr zu Charity auf - und haben zu diesem Zweck ein gutes Programm zusammengestellt. Mit dabei sind beliebte Streamer*innen, Musiker*innen (ANGER, Oska oder DRAMAS) und weitere Gäste. Alles, was gespendet wird, geht an unser heuriges Licht-ins-Dunkel-Projekt, bei dem Spenden für ein neues Tiroler Frauenhaus gesammelt werden. Den genauen Ablaufplan des Online-Festival-Wochenendes gibt’s hier.

Adventzeit ist auch - zumindest bald schon - die Zeit, in der viele Menschen dankbar sind für Last-Minute-Geschenktipps. Wie hat erst kürzlich Mavi Phoenix gesagt? „Wenn einem jemand wichtig ist, dann nicht einfach zur Tankstelle rennen und irgendeinen Mist besorgen“. Lieber vielleicht einen Gutschein, etwa einen für die erste, sehr gute EP von Adaolisa. Dass Adaolisa nicht nur höchst talentierte Songschreiberin, sondern auch Sängerin ist, wissen wir nicht erst, aber umso mehr seit ihrer FM4 Acoustic Session im Jänner. Neben der Musikliebe zu früheren Jahrzehnten (die 90er!) sind die Lieder von Adaolisa trotz Overall-Smoothness immer eine knackige Punktlandung.

Und noch mehr neue Musikvideos:

Oxyjane - „Don’t Take It For Granted“

„I feel alone when you’re with me“ singt Selina Galka von Oxyjane mit einer Stimme, die herrlich sanft mit den Gitarrenriffs kämpft. Natürlich gewinnt sie: Es ist eine Geschichte, die man kennt, es ist der Alltag, die Fadesse und viel schlimmer noch, das Selbstverständnis.

Weil die Mitglieder von Oxyjane nicht nur gut an den Saiten sind, sondern auch mit textlichen Doppelbödigkeiten, ist das mal mehr, mal weniger traurig gemeint. Wer seine Grungepoplieder so gut schreibt, wird nicht lange über deren Inhalt verzweifeln. Und Nachschub ist am Weg: Früh im nächsten Jahr werden Oxyjane via Numavi Records ihr erstes Full-Length-Album veröffentlichen.

Apollo Sissi - „Maradona“

Da ist schon wieder jemand nach Zypern geflogen und hat uns daheim vergessen. Am Telefon schwärmt Apollo Sissi mehr noch als über sein neues Lied vom Videodreh mit all diesen argen Rallye-Autos, den zum Kitsch hin schönen Sonnunter- und aufgängen und allem, was noch toll ist am herbstlichen Mittelmeer.

Das Lied jedenfalls ist keines, das im Stadion mal frühere, glorreiche Fußball-Momente heraufbeschwören wird, es ist eher wie das letztnötige Anstacheln vorm Ausgehen. Ein Lied für die Rituale vor dem Spiegel („Selbstreflexion“!). Apollo Sissi, im Gespräch ein bedachter, zurückhaltender Mensch, kann protzen, wenn das Spotlight auf ihn fällt. Am schmalen Grat zwischen Angeberei und Wissen pendeln seine Texte zwischen weißen, schneeförmigen Substanzen und Beethovens Neunter. Große Töne, aber er kann/kennt sie eben.

Nature Swim - „Slow Corners“

Slow Core ist ein hierzulande weitgehend unbeackertes Genre, aber jetzt gibt es da eine neue Band. Sie heißt Nature Swim und hat gerade ihre erste Single veröffentlicht, betitelt „Slow Corners“. Kurt Vile, Courtney Barnett, Alice Phoebe Lou - das alles haben sie gern gehört, in die Länge gezogen, verdichtet und atmosphärisch zum dicken, weichen Wattebausch aufgebläht. „Slow Corners“ ist Lied und Meditation, wie es so passiert in besagtem Genre, in dem es um die schöne Langsamkeit geht.

Bibiza - „Finger weg“

Fragt man Bibiza, wie’s aussieht, mit dem HipHop und so generell, vermutlich wird er schnaubend lachen und mit der Hand wedeln. So, dass man weiß, da hat einer seine musikalische Heimat zwar nicht hinter sich gelassen, aber für den kommenden Musiklebensabschnitt mal eben kurz zurück aufs Regal gestellt.

„Indie-Bibi“ ist ein schöner Spitzname und auch die Lieder klingen gut: In letzter Zeit hat niemand die Blur-Gitarren besser gestohlen als Bibiza auf „Finger weg“, einem laut Eigenaussage „durchaus aggressiven“ Song. Naja, es geht immerhin um Frauen, deren Verteidigung und Fäuste. Macho, Gitarre, aber Bibiza kann eh mehr, das wird er mit seinem Album beweisen. Es erscheint diesen Freitag.

AUTPUT mit Anthea

Emy May und Flora Fee sind das Team hinter AUTPUT, für jede neue Folge ihres Formats stellen sie ein neues Team zusammen. Produziert wird ein Video, das die ausgewählte Musikerin, den ausgewählten Musiker näher vorstellt, aber ohne die klassische Interview- oder Musikvideosituation. Sondern immer eben so, wie besagter Act sich gerne zeigen und erzählen möchte. Dieses Mal war Hyperpop-Musikerin ANTHEA an der Reihe, und wo soll es da anders hingehen als in ein schillerndes Puppenhaus-Wunderland. Inklusive Performance!

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Einmal im Leben so einen Lauf haben wie Mavi Phoenix: Schon wieder ist ein neues Lied da, diesmal Marke Dreampop: Mavi Phoenix hat mit „Only God“ ein überspitztes Liebeslied geschrieben, es ist der Opening-Song seines im Februar erscheinenden Albums „Marlon“.
  • Er hat seine Wohnung in Wien gekündigt, seine Gitarre geschnappt und ist nach Frankreich gefahren. Was nach Lebensziel für viele klingt, hat RUHMER wahr gemacht, und vor Ort, in Calais, seine erste EP geschrieben. Sehnsuchts-Rumpel-Pop mit dezenter Funknote, aber gern auch mal in sich gekehrt wie auf der releasebegleitenden Single „Home“.
  • Die Kolumne liest sich heute auch wie eine musikalische Liebeserklärung an das (fehlende) Zuhause. Naked Cameo machen ebenfalls mit: Ihre neue Single heißt „Little Homesick“.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Sehr schön getextete Gedanken zu Vorfahren und Herkunft: Joe Traxler mit „Lifeline“.
  • Wer noch keine Ahnung hat, wie Eco-Myth-Pop klingt, das aber ändern möchte, schaut und hört sich „Muscle of Freedom“ von Livia Rita an.
  • Jigsaw Beggars ist eine Band aus Graz (Dunstkreis Johnny Batard), die sich dem ausgedehnten Folk-Psych verschrieben hat. Inklusive durchaus stimmbedingter Gallagher-Vibes: „Glass Hopper“.
  • „Du bist mein Ende“: Yukno haben Boris Bukowski gecovert, so klingt ihre Version von „Kokain“.
  • Rapper Philiam Shakesbeat hat über die letzten Monate hinweg jeden zweiten Sonntag einen neuen Song veröffentlicht - jetzt ist das Mixtape fertig. Das letzte Stück - es heißt „DIY or Die“ - hat er gemeinsam mit Ines Kolleritsch aufgenommen.
  • Weil Hunde das Beste auf der Welt sind und Kreiml & Samurai das wissen, haben sie zum Lied „Hundart“ ein passendes Video gedreht.
  • Hirschi, Yasmo und Löffelbein tut es leid, aber natürlich tut’s in ihrem Lied auch diversen Ex-Bundeskanzlern und sowieso allen Spitzenpolitikern immer Leid. Auch mir tut’s Leid. Kolumne für heute over & out.
  • Letzten Donnerstag war Mavi Phoenix zu Gast bei mir im Soundpark, weil er auch gleich persönlich seine neue Single vorstellen und ankündigen wollte. Das hat im Fall unseres brandneuen Soundpark Acts im Dezember - Manic Youth - Andreas Gstettner-Brugger übernommen. Und sonst? Viel neue Musik, von unter anderen Adaolisa, Apollo Sissi, Nature Swim u.v.m.
  • Und im Soundpark am Sonntag mit Clemens Fantur haben wir unter anderem mehr über die Singer-Songschreiberin Liz Metta und ihre Musik erfahren und haben das Album „I N“ von Lukas Lauermann gehört.

Aktuell: