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Bo Burnham in "Inside"

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Unsere Filme des Jahres!

Welche Filme bleiben vom Jahr 2021 über? Was hat uns begeistert, mitgerissen und staunen lassen? Musicals, Western, Satiren, Body Horror und Familiengeschichten. Um diese 12 Filme geht es auch in der aktuellen Episode des FM4 Filmpodcast.

Von Pia Reiser

Von November 2020 bis Mai(bzw. März in Vorarlberg) 2021 waren die Kinos in Österreich geschlossen, nach einer also logischerweise eher mauen ersten Hälfte kam das Kinojahr dann im Sommer so richtig in Schwung und der Herbst war ein einziger wunderbarer Filmtaumel. Dann kam schon wieder ein Lockdown, bevor am 13. Dezember auch die Kinos wieder öffnen konnten und in die letzten beiden Wochen des Jahres noch ein unglaubliches Paket an Filmen angelaufen ist. Macbeth! Don’t Look Up! Spider-Man: No Way Home! West Side Story!

Was bleibt also filmmäßig über von diesem Jahr? Was ist hängengeblieben, was hat für Diskussionen gesorgt, was war zeitlos, was hat einen Nerv der Zeit getroffen?

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Christian Fuchs, Jan Hestmann und Pia Reiser haben für die aktuelle Episode des FM4 Filmpodcast 12 Filme ausgesucht, die das Jahr geprägt haben und es überdauern werden. Zusätzlich zu diesen Top 12 gibt es hier auch noch die 5 Lieblingsfilme der FM4 Filmredakteur*innen, aber lassen wir mal die 12 Filme Revue passieren - hier gereiht nach ihrem Releasedatum.

„Bo Burnham: Inside“

In seinem Gästehaus inszeniert Bo Burnham ein Gesamtkunstwerk. Ein Stand-up-Programm ohne Publikum, Songs über den Zustand der Welt, auch, aber nicht nur, in Zeiten einer Pandemie. Treffende, beißende und auch herrlich komische gesungene Analysen von Social Media, Mental Health, Wokeness.

„Palm Springs“

In seinem Regiedebüt kombiniert Max Barbakov eine romantic comedy mit einer Zeitschleife. Auf einer Hochzeit befinden sich bald zwei Gäste - Andy Samberg und Cristin Milotti - in einem Loop. Egal, was sie tun, sie erwachen immer am selben Tag. Gelassenheit, Verzweiflung und Hedonismus wechseln einander ab. Existentielle Fragen werden aufgeworfen und perfekt mit Rom Com und Sci Fi vermengt.

Minari

Alles andere als eine klassische Einwanderergeschichte: Lee Isaac Chung erzählt in „Minari“ seine eigenen Kindheitserinnerungen: Als kleiner Junge zieht er mit seiner Familie von Korea ins ländliche Arkansas. Statt einen Culture Clash zu inszenieren, erzählt Chung ein Familienporträt, in dem Träume platzen, andere entstehen und Beziehungen neu definiert werden.

„Promising Young Woman“

Regisseurin Emerald Fennell denkt den female revenge film mit „Promising Young Woman“ neu und taucht ihn in eine poppige Aufmachung. Carey Mulligan ist großartig als Cassie, die Nacht für Nacht loszieht und in Clubs und Bars so tut, als wäre sie betrunken, und wartet, bis ein Mann versucht, ihren Zustand auszunutzen. Ein überraschender, großartiger Film. Ein kontrovers diskutiertes Ende und der beste Einsatz von Paris Hiltons „Stars are Blind“.

„Aufzeichnungen aus der Unterwelt“

Die Wiener Unterwelt in den 60er Jahren - eine schummrige Parallelwelt zwischen illegalem Glücksspiel und Revierkämpfen. Der Dokumentarfilm „Aufzeichnungen aus der Unterwelt“ gibt tiefe Einblicke in dieses Milieu und holt zwei charismatische Protagonisten vor die Kamera, den Wienerliedsänger Kurt Girk und den Unterweltkönig Alois Schmutzer. Für ihren Film haben Tizza Covi und Rainer Frimmel die beiden jahrelang begleitet und vor die Kamera geholt, um sie die Geschehnisse von damals aus ihrer Perspektive erzählen zu lassen. Eine wahre Goldgrube, wie sich zeigt. Denn man kann gar nicht anders, als den beiden von der ersten bis zur letzten Minute an den Lippen zu hängen. So spektakulär, traurig, lustig sind ihre Anekdoten. Aufgenommen auf Film und in Schwarz-Weiß. Ein Erlebnis.

„The Suicide Squad“

Im Reboot/Sequel zum Totalabsturz „Suicide Squad“ von 2016 stellt die amerikanische Regierung ein Team direkt aus der Hölle zusammen. Die gefährlichsten Insassen aus dem berüchtigten Belle-Reve-Gefängnis bekommen einen Spezialauftrag. Wenn sie sich auf eine Selbstmordmission auf eine südamerikanische Insel begeben und lebendig zurückkehren, gibt es Haftbegünstigungen. Dieses grobe Handlungsgerüst erlaubt James Gunn auf eine Weise kreativ durchzudrehen, die in diesem Kontext einzigartig wirkt. Mit einem Budget von 175 Millionen Dollar dreht (und schreibt) der Regisseur ein globales Eventmovie, das so wahnwitzig und subversiv ist, dass man vor Freude weinen muss. Ein Film, der mitten in der Ultrabrutalität Momente der puren Poesie findet. Der den zynischen Humor mit kindlich punkiger Freude am Irrwitz abfedert. Ganz nebenbei klingt der Soundtrack nach dem FM4 House of Pain, versöhnt „The Suicide Squad“ die GenXer, Boomer, Millenials und sprechenden Haie, und gibt Idris Elba endlich mal eine überfällige Spitzenrolle in einem Kinofilm.

„Dune“

Denis Villeneuve goes Sci-Fi-Blockbuster und legt mit „Dune“ einen elegischen Bilderrausch vor, dessen Produktionsdesign allen anderen Sci-Fi-Filmen zeigt, wo der Bartl den Most holt. Ein ernsthafter Blockbuster, ein Spektakel, das auch Sci-Fi-Uninteressierte begeistern könnte.

„No Time to Die“

Das älteste Film-Franchise erfindet sich mit „No Time to Die“ neu. Bringt Emotionen ins Spiel und räumt der jahrzehntelang quasi kaum veränderten Figur des Agenten James Bond Handlungen, Worte und Gefühle ein, mit denen man niemals gerechnet hätte. Ein Film zwischen zahlreichen Anspielungen auf die Bond-Welt und kompletter Neuerfindung.

„Titane“

Body Horror trifft auf Gender Theory, Schock-Momente auf Diskursstoff für Seminare. Julia Ducourneaus „Titane“ wird in Cannes ausgezeichnet und ist der Arthaus-Skandalfilm des Jahres, in dem aber auch Zärtlichkeit, eine große Stilsicherheit und Handwerk stecken.

„Annette“

Leos Carax inszeniert ein Musical, das die Sparks geschrieben haben und das von der Beziehung zwischen einem kontroversen Stand-up Comedian (Adam Driver) und einer Opernsängerin (Marion Cotillard) erzählt. Und deren Kind. „Annette“ ist ein surrealer, ungewöhnlicher Bilderrausch.

„The Power of the Dog“

Jane Campion inszeniert Benedict Cumberbatch als Cowboy Phil im Montana der 1920er Jahre. Als Phils Bruder heiratet, gerät das Machtgefüge auf der Farm aus dem Gleichgewicht. Slow burn ist die beste Beschreibung für Filme, deren Geschichte sich langsam entwickelt. Das gedrosselte Tempo eignet sich hervorragend zum Erzeugen einer anhaltenden Spannung, einer unerklärlich-bedrohlichen Atmosphäre. Ein fesselnder Film über einen Cowboy, der dieses traditionelle Männerbild als Schutzkleidung trägt. Und ein Film über die langsame Eskalation einer Familiendynamik.

„Don’t Look Up“

Ein Komet wird die Erde zerstören, aber niemanden interessiert’s. Adam McKay liefert eine satirische Stereowatschn an Medien, Politik, Social Media, Celebrity Culture und exzentrische Millionäre. „Don’t Look Up“ ist eine großartige Satire, die den Zeitgeist als Schreckgespenst inszeniert. Um „Don’t Look Up“ und die Filme von Adam McKay dreht sich der FM4 Filmpodcast am 3. Jänner 2022!

Szenenbild "Don't Look Up"

Netflix

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