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Aktueller Musiktitel:

Miss BunPun

Julia Pühringer

fm4 soundpark weekly

Neues von Miss BunPun, Love A.M., Kitana u.v.m.

Hunde und Platten machen das Leben besser. Diese und weitere Weisheiten gibt es hier: die österreichische Musikwoche im Überblick.

Von Lisa Schneider

Schallplatten in einem Vinyl-Presswerk

Austrovinyl

So wird die Erweiterung des Vinyl-Presswerks Austrovinyl inklusive Vinyl-Erlebniswelt in Fehring, Steiermark aussehen.

„Vinyl is the real deal“, hat schon Jack White gesagt und damit natürlich Recht gehabt. In Österreich gibt es aktuell nur ein Vinyl-Presswerk namens Austrovinyl. Es befindet sich in der 3.000-Einwohner*innen-Gemeinde Fehring in der Oststeiermark. Die Nachfrage ist so groß, dass jetzt ausgelagert und umgebaut wird: Ein paar hundert Meter weiter entsteht gerade ein neues Gebäude mit zusätzlichen Pressen und Lagerräumen. Austrovinyl hat sich dafür mit dem ebenfalls in der Steiermark beheimateten Label Napalm Records zusammengetan. Mehr über das neue, erweiterte Presswerk und die Vinyl-Erlebniswelt, die da gerade am Entstehen ist, hat FM4s Xaver Stockinger herausgefunden.

Während die einen am Erweitern des Imperiums sind, sind die anderen am (professionellen) fluchen: der FM4 Protestsongcontest geht in seine nächste Runde. Rund 200 Einsendungen haben uns erreicht, die besten 25 wurden von Protestsongcontest-Erfinder Gerald Stocker, Pop-Pate Mario Rossori und FM4s Michael Fiedler in einem mehrstufigen Verfahren ausgesucht.

In der FM4 Soundparksendung am Donnerstag, den 20. Jänner, wird eine Jury - bestehend aus Hannah Linhard und Tanja Schönanger von Lupin (die haben 2018 den Protestsongcontest gewonnen) sowie Manuel Normal (hat 2007 den zweiten Platz gemacht) - 9 Lieder für das Finale bestimmen. Außerdem werden sie euch 3 Songs zur Auswahl für den 10. Startplatz im Finale geben. Das Finale findet, wie immer, am 12. Februar im Wiener Rabenhoftheater statt.

So gut hat das letztes Jahr ausgesehen und geklungen:

Die Musikvideoauswahl der Woche:

Love A.M. - „Pointless“

„In Dissaray“ wird das erste Album der Band Love A.M. heißen. „In Unordnung“ also, das ist schön, weil zeitgeistig, und schön, weil universell. Musik wird nicht selten gemacht, um die innerliche Unruhe vielleicht nicht aufzuräumen, aber mal entspannt zu betrachten, für gut zu befinden. „Enjoy this moment / now nothing seems out of place“, lautet dementsprechend eine Zeile der aktuellen Single „Pointless“, eine sanfte Aufforderung, wir können es eh alle nicht so gut, das Im-Jetzt-Leben. Post-Dream-Rock als Gegenwartsbewältigung.

Miss BunPun x Vorsicht - „Drop It Down Low“

Bekanntlich hören Menschen ja traurige Musik, wenn sie glücklich sind. Für die, die unglücklich sind, und die, die einen Mood-Booster brauchen (die Woche hat gerade begonnen, also alle?), schreibt Miss BunPun. Im österreichischen HipHop-Mekka Linz sozialisiert, lebt die junge Musikerin, Produzentin, Tänzerin und auch irgendwie Alleskönnerin mittlerweile in Wien und hat sich vor allem live schon einen guten Namen als empowering Sonnenschein erspielt. Das sind (queer-)feministische Statements ohne all den Protz und Rotz, aber mit nicht weniger Selbstbewusstsein. Vielleicht klingt das deshalb so gut: Drop them Selbstzweifel down low.

Paul De Leon - „Habit“

Das ist neu, das ist gut, das ist „Habit“ von Paul De Leon. Düsterschick oder die erlernte Coolness, beides passt ins Genre Gitarre mit Band. Nennen wir es Post-Indie-Rock. Paul de Leon sind ein Trio, das gerne John Mayer, The 1975 und Smashing Pumpkins gehört hat, und das ist schon eine ziemlich gute Mischung (an „Continuum“ von John Mayer darf jede*r mindestens einmal am Tag denken). „Habit“ ist die bisher dritte Single der Band, im März erscheint das alles dann gesammelt auf der EP „Younger Years“. Teenage Angst, Rebellion und es finden, das richtige Zugehörigkeits-Plätzchen: Das hat alles schon guten, bittersüßen Coming-of-Age-Flair.

Kitana - „Block“

Auch so eine für den musikalischen Notizzettel 2022: Kitana rappt eh schon lange, aber bis letzten Sommer unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Da hat sie dann begonnen, wahlweise Freestyles ins Netz zu laden, bei denen sie über klassische HipHop-Beats von New Yorker Größen wie D.I.T.C. oder Mobb Deep gerappt hat. Messerklingenscharf, wie sie das macht, etwa auch live bei FM4 Tribe Vibes. „Block“ heißt die aktuelle Single, auch die streckt (wie schon zuvor „Grau“) die Fühler mehr in Richtung düster, rau, und soulig.

Nnoa - „Hey It’s Me“

Hunde sind das Beste. Das weiß die Wiener Musikerin Nnoa, sonst gut im Pop, und hat deshalb ein fantastisches Video gedreht. Gern geschehen!

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Grunge! Luek & Marco Kleebauer haben sich frisch in die 90er Jahre verliebt und gemeinsam ein Album geschrieben. Es erscheint am 28. Jänner, eine Livesession mit den ersten beiden Singles sieht so aus/klingt so.
  • „Aus Songideen werden Weltwunder“, sagt Rapper Apollo Sissi, sein neuestes heißt „Kylie’s Skit“.
  • „Last Snow“ von Cid Rim war einer der besten Songs des letzten Jahres, natürlich klingt er live noch viel besser.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Oskar Haag und sein Talent sind aktuell in aller Munde, im FM4 Gästezimmer hat er uns erzählt, welche seine aktuellen Lieblingslieder sind.
  • Vor nicht weniger als 18 Jahren waren Unison schon auf der damals noch sehr schön in CD-Form veröffentlichten FM4 Soundselection vertreten, nach 16 Jahren Pause arbeiten MC Shneck, Whizz Vienna und DJ Crum an neuer Musik. Groove, Rocksteady, die jung gemachte, alte Schule: „Pressure Gets Too Deep“ ist die aktuelle, zweite Single.
  • „demos vom studiokrach“ nennt der Wiener Musiker Nosi sympathischerweise seine EP, sie ist letzten Freitag rausgekommen. Geschichten über Liebe, das Faulsein und all die anderen schönen Nebensächlichkeiten. Ein „Kleinstadtrocker im Fiesta“ eben, etwa auf „Overdose“.
  • „Sei glücklich, dass du leben darfst“: Mit „Fick die Welt“ hat Bibiza seinen (quote, oder so ähnlich) „most hippie song“ vom eh schon sehr hippielastigen Mixtape „Lebe wie ein Hippie“ veröffentlicht. Auch schön.
  • Einmal im Monat bespielt ein heimischer Act, eine heimische Band die schöne, große Bühne des ORF RadioKulturhauses. Diesmal - heute! - sind Texta an der Reihe. Den Livestream findet ihr ab 20 Uhr hier.
  • „Ich will ein Star sein!“ Am Anfang jeder guten Karriere steht ein Vorsatz. Tight und superschnell stellt uns Brown-Eyes White Boy mit „unterwegs“ seinen vor.
  • Ein Spaziergang als „Flaniergang“, ein musikalischer Begleiter durch die Grantel-Hauptstadt, aber gern auch die Umländer. Die Gruppe Rondewu hat gerade seine neue EP rausgebracht, Anspieltipp „Über Wien“.
  • Letzten Donnerstag war das Folkpop-Trio Alpine Dweller zum ausführlichen Interview zu Gast, wir haben über das im Entstehen begriffene, neue Vinyl-Presswerk in Fehring, Steiermark gesprochen und darüber, welche die schönsten Komplimente sind, die Musiker*innen wie Mira Lu Kovacs, Voodoo Jürgens oder Granada je bekommen haben. Außerdem gab es neue Singles von Apollo Sissi, Miss BunPun oder Unison und anderen zu hören.
  • Im Soundpark am Sonntag mit Stefan Trischler war Crack Ignaz mit neuer EP „Eisboss“ zum Interview zu Gast ebenso wie unser immer noch aktueller FM4 Soundpark Act im Jänner, Oxyjane. Auch zu hören gab es die FM4 Radiosession mit Cari Cari und dem ORF Radiosymphonieorchester unter der Leitung von Gottfried Rabl und die Songs der Top-25-Anwärter*innen für den FM4 Protestsongcontest 2022.

Aktuell: